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Missgunst: Warum sie schädlich ist

Missgunst und Neid werden häufig in einem Atemzug genannt, obwohl es einen feinen Unterschied zwischen diesen beiden Eigenschaften gibt: Missgunst ist die gehässigere Variante. Sie können ihr allenthalben begegnen. Wann immer Sie mit Menschen zu tun haben – auf der Arbeit, im Verein oder im Privatleben – gibt es Zeitgenossen, die das haben wollen, was Sie haben. Auch bei sich selbst werden Sie dieses Gefühl vermutlich schon entdeckt haben. Entscheidend ist allerdings, bis zu welchem Grad es vorhanden ist und wie Sie damit umgehen. Wer anderen Menschen gegenüber ständig missgünstig eingestellt ist, schadet am Ende sich selbst…



Missgunst: Warum sie schädlich ist

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Missgunst Bedeutung: Die gemeine Variante von Neid

Der Duden hat eine sehr treffende Definition dieser Eigenschaft. Demnach ist Missgunst ein…

aus einer ablehnenden Haltung, Einstellung jemandem gegenüber entspringendes Gefühl, diesem beziehnungsweise dieser einen Erfolg, Vorteile oder Ähnliches nicht zu gönnen.

Hinter Missgunst verbirgt sich der Wunsch, über die Vorteile oder materiellen Güter anderer Personen zu verfügen. So ähnlich ist es auch vom Neid bekannt.

Der entscheidende Unterschied zu Missgunst und Neid ist, dass Missgunst deutlich destruktiver angelegt ist. Beim Neid möchte eine andere Person häufig das Gleiche, was ein anderer besitzt. Beispielsweise sind Sie neidisch auf Ihren Kollegen, weil der einen tollen Dienstwagen fährt.

Sie hätten auch gerne einen tollen Dienstwagen. Missgünstig hingegen wäre, wenn Sie Ihrem Kollegen diesen Dienstwagen nicht gönnen und sogar verübeln. Viel lieber wäre Ihnen, wenn Sie den Dienstwagen hätten und er in einer alten Rostkarre zur Arbeit fahren müsste. Neid würde also eher formuliert als: Ich will das auch haben.

Bei Missgunst als vorherrschendes Gefühl lautete die Formulierung: Der darf das nicht haben. Mir steht das zu!

Die unterschiedliche Auslegung von Neid und Missgunst erschwert es, passende Synonyme zu Missgunst zu finden, häufig wird stattdessen ebenfalls gesagt:

  • Abgunst
  • Eifersucht
  • Neid
  • Scheelsucht
  • Übelwollen

Mitunter findet sich bei Neid die Unterscheidung in „gut“ und „böse“: Demnach gibt es „weißen“ und „schwarzen“ Neid:

  • Weißer Neid

    Dies ist die konstruktive Form. Jemand beneidet eine andere Person um etwas, betrachtet diese jedoch als ihr Vorbild. Die beneidete Person ist somit Ansporn, die eigenen Leistungen dahingehend zu verstärken, dass man selbst in den Genuss der Dinge oder Eigenschaften gelangt, für die man andere beneidet.

  • Schwarzer Neid

    Hierbei handelt es sich um eine destruktive Form. Es ist Missgunst, da hier negative Gefühle die Hauptmotivation dafür sind, einer anderen Person etwas nicht zu gönnen. Das kann sich in harmloser Ausprägung beispielsweise in Schadenfreude zeigen. In jedem Fall existiert eine ablehnende Haltung dem anderen gegenüber, die sich sogar in negatives Verhalten umwandeln kann, bei dem Sie dem anderen – bewusst oder unbewusst – schaden. In einigen Fällen werden besonders missgünstige Menschen von Rachsucht geplagt.

Missgunst: Sprüche und Zitate

Dass Missgunst sich nicht auszahlt, ist hinlänglich bekannt. Nicht umsonst gibt es so zahlreiche Sprüche rund um das Thema. Sie können als Empfehlungen an den Leser verstanden werden, sein eigenes Verhalten zu überprüfen.

  • Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein. Sprichwort
  • Neid ist der stinkende Dünger für Missgunst. Christa Schyboll
  • Ungleiche Schüsseln machen schiele Augen. Sprichwort
  • Andere neidlos Erfolge erringen sehen, nach denen man selbst strebt, ist Größe. Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach
  • Wer keine Neider hat, hat auch kein Glück. Sprichwort
  • Der Mensch beschäftigt sich leider viel zu oft mit Neid, Missgunst und Hass. Würde er diese Energie in etwas Sinnvolleres einsetzen, könnte er Berge versetzen. Stefan Wittlin
  • Wer glücklich ist, kennt keinen Neid. Wer in sich zu Hause ist, dem liegt Missgunst fern. Wer mit sich in Frieden lebt, legt keinen Wert auf Streit. Hans Kruppa
  • Es ist eine Krankheit der Menschen, dass sie ihr eigenes Feld vernachlässigen, um in den Feldern der anderen nach Unkrat zu suchen. Victor Hugo
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Missgunst: Eine selbstzerstörerische Kraft

Gefühle wie Neid und Missgunst sind menschlich. Wir leben nicht im Vakuum, mitunter sind diese Gefühle eine direkte Reaktion auf das Verhalten einer anderen Person. Die Grenzen zwischen gesundem Selbstbewusstsein und überheblicher Selbstdarstellung sind manchmal fließend.

Vielleicht empfinden Sie Missgunst bei jemanden, der bei anderen Kollegen sehr beliebt ist. Oder aber Sie gönnen ihm seine sportliche Figur nicht – in der Mittagspause registrieren Sie, wie er ständig wie ein Scheunendrescher alles in sich hineinstopft.

Wenn Sie bei sich selbst feststellen, dass Sie jemandem etwas nicht einmal ansatzweise gönnen, sollten Sie sich fragen, woran das liegt.

  • Befällt Sie diese Missgunst nur bei einer bestimmten Person?
  • Was zeichnet diese Person aus, wie ist sie wesensmäßig, charakterlich?
  • Worum geht es bei Ihrem Gefühl: Geht es um materielle oder immaterielle Güter?

Offenbar handelt es sich in jedem Fall um Bereiche, in denen Sie sich selbst unterlegen fühlen. Das Problem mit Missgunst ist, dass Sie sich letztlich selbst schaden. Je nach Ausprägung schneiden Sie sich von sozialen Kontakten ab. Damit berauben Sie sich aber auch wertvoller Erfahrungen.

Wer sich ein Netzwerk aufbauen will, um beruflich weiterzukommen, wird zwangsläufig Menschen kennenlernen, die bereits dort sind, wo man hin möchte. Und es ist eine naive Sichtweise zu denken, dass diesen Personen alles in den Schoß gefallen wäre. Egal wie erfolgreich jemand ist: In den allermeisten Fällen steckt viel Arbeit dahinter.

Das macht Sie ärmer mit Blick auf Freundschaften und kann sich letztlich auf Ihre Gesundheit auswirken: Wer von Missgunst zerfressen wird, kreist gedanklich häufig um negative Themen, statt sich zielführend mit etwas Positivem zu beschäftigen. Das führt häufig zu Schlafmangel, Herzrasen und Magenproblemen.

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Missgunst überwinden: So machen Sie sich frei davon

Es ist normal, dass Menschen sich vergleichen. So lässt sich feststellen, an welchem Punkt man steht: Ganz allgemein im Leben, beruflich, privat oder bezogen auf Freundschaften. Die Frage ist lediglich, was Sie mit dem Ergebnis machen, ob Sie konstruktiv damit umgehen.

Missgunst zu überwinden ist ein ziemliches Stück Arbeit, da sich eine starke Emotion dahinter verbirgt. Diese ist nicht unbedingt sozial kompatibel. Sofern die Person, der Sie etwas nicht gönnen, Ihnen niemals bewusst geschadet hat, besteht auf rationaler Ebene kein Grund dafür.

Der Grund für Ihre Missgunst kann demnach nur in Ihnen selbst, das heißt Ihrem Selbstbewusstsein und Ihrem Selbstwertgefühl liegen.

  • Erkennen Sie Ihre Stärken.

    Wenn Sie diese negative Emotion überwinden wollen, sollten Sie sich mehr mit Ihren Stärken beschäftigen statt nur auf Defizite zu schauen.

    Natürlich hat jeder Mensch auch Schwächen. Der eine fühlt sich zu dick, der nächste zu hässlich, zu unsportlich oder zu dumm. Und Minderwertigkeitsgefühle kann man für alles mögliche entwickeln.

    Aber kein Mensch vereint nur schlechte Eigenschaften in sich. Daher sollten Sie Ihre Stärken bewusst herausarbeiten und sich klarmachen, dass Sie unabhängig von anderen Menschen wertvoll sind.

  • Seien Sie dankbar.

    Zeigen Sie Dankbarkeit für das, was Sie besitzen. Vielleicht haben Sie eine sehr glückliche Kindheit gehabt und ein liebevolles Verhältnis zu Ihren Eltern. Sie genießen den Respekt und die Anerkennung im Verein, weil jeder Sie als besonders verlässlich einschätzt.

    Oder Sie haben einen wundervollen Garten, den Sie mit Begeisterung hegen und pflegen. Es gibt viele Dinge, für die es sich lohnt dankbar zu sein, manchmal sind es Kleinigkeiten wie ein schöner Abend mit Freunden, ein Witz mit der Verkäuferin an der Kasse. Das Gefühl von Dankbarkeit beschert Ihnen einen inneren Frieden, den Missgunst nie toppen kann.

  • Ändern Sie die Perspektive.

    Es geht in der Welt längst nicht nur gerecht zu. Manche werden in eine reiche Familie geboren, andere entsprechen zu 90 Prozent dem Schönheitsideal und noch andere sind geistige Überflieger.

    Gleichzeitig stellt sich die Frage: Sehen diese vermeintlichen Glückspilze das auch so? Sie können in der Regel nicht hinter die Fassade schauen. Geld allein macht nicht glücklich, eine reiche Familie zu haben kann trotzdem bedeuten, innerlich verkrüppelt zu sein.

    Sie werden nicht alles ändern können, egal ob Sie in die Politik gehen oder kriminell werden. Dies zu akzeptieren ist übrigens eine Aufgabe für alle Menschen. Und dennoch ist Zufriedenheit möglich, nämlich indem Sie dort etwas ändern, wo Sie die Macht haben.

[Bildnachweis: El Nariz by Shutterstock.com]

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