Erster Job: Was muss ich beachten? Tipps + Checkliste

Studium oder Ausbildung sind geschafft – mit dem ersten Job beginnt der Start ins Berufsleben und die Chance auf eine steile Karriere. Wir zeigen Ihnen in diesem Artikel, was Sie beim ersten Job alles beachten müssen, damit der Berufsstart gelingt…

Erster Job Was Beachten Nach Studium Ausbildung Checkliste

Erster Job nach Studium – erste Verträge

Bevor es mit dem neuen Job und Arbeitsleben so richtig losgeht, müssen sich Berufsanfänger um wichtige Formalitäten, Dokumente und Verträge kümmern.

Die wichtigsten Punkte im Überblick

Bevor wir ausführlicher darauf eingehen, finden Sie hier schon mal die wichtigsten Punkte zum Jobstart im Überblick:

  • Girokonto bei der Bank (für das Gehalt)
  • Krankenversicherung (Pflicht, zur Absicherung)
  • Versicherungen (Haftpflicht, Berufsunfähigkeit)
  • Steueridentifikationsnummer (bekannt oder beantragen)
  • Rücklagen planen (zur Rentenvorsoge)
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Erster Job Checkliste: Woran denken?

Der erste Job verändert Vieles: erstes eigenes Gehalt, erste eigene Wohnung, neue Unabhängigkeit und Freiheit. Mit dem Eintritt ins Berufsleben kommen jedoch genauso einige Verpflichtungen auf Sie zu. Diese Punkten müssen Sie beachten und sich darum kümmern:

  • Bankkonto

    Beim ersten Arbeitgeber müssen Sie eine aktuelle Bankverbindung angeben, damit das Unternehmen Ihr Gehalt überweisen kann. Für Studenten und Azubis gibt es meist noch kostenlose Girokonten. Arbeitnehmer bezahlen dagegen Gebühren bei der Bank. Es lohnt sich daher, Angebote und Preise zu vergleichen. Beachten Sie auch den kostenlosen Zugang zu Geldautomaten oder was es kostet, wenn Sie Geld im Ausland abheben.

  • Versicherungen

    Mit dem ersten Job müssen Sie sich selbst versichern. Unverzichtbar ist die Krankenversicherung, die Anmeldung dazu muss innerhalb von 14 Tagen nach Arbeitsantritt erfolgen. Darin enthalten sind Beiträge zur Pflegeversicherung. Je nach Einkommen oder Beruf kann der Wechsel von der gesetzlichen in eine private Krankenversicherung sinnvoll sein. Für Beamte ist diese meist günstiger. Zu den sinnvollen Versicherungen für Berufsanfänger gehören eine private Haftpflichtversicherung sowie eine Berufsunfähigkeitsversicherung.

  • Steueridentifikationsnummer

    Der neue Arbeitgeber benötigt ebenfalls eine Steueridentifikationsnummer (kurz: Steuer-ID). Die 11-stellige Zahl setzt sich aus den persönlichen Daten, dem Namen, Geburtsdatum und der Adresse zusammen. Diese Steuer-ID braucht der Arbeitgeber, um die Lohnsteuer an die Finanzbehörden abzuführen. Sie selbst benötigen die Nummer für Ihre Steuererklärung. Falls Sie noch keine ID haben, können Sie diese beim Bundeszentralamt für Steuern beantragen.

  • Rücklagen

    Wer jung ist, denkt noch nicht an seine Altersvorsorge. Dabei ist genau jetzt der richtige Zeitpunkt, um Rücklagen zu bilden. Umso mehr können Sie im Alter ansparen (siehe: 50-30-20-Regel). Auch für unerwartete Ausgaben (Autoreparatur, kaputte Waschmaschine) sollten Sie ein Finanzpolster aufbauen. Wir empfehlen, dass Sie sich als Puffer 2-3 Nettogehälter auf die hohe Kante legen. Fragen Sie Ihren Chef am besten zusätzlich nach vermögenswirksamen Leistungen!

  • Download: Checkliste zum ersten Job

    Die kostenlose Checkliste für den ersten Job können Sie zusätzlich als PDF zum Abhaken herunterladen:

    Checkliste für den ersten Job (PDF)

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    Erster Job: Was muss ich beachten?

    Es ist völlig normal, dass Sie im ersten Job aufgeregt und anfangs unsicher sind: neue Aufgaben, neue Kollegen, neue Herausforderungen… Das wirkt zunächst einschüchternd. Aber keine Angst: Mit unseren Tipps und Ratgebern schaffen Sie den Berufsstart mit Leichtigkeit!

    Auf diese Punkte sollten Sie beim Start in den ersten Job achten:

  • Gründliche Vorbereitung

    Planen Sie den ersten Tag im ersten Job: Nehmen Sie wichtige Unterlagen (Personalausweis, Zeugnisse, Steuer-ID, Bankverbindung) mit und ziehen Sie sich passend zu Branche und Beruf an. Idealerweise erfragen Sie vorab in der Personalabteilung den Dresscode im Unternehmen, wählen ein angemessenes Outfit und seien Sie am ersten Tag unbedingt pünktlich!

  • Perfekte Vorstellung

    In jedem neuen Job werden Sie anfangs viele Hände schütteln, durch die Abteilungen geführt und sich kurz vorstellen müssen. Ideal ist, wenn Sie hierzu eine kleine Kurzvorstellung einüben und wichtige Infos zu sich (Name, beruflicher Hintergrund, Freude auf die Zusammenarbeit) prägnant und humorvoll auf den Punkt bringen.

  • Fragen stellen

    Der erste Job ist die perfekte Gelegenheit, nach viel Theorie endlich die Praxis zu lernen. Niemand erwartet, dass Sie schon alles können – tun Sie daher bitte auch nicht so! Umso wichtiger ist, dass Sie in den ersten Tagen im neuen Job aufgeschlossen und freundlich bleiben, aktiv zuhören und viele Fragen stellen – zu Prozessen und Abläufen, aber auch, um die Kollegen besser kennenzulernen.

  • Kontakte knüpfen

    Warten Sie nicht ab, bis man Sie anspricht oder einlädt, sondern gehen Sie aktiv auf Kollegen zu: beim Mittagessen genauso wie beim Smalltalk in der Kaffeeküche. Wichtig ist, dass Sie dabei unbedingt positiv bleiben (nie lästern!). Von den Beziehung, die Sie hier pflegen, profitieren ein Berufsleben lang (siehe: Vitamin B)!

  • Eigeninitiative beweisen

    Beachten Sie auf jeden Fall mögliche Erwartungen, die Arbeitgeber an Neuzugänge haben. Das sind praktisch immer: Zuverlässigkeit, Lernwille, Professionalität und Eigeninitiative. Vermeiden Sie Leerlauf! Wer gerade nichts zu tun hat, sollte anderen seine Hilfe anbieten oder nach verfügbaren Aufgaben fragen. Dieses Engagement prägt entscheidend den ersten Eindruck, den Chef und Kollegen von Ihnen haben.

Fehler im ersten Job: Worauf achten?

Im ersten Job und in den ersten Wochen genießen Berufseinsteiger zwar noch „Welpenschutz“. Dennoch gibt es ein paar typische Fehler, die Sie vermeiden sollten:

  • Alles besser wissen
    Auch wenn Sie bereits einiges gelernt haben: Halten Sie sich in den ersten Wochen mit Kritik und Besserwisserei zurück. Das mögen Kollegen gar nicht.
  • Zu hohe Erwartungen
    Überfordern Sie sich selbst nicht – ebensowenig den neuen Job und Arbeitgeber. Sie beide müssen sich erst einspielen, der Job entwickelt sich. Wer zu früh auf die Erfolgsspur will, kommt leicht ins Schleudern. Denn dafür müssen die Leistungen stimmen.
  • Regeln nicht beachten
    In jedem Unternehmen gibt es feste Prozesse und heimliche Spielregeln. Wer diese umgeht, aktiviert das Immunsystem der Organisation – Folge: Abmahnung oder Kündigung in der Probezeit. Gewinnen Sie erstmal Vertrauen.
  • Fehler vertuschen
    Als Neue(r) machen Sie zwangsläufig anfangs Fehler. Übernehmen Sie dafür stets die Verantwortung und beschönigen oder verheimlichen Sie nichts. Fallen die Lügen auf, sind Sie schnell raus. Wer krampfhaft eine perfekte Fassade aufrecht erhält, vergeudet viel Energie und lernt weniger dazu.
  • Zu früh kündigen
    Geben Sie nicht vorschnell auf! Mancher Job muss sich erst entwickeln. Wer zu früh kündigt, beweist wenig Durchhaltevermögen und könnte bald zum Jobhopper werden. Wenn Sie unzufrieden sind, suchen Sie zuerst nach Lösungen und einem Gespräch mit dem Chef.
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Erster Vollzeitjob: Fundament späteren Erfolg!

Die Bedeutung des ersten Jobs wird häufig unterschätzt: Er bildet eine wichtige Basis für die spätere berufliche Karriere. Zwar ist der Arbeitsmarkt heute viel flexibler für Jobwechsel und Quereinsteiger. Gleichzeitig sind das erste Gehalt und die Position maßgeblich für die weitere Entwicklung.

Zukünftige Gehaltserhöhungen werden meist in Prozent verhandelt – und 10% von 2500 Euro sind weniger als 10% von 3500 Euro. Jeden Monat! Wer sich zum Beispiel beim ersten Job unterhalb seiner Qualifikationen verkauft, bleibt – laut Studien – noch 5 Jahre danach überqualifiziert und unterbezahlt. Frauen übrigens stärker als Männer.

Was bedeutet das für mich?

  • Wählen Sie den ersten Job genau aus

    Nehmen Sie nicht gleich das erstbeste Jobangebot an und bewerben Sie sich auch nicht auf jede beliebige freie Stelle. Der erste Job sollte wichtige Entwicklungsperspektiven bieten und Ihnen die Möglichkeit geben, relevante Soft Skills und für die Zukunft erforderliche Hard Skills zu erwerben.

  • Kennen Sie Ihren Marktwert

    Machen Sie sich im Internet und anderen Quellen schlau, was Sie auf dem Arbeitsmarkt wert sind. Auf Karrierebibel finden Sie zum Beispiel Tabellen zum Einstiegsgehalt oder Durchschnittsgehalt in Deutschland, ebenso Tipps zur Gehaltsverhandlung. Verkaufen Sie sich im ersten Job nie unter Wert!

  • Prüfen Sie die Konditionen

    Bevor Sie den ersten Arbeitsvertrag unterschreiben, achten Sie auf alle wichtigen Bedingungen: Arbeitszeiten und Arbeitsort (Homeoffice?), Probezeit und Gehalt, Urlaubstage und Kündigungsfristen.

  • Weiterbildungen planen

    Geld und ein hohes Gehalt sind nicht alles. Der erste Job hält laut Statistik selten länger als 2-4 Jahre. Nutzen Sie die Einstiegsphase daher, um Ihr Profil zu schärfen und an Ihren Fähigkeiten zu arbeiten – zum Beispiel in Form einer beruflichen Weiterbildung, die der Arbeitgeber bezahlt.

Es ist zwar „nur“ der erste Job – denken sollten Sie trotzdem schon an Ihre Zukunft: welche beruflichen Ziele Sie haben und welche Schritte dazu nötig sind. Idealerweise ist der erste Job ein wichtiger Meilenstein in Ihrem Karriereplan.

Je konkreter Ihre Vorstellung von dem ist, was Sie in den nächsten Jahren machen wollen, desto mehr wird der erste Job zu einem wichtigen Sprungbrett, das Sie Ihren Berufszielen näher bringt sowie einen späteren Jobwechsel ermöglicht.

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