Definition: Was ist ein Arschloch?
Der Begriff Arschloch ist zwar vulgär, zählt aber zur Populärkultur und hat gleich zwei Bedeutungen: Biologisch steht er für den Anus oder After; noch mehr aber wird das Wort als Schimpfwort und Beleidigung genutzt, um einen Menschen mit schlechtem Charakter zu bezeichnen. Arschlöcher (synonym: Arsch) verhalten sich oft unsozial, hinterhältig und gemein.
24 Millionen Schaden durch Arschlöcher im Job
Der Stanford-Psychologe Robert Sutton hat toxische Menschen sogar wissenschaftlich erforscht (Buch: „Der Arschloch-Faktor“) und errechnet, dass Arschlöcher auf der Arbeit einen Schaden von mehr als 24 Millionen Dollar jährlich verursachen – jedes Jahr, allein in den USA. Sie verursachen zahlreiche psychische Erkrankungen und sorgen dafür, dass die besten Talente den Job wechseln.
Arschloch-Typen im Job erkennen: Die 12 häufigsten
Arschlöcher gibt es überall. Im Beruf und auf der Arbeit sind sie besonders schädlich – und häufig! Aber welche gibt es und woran lassen sich die Arschloch-Typen erkennen? – Die beiden Psychologinnen Monika Wittblum und Sandra Lüpkes haben ein Buch über Arschloch-Typen geschrieben und darin gleich zwölf Arschloch-Typen identifiziert:
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Der Abgreifer
Sie haben eine Idee – der Abgreifer klaut sie und verkauft sie als seine. Die mieseste Abzocke überhaupt! Lassen Sie das bloß nicht durchgehen. Häufig sind Sie nicht allein mit der Erfahrung, sodass Sie schnell Verbündete finden: Konfrontieren Sie den Abgreifer mit seinem Verhalten, verlangen Sie die nachträgliche Nennung der Urheberschaft und setzen Sie den Vorgesetzten in Kenntnis.
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Das Arschloch
Der Typ verstellt sich erst gar nicht und lässt das Arschloch ungeniert raushängen: Bitten bügelt er barsch ab, Dankbarkeit kennt er nicht, die Kollegen mag er nicht. Ein echter Misanthrop. Okay, der Arschloch-Typ ist leicht zu erkennen, tolerieren muss man das trotzdem nicht. Auch hier hilft nur ein offenes Wort und die Charmeoffensive: Sagen Sie ihm, dass man im Job auch anders zusammenarbeiten und sich zusammenreißen kann.
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Der Besserwisser
Besserwisserei ist oft nur ein Indiz für ein hohes Bedürfnis nach Lob und Anerkennung. Trotzdem nervt es natürlich. Egal, was Sie tun: Jeder Satz, jede Belanglosigkeit wird kommentiert und korrigiert. Hier hilft nur ein offenes 4-Augen-Gespräch, um das Arschloch-Verhalten zu stoppen. Idealerweise loben Sie den Besserwisser aber anfangs, damit er besser zuhört.
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Der Choleriker
Wehe, wenn etwas nicht so läuft wie geplant oder gewünscht! Dann explodiert der Choleriker, wird ausfallend und beleidigend. Aber das geht eindeutig zu weit. Diese Person hat keine soziale Kompetenz und Frustrationstoleranz. Hier müssen Sie klare Grenzen setzen: „Nicht in dem Ton!“
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Der Distanzlose
Dieser Typ rückt Ihnen – körperlich und mental – auf den Pelz, biedert sich an, lädt Sie ein, will beste Freundin oder Freund sein. Das ist vielleicht nett gemeint, aber doch nur grenzüberschreitend. Sie werden de facto bedrängt – und wollen das vielleicht gar nicht, schon gar nicht in der Freizeit nach Feierabend. Hier müssen Sie bewusst „Stopp!“ bzw. Nein sagen. Nur bitte freundlich, um die Zurückweisung abzufedern.
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Der Lügner
Gerade notorische Lügner sind gefährlich im Job: Sie wissen nie, was Sie glauben können und was wahr ist. Das vergiftet das Klima und kann sogar der Beginn einer Intrige sein. Vor diesem Arschloch müssen Sie sich schützen und Abstand nehmen. Sagen Sie klar und unverblümt, dass Sie an den Geschichten nicht interessiert sind.
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Der Missgünstige
Man muss auch im Job auch gönnen können – dieser Arschloch-Typ kann es nicht. Haben andere mehr Erfolg oder bekommen mehr Lob, muss er das sofort herunterspielen. Oder er versucht Sie bei nächster Gelegenheit zu diffamieren und den Erfolg klein zu reden. Der Missgünstige offenbart nicht nur seinen verkümmerten Charakter – er ist gefährlich, weil er im Neid keine Grenzen kennt! Gehen Sie solchen Menschen kategorisch aus dem Weg.
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Der Querulant
Nach außen wirkt der Querulant engagiert, genau und unbestechlich. Tatsächlich aber ist er einfach nur ein hysterischer Pedant, der keine Fünfe gerade sein lassen kann. Natürlich versteckt sich hinter dem vermeintlichen Perfektionismus enorme Unsicherheit und ein ausgeprägtes Kontrollbedürfnis. Trotzdem nervt es einfach nur. Was tun? Ignorieren Sie die ständigen Querschläge, Einwände und Nickeligkeiten. Das ist die Mühe nicht wert. Wer dem Querulanten widerspricht, gerät nur selbst in die Schusslinie.
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Der Radfahrer
Die Metapher vom Radfahren ist Programm: „Nach oben schleimen, nach unten treten.“ Vorgesetzten gegenüber verhält sich dieses Arschloch tadellos – auf der Ebene darunter aber werden Stress und Frust abgeladen. Ein echtes Kollegenschwein! Das Verhalten ist Gift für jedes Betriebsklima. Am besten verständigen Sie sich mit Kollegen und sprechen den Typen geschlossen an, dass eine vertrauensvolle und produktive Zusammenarbeit so nicht möglich ist.
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Der Schwarzseher
Der Typ versetzt andere permanent in Alarmbereitschaft. Was informiert und warnend klingt, ist aber nur Alarmismus und getarnte Schwarzseherei, die nur auf Gefahren und Risiken fokussiert und Chancen ausblendet. Sie wollen den Prozess optimieren? Zu viel Aufwand! Oder haben eine innovative Idee? Aber der aktuelle Markt! Diese Angsthase will durch seine Einwände nur nicht, dass auffällt, wie untätig er selber ist.
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Der Schnorrer
Ein sympathischer, humorvoller und netter Typ – auf den ersten Blick. In Wahrheit ist es seine Masche, um sich bei anderen einzuschleimen und sie anschließend auszunehmen wie eine Weihnachtsgans. Der Schnorrer ist vom Stamme „Nimm“ und holt sich alles, was er kriegen kann – ohne sich jemals zu revanchieren. Lassen Sie sich von dem Arschloch bloß nicht ausnutzen. Auch hier hilft nur beherztes Neinsagen.
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Der Verharmloser
Ein unerschütterlicher Optimist, möchte man denken. Dennoch fällt der Typ auf der anderen Seite vom Pferd, ist erschreckend naiv und malt alles in rosaroten Farben. Weil das so herrlich positiv wirkt, verbietet er allen anderen Kritik, Skepsis und Bedenken. Lassen Sie sich davon nicht blenden! Wenn es Risiken gibt, darf man darüber sprechen und denken. Das ist nur vorausschauend. Ein Plan B hat noch nie geschadet.
Lesen Sie hier noch mehr Tipps:
Test: Ist mein Kollege ein Arschloch?
Nicht immer lässt sich ein Arschloch im Job sofort erkennen. Aber es gibt Indizien und verräterische Verhaltensweisen für nervige Kollegen. Unser Arschloch-Test ist zwar mit einem Augenzwinkern erstellt, enthält aber trotzdem mögliche Hinweise. Haken Sie für den Arschloch-Test Zutreffendes gleich online im Browser ab und zählen Sie die Punkte (in Klammern) anschließend zusammen:
- „Selber guten Morgen“. (1P)
- „Na, auch schon da?“ (2P)
- Gar nicht. (3P)
- Er feilt sich heimlich die Fingernägel. (2P)
- Er fällt Ihnen ständig ins Wort. (3P)
- Er liest heimlich WhatsApp-Nachrichten auf dem Handy. (1P)
- Manchmal. (2P)
- Alle Jubeljahre einmal. (1P)
- Regelmäßig. (3P)
- Er erzählt einen anstößigen Witz. (2P)
- Er schnalzt mit der Zunge. (3P)
- Er grinst Sie schelmisch an. (1P)
- Auf seinen Jobtitel. (3P)
- Auf sein Auto auf dem Firmenparkplatz. (2P)
- Auf seine Designerklamotten. (1P)
- Er hat eine Idee geklaut und als eigene ausgegeben. (3P)
- Er hat Ihnen vor versammelter Mannschaft einen Spruch reingedrückt. (2P)
- Er hat Sie nicht in den E–Mail-Verteiler zum gemeinsamen Lunch aufgenommen. (1P)
- Er ist eitel. (2P)
- Er lügt. (3P)
- Er ist laut. (1P)
- Täglich. (3P)
- Wöchentlich. (2P)
- Monatlich. (1P)
- Er lacht Sie aus. (3P)
- Er ignoriert Sie. (2P)
- Er sagt „Nein“. (1P)
- Klein. (3P)
- Unwohl. (2P)
- Neutral. (1P)
1. Sie kommen mit einem freundlichen „Guten Morgen“ ins Büro. Wie antwortet der Kollege?
2. Sie sind im Meeting. Was macht der Kollege?
3. Der Kollege ist gerade aus der Haut gefahren. Passiert das öfter?
4. Die Kollegin ist aufreizend angezogen. Was sagt der Kollege?
5. Auf welches Statussymbol legt Ihr Kollege Wert?
6. Was ist das Schlimmste, was Ihr Kollege Ihnen angetan hat?
7. Welchen Makel hat Ihr Kollege?
8. Einen schlechten Tag hat jeder mal. Wie oft hat Ihr Kollege einen?
9. Sie bitten den Kollegen um einen Gefallen. Wie reagiert er?
10. Ihr Kollege kommt zur Tür herein. Wie fühlen Sie sich?
Glück gehabt! Ihr Kollege ist nur ein kleines Arschloch – wenn überhaupt. Er oder sie hat halt nur die ein oder andere nervige Macke oder macht schon mal eine dumme, unpassende Bemerkung. Okay, kein Mensch ist perfekt – Sie auch nicht. Wenn es arg nervt, sprechen Sie ihn oder sie freundlich unter vier Augen darauf an. Denken Sie aber daran: Gleiches Recht für alle. Womöglich nerven Sie auch. Wer Veränderungen von anderen erwartet, sollte ebenfalls zu Zugeständnissen bereit sein.
Das tut uns leid: Ihr Kollege ist leider schon ein mittelgroßes Arschloch. Er ist schon jetzt mies, hinterhältig und gemein. Vor den übelsten Untaten schreckt er zwar noch zurück, aber wie lange noch? Besser Sie reduzieren den Kontakt auf ein Minimum und suchen sich schon jetzt Verbündete, Zeugen und Mitstreiter. Sollte es nicht gelingen, dem Kollegen aus dem Weg zu gehen (zum Beispiel, weil Sie an einem gemeinsamen Projekt arbeiten), müssen Sie die Konfrontation suchen, bzw. den Konflikt klären.
Alarm! Wir hoffen, das Ergebnis interessiert Sie nur aus Neugier. Ansonsten aber haben Sie es mit einem Riesenarschloch zu tun – mit der Sensibilität eines abgestorbenen Fußnagels und der Kollegialität einer Betonschwelle. Der Typ geht über Leichen! Einen solchen Fiesling sollten Sie nicht ignorieren. Er macht jeden Job zur Hölle und verdirbt jedes Arbeitsklima. Toleranz ist definitiv der falsche Weg. Entweder der Typ geht – oder Sie ziehen die Reißleine. Das ist es nicht wert.
Arschloch im Arbeitsrecht
Ein Kollege gibt Ihnen einen Klaps auf den Po. Ist er ein Arschloch? Sicher! Mehr noch: Das sexistische Verhalten ist strafbar und fällt unter sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz. Sammeln Sie Beweise oder Zeugen – und wenden Sie sich damit an den Chef. Der hat eine Fürsorgepflicht und MUSS etwas gegen Arschlöcher unternehmen.
Arschloch im Job: Was tun?
Bevor Sie jemanden als „Arschloch“ bezeichnen: Nicht jedes Verhalten verdient das hart Urteil. Wer „mal“ unfreundlich, respektlos oder unsensibel ist, hat vielleicht auch nur einen schlechten Tag…
Aber was tun, wenn Sie es wirklich mit einem Arschloch-Typen zu tun haben? Grundsätzlich bleiben Ihnen immer diese Tipps und Optionen:
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Feedback geben
Sprechen Sie die Person direkt auf ihr Verhalten an. Das erfordert Mut, ja, und kann einen Streit eskalieren. Aber schon aus Selbstschutz und Selbstwertgefühl sollten Sie sich nicht alles gefallen lassen und Grenzen setzen. Selbst dann, wenn das Arschloch hierarchisch übergeordnet ist!
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Distanz suchen
Konfliktgespräche kosten Kraft – und lohnen sich nicht immer. Wenn Sie glauben, das Arschloch ändert sich doch nicht, ist es sinnvoller, auf Distanz zu gehen. Beschränken Sie den Kontakt auf ein Minimum und entwickeln Sie mehr innere Gelassenheit: Das ist nichts Persönliches – der Typ kann nicht anders!
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Job wechseln
Ist die tägliche Zusammenarbeit Bedingung und Sie können an dem „arschigen“ Verhalten des Kollegen oder Vorgesetzten partout nichts ändern, ist ein Jobwechsel langfristig gesünder. Warten Sie nicht solange, bis Sie das Arbeitsklima krank macht. Merke: Wenn du dein Umfeld nicht ändern kannst, dann ändere dein Umfeld!
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