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Genie: Definition & Merkmale der Genialität

Wer beeindruckende Fähigkeiten in einem Bereich hat, wird dafür bewundert oder gar zum Genie erklärt. Doch reicht das schon aus, um wirklich genial zu sein? Die Beschreibung wird gerne für Universalgenies verwendet, die scheinbar alles beherrschen. Für Goethe zum Beispiel, der nicht nur einer der größten deutschen Schriftsteller war, sondern auch in Botanik, Anatomie und Physik billierte. Die Frage lautet: Was macht Menschen zum Genie – und steckt das Potenzial in jedem von uns?



Genie: Definition & Merkmale der Genialität

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Definition: Was macht ein Genie aus?

Als Genie wird eine Person bezeichnet, die über herausragende Schaffens- und Geisteskraft in einem (oder mehreren) Bereichen verfügt. Geniale Menschen überstrahlen durch Ihre Fähigkeiten und ihr Wissen alle anderen. Ein wichtiges Kriterium: Genies schaffen und vollenden selbst etwas, statt bereits Existierendes nachzuahmen oder nach kleinsten Änderungen von eigenen Leistungen zu sprechen. Genialität zeigt sich in Werken, die innovativ sind und andere Menschen begeistern.

Genie gibt es in unterschiedlichen Bereichen. Häufig sind es Künstler, Wissenschaftler oder Erfinder. Aber auch in Wirtschaft und Philosophie zeigen sich geniale Persönlichkeiten. Sie alle ernten Bewunderung und Anerkennung durch ihren enormen Sachverstand und ihr profundes Können. Diese ehrliche Wertschätzung wird zudem meist offen gezeigt.

Begriff: Warum heißt es Genie?

Der Begriff hat zweierlei Ursprünge: das lateinische Wort genius = persönlicher Schutzgeist sowie der lateinische Begriff ingenium = natürliche Begabung oder angeborenes Talent. Als „Genie“ kann damit sowohl die Person als auch deren Begabung selbst bezeichnet werden.

Bekanntheitsgrad ist nicht ausschlaggebend

Machen einen schon Können, Wissen oder Bekanntheit zum Genie? Beides nicht! Zumindest nicht als alleinige Faktoren. Ein herausragender Fußballer genießt nicht automatisch den Ruf der Genialität; Influencer mit mehreren Millionen Followern gelten ebenfalls nicht als Genies. Beide brauchen erst noch eine besondere Form der Kreativität: Genies schaffen etwas, das sonst niemandem gelingt.


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Angeborene Genialität oder harte Arbeit?

Wird man als Genie geboren oder müssen solche Ausnahmetalente hart an sich und den eigenen Fähigkeiten arbeiten? Die Wahrheit liegt – wie immer – dazwischen: Es ist eine Kombination aus beidem. Talent sowie natürliche Kompetenzen sind uns angeboren und in der Persönlichkeit verankert. So sind manche Menschen von Natur aus gut im Umgang mit Zahlen. Andere sind geborene Künstler und sprühen nur so vor Kreativität.

Genies machen aber auch etwas daraus. Wer faul auf der Couch liegt, vergeudet nur seine Begabung. Ein Genie wird so jemand sicher nicht. Tatsächlich sind Genies auch jene, die sich besonders anstrengen. Lediglich nach außen wirkt es anders: Solchen Menschen scheint alles zuzufliegen und leicht zu fallen. Tut es aber nicht! Viele echte Genies reden gar nicht oder nur ungern und bescheiden über die Arbeit und Anstrengungen, die dahinter steckt.

Auch das ist übrigens genial: Wenn es durch harte Arbeit erworben wurde, kann es theoretisch jede(r). Wie profan! Die wundersame Genialität darin wäre dahin. Also lieber schweigen – schon wirkt das Genie noch größer.

Genie und Wahnsinn liegen dicht beieinander

Künstler, Schauspieler, Musiker… Zwischen Genie und Wahnsinn liegt nur ein schmaler Grat, heißt es. Und es stimmt sogar. Für normale Menschen ist oft nicht nachvollziehbar, was in genialen Köpfen vor sich geht. Manche leben von der Außenwelt abgeschottet und zurückgezogen, andere sind schillernde Persönlichkeiten mit Neigung zur Exzentrik. Entsprechend fallen – bei aller Bewunderung – im Zusammenhang mit den brillanten Köpfen oft Begriffe wie „sonderbar“, „weltfremd“ oder „verrückt“.

Das Genie braucht zuweilen die tollkühne Vision, die spinnerte Idee und abgehobene Attitüde, um sich aus den gewohnten Denkmustern zu befreien. Zugegeben, man kann sich leicht im Wahn verirren (was manchen auch passiert), aber Normalität und Konformität sind Gift für jedes Genie. Schon Seneca erkannte: „Es gibt kein Genie ohne die Beimischung von Wahnsinn.“

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Merkmale eines Genies

Ist es die Intelligenz, die aus Menschen ein Genie macht? Gute Frage. Demnach müssten Hochbegabte automatisch geniale Überflieger werden. Werden sie aber nicht, wie auch eine Langzeitstudie um den Psychologen Lewis Terman zeigte. Die herausragendsten Leistungen kamen hierbei ausgerechnet von Probanden, die wegen „zu geringer Intelligenz“ anfangs ausgeschlossen wurden. IQ und Genialität gehen damit nicht Hand in Hand.

Intelligenz biete lediglich das kognitive Potenzial, sagt wiederum die US-Psychologin Catharine Cox. Um daraus ein Genie entstehen zu lassen, seien weitere Persönlichkeitsmerkmale nötig – allen voran:

Beharrlichkeit

Wer Neues ausprobiert, muss mit Niederlagen rechnen. Genies haben nicht sofort beim ersten Versuch Erfolg. Sie wissen nicht auf Anhieb, wie alles funktioniert und kennen alle Variablen. Genau das zeichnet erfolgreiche Menschen aus: Sie probieren Dinge immer und immer wieder, verändern den Versuchsablauf und lassen sich von Fehlschlägen nicht abbringen.

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Intuition

Von einem Genie erwartet man, dass es ständig Geistesblitze unter der Dusche hat. So etwas kann vorkommen, aber auch ganz normale Menschen kennen das. Ein anderes Merkmal ist bei Genies viel ausgeprägter: die Intuition. Dieses leise schleichende Gefühl für eine Sache, das sich nicht exakt begründen lässt. Wer dem folgt, liegt oft richtig.

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Kreativität

Kreative Menschen gehen Dinge von mehreren Seiten an. Sie haben verschiedene Ideen, finden Lösungen, gehen neue Wege. Laterales Denken ist ihnen eine Selbstverständlichkeit. Gerade abseits von starren Vorgaben und bekannten Konventionen zeigt sich Genialität.

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Offenheit

Ob Eigenbrötler oder nicht: Genies bleiben offen für neue Informationen, andere Meinungen und Perspektiven. Das sorgt für ungemeine Inspiration für eigene Denkansätze. Manche übertreiben es leider auch: Thomas Alva Edison profitierte von den Entdeckungen Nikola Teslas. Das Geo-Magazin titelte einst “ Das betrogene Genie“, denn Edison kassierte sämtliche Lorbeeren.

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Neugier

Genies haben einen schier unstillbaren Wissensdurst. Sie wollen wissen und verstehen, wie etwas funktioniert, welche Gründe dahinter stehen und welche Auswirkungen damit verbunden sind.

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Fantasie

Menschen mit ausgeprägter Fantasie denken anders. Sie sehen die Welt nicht nur so, wie sie ist, sondern haben ein Gefühl für das, was sein könnte. Teilweise hängen sie Tagträumen hinterher und spinnen diese weiter. Genau das führt manchmal zu völlig wilden Einfällen, die ausprobiert werden.

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Lässt sich Genialität lernen?

Bin ich ein Genie? Und wenn nicht: Kann ich es werden? Die obigen Merkmale zeigen: Typische Eigenschaften eines Genies sind nicht so exklusiv, wie viele zunächst annehmen. Beharrliche und kreative Menschen gibt es viele. Aber steckt in jedem ein Genie? Wohl kaum. Zwei wichtige Faktoren dürfen nicht vergessen werden: Anlage und Umgebung. Menschen werden mit unterschiedlichen Stärken und Begabungen geboren. Hinzu kommen maßgebliche Einflüsse durch Familie, Schule, Vorbilder und das soziale Umfeld.

Zusätzlich brauchen Sie unbändige Leidenschaft für das, was Sie tun. Sie können Ihre Intelligenz steigern, Beharrlichkeit trainieren und Ihrer Intuition vertrauen: Nur wenn Sie von einer inneren Motivation getrieben werden, besteht die Chance auf Genialität. Was dann noch hilft, ist Übung, Übung, Übung… Treffen Ausnahmetalent auf ständige Entwicklung aufeinander, entstehen Genies.

In jedem Fall sollten Sie an sich arbeiten. Selbst wenn es nicht bis zur Genialität reicht, können Sie so die Konkurrenz weit hinter sich lassen und weit über den Durchschnitt hinausragen.

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[Bildnachweis: Doppelganger4 by Shutterstock.com]

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