10 Todsünden für jede Jobsuche
Bei der Jobsuche können Bewerber Vieles richtig machen – aber auch viel falsch. Die folgenden Jobsuche Fehler torpedieren so gut wie jede Stellensuche und Bewerbung. Und damit auch Ihre Jobchancen. Diese Todsünden der Jobsuche daher bitte vermeiden…
1. Keine Strategie
Nicht wenige Bewerber legen bei der Jobsuche einfach drauf los. Das ist Aktionismus, aber keine Bewerbungsstrategie. „Auf gut Glück“ ist kein Konzept. Und selten erfolgreich.
Behandeln Sie Ihre Jobsuche lieber wie ein Projekt, das Sie managen (müssen). Wohin wollen Sie sich beruflich entwickeln? Wo finden Sie dazu passende Jobs? Wie verkaufen Sie das in den Bewerbungsunterlagen? Teilen Sie sich die Woche systematisch in konkrete Projektzeiten ein: montags Stellensuche, dienstags Bewerbungen schreiben, … Das erhöht die Chancen enorm.
2. Begrenzte Suche
Klassisch beginnt die Jobsuche bei Online-Jobbörsen. Aber nutzen Sie auch Metasuchmaschinen, Jobmessen oder soziale Netzwerke wie Linkedin oder Xing?
Die meisten Jobs gibt es ohnehin auf dem sogenannten verdeckten Stellenmarkt. Diese erschließen Sie sich vor allem über Vitamin B, also persönliche Netzwerke oder eine Initiativbewerbung. In diesem Fall ist mehr mehr. Nutzen Sie alle Kanäle und Möglichkeiten bei der Jobsuche – auch die Social Media Jobsuche oder passive Bewerbung – nicht nur ein paar.
3. Fehlende Auswahl
Sie erhöhen Ihre Chancen nicht, indem Sie sich auf möglichst viele freie Stellen und Jobs bewerben. Nicht Masse, sondern Klasse zählt. Ansonsten landen Sie womöglich in einem Job, den Sie gar nicht mögen – und werden darin auch nicht gut sein. Machen Sie also nicht diesen Jobsuche Fehler, sondern bewerben Sie sich zielgerichtet.
Lesen Sie Stellenanzeigen gründlich – auch den Subtext. Suchen Sie nach den sogenannten Muss-Qualifikationen. Bringen Sie schon alles für Ihren Traumjob mit? Andernfalls investieren Sie eben noch in Fortbildungen oder eine Umschulung. Auch sollte der Job immer zu Ihren beruflichen Zielen passen.
4. Mangelhafter Überblick
Mit der Anzahl der Bewerbungen steigt die Notwendigkeit zur Organisation. Wo haben Sie sich schon beworben? Welche Unterlagen benötigen Sie noch? Was gilt es zu optimieren? Stellen Sie sich vor, ein Personaler meldet sich bei Ihnen – und Sie wissen nicht einmal mehr, was Sie seinerzeit in Ihr Anschreiben oder den Lebenslauf geschrieben haben. Peinlich!
Fehlende Selbstorganisation und mangelhaftes Selbstmanagement sind ebenfalls klassische Jobsuche Fehler. Sie kosten nicht nur Zeit, sondern auch Effizienz. Die Jobsuche versinkt bald im Chaos. Das Gegenmittel: Listen und Übersichten! Digital oder auf Papier.
5. Falsche Erwartungen
Natürlich sollen Sie optimistisch bleiben. Aber nur realistischer Optimismus ist auch gesunder Optimismus. Bedeutet: Erwarten Sie keine schnellen Erfolge – erst recht, wenn Sie wählerisch sind (siehe Punkt 3). Schaffen Sie sich aber auch keine eigenen Stolperfallen. Zum Beispiel durch überhöhte Gehaltsvorstellungen oder flexible Arbeitszeiten, die sich allein an Ihren Bedürfnissen orientieren.
Nicht nur Sie haben Erwartungen – Arbeitgeber auch. Bleiben Sie bei der Jobsuche also stets realistisch und pragmatisch. Manchmal ist es erfolgreicher, zuerst einen Fuß in die Tür zu bekommen, statt mit einer Maximalforderung einzusteigen. Das gilt erst recht für den Berufseinstieg.
6. Verzicht auf Hilfe
Hand aufs Herz: Wie gut können Sie Bewerbung? Nicht jeder ist ein geborener Literat oder Schreiber. Wenn Sie merken, dass Sie an einem Punkt immer wieder scheitern, dann holen Sie sich professionelle Hilfe. Wer hier spart oder zu stolz ist, spart am falschen Ende.
Es gibt inzwischen zahlreiche Bewerbungshelfer und Bewerbungsberater: Bewerbungsratgeber, Bewerbungscoaching, Vorstellungsgespräch-Training, Webinare und Seminare, Bücher und Weiterbildungen. Nehmen Sie sich genug Zeit und analysieren sie genau, welche Leistungen Sie brauchen und wie viel Geld Sie ausgeben können. Je konkreter das Problem und Ziel, desto besser können Sie die Hilfe auswählen.
Lesetipp: Nutzen gleich unsere Online-Kurse und Webinare der Karrierebibel-Akademie!
7. Kein Ausgleich
Je länger die Jobsuche dauert, desto größer wird die Belastung. Nicht nur mental, sondern auch physisch. Achten Sie während dieser Zeit unbedingt auf Ihren Körper und Ihre Gesundheit. Vernachlässigen Sie weder Ihre Bewegung oder regelmäßigen Sport, noch gesunden Schlaf.
Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht. Und auch Jobs finden Sie nicht, indem Sie sich selbst gehen lassen oder gar überfordern. Gönnen Sie sich von Ihrem „Projekt Jobsuche“ also regelmäßige Auszeiten, entspannen Sie, sammeln Sie Kraft – durch Freunde und ein positives Umfeld. Diesen Jobsuche Fehler haben die wenigsten auf dem Radar – er ist aber einer der wirkungsvollsten!
8. Keine Fortschritte
Damit ist nicht gemeint, dass es bei Ihrer Jobsuche voran geht. Darauf haben Sie ja nur indirekt Einfluss. Und genau DAS ist der Punkt: Welche Fortschritte machen Sie? Arbeiten Sie an Ihrer Bewerbungsmappe? Verbessern Sie Ihr Bewerbungsschreiben oder den tabellarischen Lebenslauf regelmäßig? Lassen Sie Feedback oder Tipps von Freunden und Experten einfließen? Lesen Sie Ratgeber dazu!
Tatsächlich gibt es mehr zu optimieren, als viele meinen. Etwa beim Layout der Bewerbung, das jedes Mal individuell zur angestrebten Position passen sollte. Ebenso bei den Bewerbungsdesigns, den Texten zur Online-Bewerbung oder eMail-Bewerbung. Solange Sie keinen neuen Arbeitsvertrag unterschrieben haben, sollten Sie am Ball bleiben.
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9. Schlechte Vorbereitung
Die schriftliche Bewerbung ist nur die erste Stufe zum Job. Danach folgen entweder ein Telefoninterview, Videointerview oder direkt das persönliche Vorstellungsgespräch. In allen genannten Fällen ist gründliche Vorbereitung das A und O. Wer hier blauäugig hineingeht, riskiert unnötige Fehler.
Informieren Sie sich im Vorfeld immer über das Unternehmen, den Arbeitgeber oder mögliche Gesprächspartner (falls bekannt). Dabei entdecken Sie fast immer Gemeinsamkeiten und Anknüpfungspunkte für den Smalltalk oder das eigentliche Bewerbungsgespräch. Nicht zuletzt sammeln Sie dabei Stoff für clevere Rückfragen. Die sollten Sie ebenfalls immer stellen! Das unterstreicht Ihr Interesse und Ihre Professionalität.
10. Unnötige Selbstzweifel
Letzter Punkt auf unserer Jobsuche Fehler Liste: die typischen Selbstzweifel. Ja, es kann einem schon an die Nieren gehen, 30, 50, 100 Absagen zu erhalten. Irgendwann nimmt man das persönlich. Ist es aber nicht! Personaler sind auch nur Menschen und können sich irren. Ihr Urteil ist kein Gottesurteil, dass Sie nichts taugen. Vielleicht haben Ihre Unterlagen nicht überzeugt (das können Sie optimieren, siehe oben); vielleicht waren andere Kandidaten besser (gut, die sind dann beim nächsten Mal schon nicht mehr dabei!). Es bringt nichts, wenn Sie die Opferrolle einnehmen oder bitter werden. Im Gegenteil: Es schadet massiv!
Natürlich verstehen wir Ihre Enttäuschung. Umso wichtiger ist aber jetzt der Blick nach vorn. Auch zum 100. oder 200. Mal! Was können Sie noch verändern oder verbessern? Wo können Sie noch suchen, wen fragen? Haben Sie es schon mit einem Stellengesuch probiert? Auch negative Erfahrungen können Sie weiterbingen. Das ist vor allem eine Frage der Attitüde. Sie kennen doch sicher unser Leitmotiv: Wer etwas will, findet Wege; wer etwas nicht will, findet Gründe. Seien Sie ein Wegefinder!
Innere Einstellung hat Einfluss auf Jobsuche
Wer auf Jobsuche ist, sollte unbedingt positiv denken. Das ist das Ergebnis einer Studie der Universität von Missouri um Daniel Turban. Dabei verglichen die Forscher den Erfolg von 327 Arbeitsuchenden über einen Zeitraum von fünf Monaten. Ergebnis: Positive Emotionen hatten entscheidenden Einfluss auf den Erfolg der Arbeitssuche. Turban rät allen Arbeitssuchenden, einen Bewerbungsplan zu machen und kontinuierlich dessen Fortschritte zu bewerten. Zudem sollten die Betroffenen Ablehnung und Rückschläge einkalkulieren, weil das dazu beitrage, eine positive Einstellung zu erhalten.
Jobsuche: Die 3 größten Frustquellen
Wer auf Jobsuche ist, braucht Geduld und eine hohe Frustrationstoleranz. Nur wenigen gelingt gleich auf Anhieb und mit der ersten Bewerbung ein Coup. Bei den meisten Bewerbern wird die Motivation immer wieder auf die Probe gestellt. Der Auswahlprozess zieht sich, es hagelt Bewerbungsabsagen. So eine Bewerbungsphase kann zwischen 2-6 Monate dauern. Manchmal noch länger.
Laut unseren Umfragen gehören diese drei Punkte zu den häufigsten Frustquellen bei der Jobsuche:
- Fehlende Antworten
Kaum etwas ist für Bewerber so ärgerlich, wie gar keine Antwort auf die Bewerbung zu bekommen. Keine Empfangsbestätigung, keine Absage, nichts. „Ghosting“ nennt sich das in der Fachsprache. So weit ist es gekommen, dass es für die Unsitte schon einen Fachbegriff gibt! - Fehlendes Feedback
Auch das sorgt für Frustration: Heutige Absageschreiben sind meist nichtsagend. Aus Angst vor dem AGG nennen Personaler nicht die wahren Gründe. So können Bewerber aber auch nichts lernen oder sich verbessern. - Fehlende Jobangebote
Egal wie engagiert, gut ausgebildet oder vorbereitet ein potenzieller Bewerber ist: Wenn Sie aktuell keine passenden Jobangebote und offenen Stellen finden, ist der Frust programmiert.
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