Selbstannahme lernen: 3 bewährte Übungen

Wie schwer fällt vielen das: sich selbst annehmen. Ihr eigener Freund sein, sich selbst lieben – so wie man ist – mit allen Unzulänglichkeiten, Macken und Marotten. Dabei ist die Selbstannahme essenziell für unser Glück, für Beziehungen, für den beruflichen Erfolg. Nur wer sich selbst annimmt und liebt, ist fähig, andere zu lieben und zu respektieren, mitsamt allen Schwächen. Erst durch den Frieden mit sich selbst kann so etwas wie Zufriedenheit und Souveränität entstehen. Die gute Nachricht ist: Selbstliebe ist zwar nicht jedem gegeben. Aber (die gesunde) Selbstannahme lässt sich lernen…

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Definition: Was ist Selbstannahme?

Selbstannahme (auch: Selbstakzeptanz) beschreibt die Fähigkeit, sich selbst mit allen Stärken und Schwächen zu erkennen, anzunehmen und zu schätzen wie man ist. Dazu gehört auch, zu akzeptieren, wo man gerade im Leben – selbst wenn man damit noch nicht zufrieden ist.

Wer sich selbst annehmen kann, sagt zu sich: „Ich mag mich und finde mich gut so wie ich bin. Ich bin gut genug.“ Selbstannahme gilt – laut Definition in der Psychologie als wichtige Tugend und Voraussetzung dafür, gesunde Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen und zu pflegen. Ebenso prägt sie massiv unseren Selbstwert.

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Selbstannahme Synonyme

Zur Selbstannahme gehören zahlreiche Facetten. Deshalb gibt es für den Begriff auch viele Verwandte und Synonyme: Selbstliebe, Selbstachtung, Selbstwertgefühl, Selbstzuwendung, Selbstvertrauen, Selbstbestätigung.


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Selbstannahme liegt zwischen Selbstsucht und Selbstverleugnung

Selbstannahme ist nicht nur eine Form der Selbstliebe und Selbstachtung. Sie liegt auch zwischen zwei extremen Polen, die eher negativ auf uns wirken:

  1. Selbstsucht

    Abgrenzen muss man die Selbstannahme von der Selbstverliebtheit und Egoismus, der bis zum pathologischen Narzissmus reichen kann. Selbstverliebte erhöhen sich und machen sich zum Maßstab für die eigene Großartigkeit. Wer sich dagegen selbst annimmt, weiß um die eigenen Schwächen, findet sich damit aber trotzdem okay – ohne aufzuhören, weiterhin an sich zu arbeiten.

  2. Selbstverleugnung

    Am anderen Ende der Skala liegt die Selbstverleugnung. Betroffene wissen um die eigenen Defizite und ihre Imperfektion, können das aber nicht akzeptieren und empfinden sich als „mangelhaft“ im Wortsinn. Das führt entweder zu starken Selbstzweifeln oder die fehlende Selbstakzeptanz kann – im Extrem – sogar in Selbstverurteilung und Selbsthass münden. Einige kompensieren ihre Minderwertigkeitsgefühle allerdings auch in einer Sucht nach Bestätigung und Anerkennung, woraus chronische Arroganz oder gar eine veritable Profilneurose entstehen kann.

Diesen Unterschied zu erkennen, ist wichtig. So schließt Selbstannahme eine künftige Veränderung oder Persönlichkeitsentwicklung überhaupt nicht aus. Sie macht mögliche Defizite aber auch nicht zur Bedingung der Selbstliebe! Motto: „Erst wenn ich besser bin, kann ich mich selbst und können mich andere lieben…“

Selbstakzeptanz bedeutet, sich schon heute zu lieben und gleichzeitig mehr aus seinen Potenzialen machen zu wollen. Solche Menschen sagen von sich: „Ich bin schon jetzt gut und gut genug. Ich will mich aber trotzdem verändern und entwickeln.“ Denn der Feind des Guten ist das Bessere.

Selbstannahme führt zu weiteren Stärken

Wer so über sich denkt, geht automatisch gütiger und barmherziger mit sich und auch entspannter mit Kritik um. Sie trifft diese Menschen nicht persönlich und kratzt auch nicht an ihrem Ego. Sie wissen, dass sie Fehler haben und Fehler machen – aber eben auch daraus lernen und daran wachsen können.

Wer zur Selbstakzeptanz fähig ist, besitzt daher meist noch weitere positive Eigenschaften und Stärken. Dazu gehören zum Beispiel:

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Selbsttest zur Selbstannahme: Sind Sie Ihr Freund?

Falls Sie gerade unsicher sind, ob Sie diese Eigenschaft besitzen und sich schon selbst annehmen können, haben wir einen kompakten Test für Sie. Der kann zwar keine medizinisch-psychologische Diagnose ersetzen. Dafür gibt er Ihnen erste Impulse und Indizien, ob Ihre Selbstannahme schon ausreicht oder Sie mehr an Ihrer Selbstakzeptanz arbeiten sollten.

Für den Test haken Sie bitte gleich hier online im Browser ab, welche der 20 Aussagen auf Sie zutreffen:

  • Ich finde mich nicht gut.
  • Ich kenne mehr Schwächen als Stärken an mir.
  • Ich bin unzufrieden mit meinem Aussehen, meinem Job, meinem Leben.
  • Die anderen sind alle besser als ich.
  • Ich wüsste nicht, warum man mich lieben sollte.
  • Ich müsste noch viel an mir ändern, um mich zu mögen.
  • Ich fühle mich häufig einsam und alleingelassen.
  • Ich brauche das Gefühl, von anderen gemocht zu werden.
  • Ich versuche, es möglichst vielen recht zu machen.
  • Wenn ist kritisiert werde, nehme ich das in der Regel persönlich.
  • Wenn mir jemand ein Kompliment macht, ist mir das peinlich.
  • Ich hadere oft mit mir selbst.
  • Ich bin mein schärfster Kritiker.
  • Wenn ich Fehler mache, ist das ganz schlimm für mich.
  • Ich habe Angst davor, dass ich nicht gut genug bin.
  • Ich bin einfach zu unwichtig.
  • Hoffentlich merkt niemand, dass ich nichts kann.
  • Wenn ich mich mit anderen vergleiche, schneide ich meist schlechter ab.
  • Ich kann mich einfach nicht loben.
  • Ich bin oft ungeduldig und unnachsichtig mit mir.

Wenn Sie mehr als 5 Mal zugestimmt haben, ist das ein Warnzeichen für ein geringes Selbstwertgefühl und mangelnde Selbstliebe. In dem Fall lesen Sie bitte weiter und nutzen Sie die folgenden Übungen, um Selbstannahme zu lernen…

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Selbstannahme lernen und stärken: 3 einfache Übungen

Nicht vielen Menschen gelingt auf Anhieb, sich selbst so anzunehmen, wie sie sind. Die Ansprüche (von innen oder außen) sind entweder zu hoch, die eigenen Fehler zu schwerwiegend oder die eigene Unzufriedenheit (über das Aussehen, die Figur, das Können oder bisher Erreichtes) ist einfach zu groß.

Blockieren sollte Sie das aber nicht. Selbstannahme kann jede(r) lernen. Alles, was Sie dazu investieren müssen, ist etwas Zeit und eine gute Portion Ehrlichkeit. Darüber hinaus haben sich diese drei Übungen immer wieder bewährt, wenn Menschen mehr Selbstliebe entwickeln wollen:

1. Bestandsaufnahme

Bevor Sie Selbstannahme lernen, sollten Sie sich zuerst mit Ihrer aktuellen Persönlichkeit auseinandersetzen. Zwar glauben viele, sich selbst gut zu kennen, doch liegen Selbstbild und Fremdbild häufig weit auseinander. Reflektieren Sie also zu Beginn ehrlich (!) Ihre Stärken und Schwächen und holen Sie dazu auch Feedback von Freunden und der Familie ein. Mit dieser Bestandsaufnahme erhalten Sie ein einigermaßen objektives Bild von sich und stellen vielleicht schon fest, dass Sie weniger Defizite haben, als Sie denken.

2. Loben

Viele Menschen sind ihre schärfsten Kritiker. Vielleicht nicht immer öffentlich. Aber insgeheim gehen sie mit sich härter und gnadenloser ins Gericht als mit einem Schwerverbrecher. Dahinter steckt nicht selten ein falsches Verständnis der Selbstliebe sowie die Angst vor Überheblichkeit, Motto: „Eigenlob stinkt!“ Dabei geht es nicht darum, sich vor anderen zu profilieren, sondern sich selbst zuzugestehen: „Ich kann was, ich bin wer, das war meine Leistung, mein Erfolg!“ Dieses verdiente (!) Selbstlob ist eine wichtige Voraussetzung, um sich selbst zu akzeptieren. Wenn Sie schon sich selbst nicht loben, warum sollten das dann andere tun?

3. Erwartungen

Oft haben wir das Gefühl, allen Erwartungen gerecht werden zu müssen. Dabei vergessen viele dann die eigenen Bedürfnisse. Schreiben Sie sich deshalb auf, welche Erwartungen Sie an sich selbst haben: Was wollen Sie im Leben (noch) erreichen? Was sind Ihre Ziele? Warum wollen Sie das? Es ist schließlich Ihr Leben – also machen Sie etwas daraus! Für mehr Selbstannahme hilft auch, sich einen solchen „Denkzettel“ zu schreiben, um sich an die eigenen Ziele regelmäßig zu erinnern. Weitere Denkzettel mit Motivationssprüchen können Sie sich gerne hier kostenlos als PDF herunterladen. Ein Beispiel dazu finden Sie gleich hier:

Selbstliebe und Selbstmotivation Selbstannahme und Selbstakzeptanz

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Selbstakzeptanz öffnet Türen

Die Bedeutung gesunder Selbstannahme kann gar nicht stark genug betont werden. Sie ist ein wesentlicher Schlüssel zu (innerer) Freiheit, zu Glück und Erfolg. Überdies wirkt sie in so viele Bereiche hinein, dass wir sie nicht alle aufzählen können.

Leider fokussieren sich zu viele Menschen auf ihre Unzulänglichkeiten, auf Rückschläge oder Fehler. Ihre Erfolge nehmen sie dagegen kaum wahr oder messen ihnen weniger Bedeutung zu, als ihren Niederlagen. Das ist pures Gift für unsere Psyche und Seele. Machen Sie bitte sich vielmehr bewusst, welche wunderbaren, positiven Folgen und Vorteile die Selbstannahme hat:

Sie entwickeln ein größeres Selbstbewusstsein

Selbstannahme verleiht ein ganz neues Gefühl der Sicherheit. Sie ist die Grundlage von selbstbewusstem Handeln und souveränen Entscheidungen. Kurz: Sie werden offener und sicherer gegenüber Neuem und Veränderungen.

Sie können sich weiterentwickeln

Zu wissen, wo man steht und den status quo zu akzeptieren, bedeutet nicht, dass man es dabei belassen muss. Vielmehr kann das der Startpunkt sein, um die Dinge anzugehen, in denen Sie sich gerne weiterentwickeln würden.

Sie können besser mit Kritik umgehen

Kritik ist besonders dann verletzend, wenn sie unserem Selbstbild widerspricht und das Selbstwertgefühl nach unten drückt. Sie trifft dann den sprichwörtlichen „wunden“ Punkt. Wer sich jedoch selbst annimmt, kennt seine Schwachstellen und kann die Kritik konstruktiv annehmen, statt diese persönlich zu nehmen.

Sie können ehrlich zu sich selbst sein

Es ist nicht immer einfach, ehrlich zu sich selbst zu sein. Wir belügen uns gerne selbst, um uns zu schützen oder ein besseres Bild von uns zu erzeugen. Dies geschieht meist unbewusst. Wer sich aber selbst annimmt, kann aufhören, sich die eigenen Fehler schön zu reden.

Sie haben mehr Spaß am Leben

Selbstannahme kann die gesamte Wahrnehmung positiv beeinflussen. Mit sich selbst im Reinen zu sein, macht es gleichzeitig möglich, alle Dinge im Leben mit anderen Augen zu sehen – auch andere Menschen („Ich bin gut, du bist gut“). Sie werden dadurch sowohl dankbarer als auch glücklicher.

Sie sind zufriedener

Die meisten Menschen stellen an sich hohe Erwartungen. Oft zu hohe. Zufrieden mit sich selbst zu sein, gerade wenn es mal nicht so perfekt läuft oder wie man es sich vorgestellt hat, relativiert schon viel und gibt den Dingen jene Bedeutung zurück, die sie wirklich verdienen.


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