Hybrides Arbeiten: So funktioniert modernes Arbeiten

Jeden Tag ins Büro und 8 Stunden lang mit den Kollegen am Arbeitsplatz sitzen? Die moderne Berufswelt bietet mehr Flexibilität. Hybrides Arbeiten ermöglicht einen Wechsel zwischen Anwesenheit und ortsunabhängiger Tätigkeit. Wir erklären, was hybrides Arbeiten ist, zeigen verschiedene Modelle sowie die Vor- und Nachteile der Arbeitsform…

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Was ist hybrides Arbeiten?

Hybrides Arbeiten ist ein modernes Arbeitsmodell, das die Arbeit im Büro mit der Arbeit an anderen Orten kombiniert und Mitarbeitern einen flexiblen Wechsel ermöglicht. Es gibt keine feste Anwesenheitspflicht (auch: Präsenzpflicht), sondern mehr Möglichkeiten und Freiheit bei der Wahl des Arbeitsortes.

In vielen Modellen entscheiden Mitarbeiter selbst, wann und wo sie arbeiten wollen. Die konkreten Rahmenbedingungen bestimmt aber weiterhin das Unternehmen.

Wichtigste Merkmale von hybrider Arbeit

  1. Flexibilität
    Hybrides Arbeiten gibt Mitarbeitern die Chance zu Mitsprache. Sie entscheiden (zum Teil) selbst, wo sie an welchen Tagen arbeiten.
  2. Ortsunabhängigkeit
    Am Arbeitsplatz des Unternehmens, im Homeoffice, unterwegs im Zug, in einem Café oder bei gutem Wetter draußen – hybrides Arbeiten ist überall möglich.
  3. Zeitliche Unabhängigkeit
    Je nach Form bricht hybrides Arbeiten den klassischen 9-to-5-Job auf. Neben dem Ort ist auch die Arbeitszeit flexibel.
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Beispiele: Welche Modelle für hybrides Arbeiten gibt es?

Es gibt keine allgemeinen Vorgaben für die Gestaltung der hybriden Arbeit. Unternehmen legen selbst fest, wie flexibel die Zusammenarbeit gestaltet wird, an wie vielen Tagen Mitarbeiter ins Büro kommen müssen oder welche Aufgaben ortsunabhängig erledigt werden können.

Trotzdem gibt es typische Modelle, die besonders beliebt sind. Die folgende Übersicht zeigt Beispiele für die Gestaltung der hybriden Arbeit:

  • 3+2-Modell

    Mitarbeiter sind 3 Tage pro Woche im Büro, die restlichen 2 Tage sind flexibel. Angestellte dürfen zuhause arbeiten oder selbst einen anderen Arbeitsort wählen. Laut Umfragen ist dies bei Arbeitgebern und Arbeitnehmern die beliebteste Variante und kombiniert Vorteile aus Präsenzarbeit und Remote Work.

  • Office first

    Office first legt den Fokus auf das Büro als Hauptarbeitsplatz. Mitarbeiter arbeiten die meiste Zeit am vorgegebenen Ort (mindestens 80 bis 90 Prozent), andere Arbeitsorte sind in Ausnahmen und geringem Umfang möglich.

  • Remote first

    Bei Remote first als hybrides Arbeitsmodell ist ortsunabhängiges Arbeiten der Standard – es ist das genaue Gegenteil zum Office first. Unternehmen schaffen die Rahmenbedingungen und fordern Mitarbeiter auf, das Angebot zu nutzen. Oft fehlen in Büroräumen ausreichende Kapazitäten und Arbeitsplätze für alle Kollegen gleichzeitig.

  • Freie Wahl der Tage

    Mitarbeiter erhalten eine feste Anzahl an Tagen, die sie ortsunabhängig arbeiten dürfen. Möglich sind zum Beispiel 2 oder 3 Tage pro Woche oder ein monatliches Kontingent von 12 Arbeitstagen. Diese nehmen Arbeitnehmer eigenständig, die restliche Zeit gilt Anwesenheit im Büro. Je nach Projekt oder Aufgaben werden manche Tage von der Regelung ausgenommen, um Präsenz zu garantieren.

  • 100 Prozent hybrides Arbeiten

    Dieses Modell ist vollkommen flexibel und gibt Mitarbeitern freie Entscheidung über den Arbeitsort. Jeder legt selbst fest, an welchen Tagen er das Büro nutzt und wann er lieber woanders arbeitet. Zur besseren Planung muss dies im Vorfeld kommuniziert werden.

Hybride Arbeitsmodelle mit flexibler Arbeitszeit

Neben der Wahl des Arbeitsortes setzen viele hybride Modelle auf flexible Arbeitszeiten. Durch Gleitzeit, Vertrauensarbeitszeit oder Arbeitszeitkonten legen Mitarbeiter die eigene Arbeitszeit individuell fest.

Die einen fangen bereits um 7 Uhr morgens an und machen früh Feierabend – andere schlafen lieber aus und starten erst um 10 Uhr in den Arbeitstag. Beliebt sind Regelungen mit Flexibilität, aber zentralen Kernarbeitszeiten, zu denen alle Mitarbeiter verpflichtend arbeiten müssen.

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Hybrides Arbeiten: Vor- und Nachteile

Hybrides Arbeiten ist seit Jahren im Trend. Immer mehr Arbeitgebern bieten die moderne Arbeitsform – auch, weil Arbeitnehmer flexiblere Modelle fordern und bei der Wahl von Unternehmen gezielt darauf achten.

Die Beliebtheit hat gute Gründe. Für beide Seiten haben hybride Arbeitsmodelle zahlreiche Vorteile, doch auch die Nachteile müssen beachtet werden. Wir stellen beide Seiten gegenüber:

Vorteile für Arbeitnehmer

    Flexibilität

  • Mitspracherecht für Arbeitsort und Arbeitszeit
  • Anpassung an eigene Bedürfnisse und Erwartungen
  • Work-Life-Balance

  • Vereinbarkeit von Familie und Beruf
  • Freiere Gestaltung von Job und Privatleben
  • Kosten

  • Weniger Ausgaben fürs Tanken oder öffentliche Verkehrsmittel
  • Geringere Kosten für Verpflegung an Arbeitstagen
  • Möglicherweise günstigere Mieten in ländlichen Gegenden
  • Zeit

  • Kein (oder seltenes) Pendeln mit langem Hin- und Rückweg
  • Nach dem Feierabend sofort zu Hause für Familie, Freunde oder Hobbys
  • Zufriedenheit

  • Zufriedenheit durch mehr Autonomie und Freiheit
  • Arbeit in einem angenehmen, selbst gewählten Umfeld
  • Größere Loyalität zum Arbeitgeber

Vorteile für Arbeitgeber

    Employer Branding

  • Gutes Image als attraktiver und moderner Arbeitgeber
  • Langfristige Mitarbeiterbindung durch Identifikation und Loyalität
  • Mitarbeitergewinnung

  • Mehr Bewerbungen von gefragten Fachkräften und Young Professionals
  • Ortsunabhängiges Recruiting und großer Suchradius nach Personal
  • Kosten

  • Geringere Kosten durch weniger Bürofläche und nötige Arbeitsplätze
  • Weniger Ausgaben für Büroausstattung und auch Strom
  • Produktivität

  • Mehr Produktivität und Motivation in selbst gewählter Arbeitsumgebung
  • Größere Effizienz bei Aufgaben im Homeoffice mit flexiblen Arbeitszeiten

Nachteile für Arbeitnehmer

    Isolation

  • Wenige persönliche Kontakte zu den Kollegen
  • Kaum informeller Austausch während der Arbeitszeit
  • Disziplin

  • Erfordert mehr Disziplin und eigenständiges Arbeiten
  • Arbeitnehmer spüren größeren Leistungsdruck bei Arbeit außerhalb des Büros
  • Überarbeitung

  • Grenze zwischen Arbeit und Privatleben verschwimmt, Feierabend wird nicht eingehalten
  • Überarbeitung und Erschöpfung durch große Arbeitslast

Nachteile für Arbeitgeber

    Kommunikation

  • Großer Aufwand für Absprachen und Koordination der Mitarbeiter
  • Schwierige Kommunikation zwischen Kollegen an unterschiedlichen Orten
  • Arbeitsbedingungen

  • Unterschiedliche Arbeitsbedingungen für alle Mitarbeiter
  • Geltende Vorschriften zum Arbeitsschutz müssen auch im Homeoffice eingehalten werden
  • Infrastruktur

  • Mehr Kosten für die Ausstattung mit mobilen Arbeitsgeräten
  • Notwendige Einrichtung einer sicheren IT-Infrastruktur
  • Mitarbeiterführung

  • Weniger direkter Einfluss auf Mitarbeiter an unterschiedlichen Orten
  • Neue Herausforderungen für Führungskräfte (siehe: virtuelle Teams managen)
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Berufe: Wo funktioniert hybrides Arbeiten?

Nicht jeder Job eignet sich für hybrides Arbeiten. Handwerker können nicht einen Teil der Arbeitszeit zuhause verbringen und auch Mitarbeiter in medizinische Berufe müssen vor Ort bei den Patienten sein.

Besonders gut funktioniert das Konzept aber in folgenden Bereichen:

  • IT & Softwareentwicklung

    Programmierer, Webentwickler und IT-Spezialisten können viele Aufgaben ortsunabhängig erledigen.

  • Marketing & Kommunikation

    Content Manager, Social Media Manager und PR-Experten arbeiten vor allem am Computer mit digitalen Tools – das funktioniert problemlos hybrid.

  • Beratung & Coaching

    Unternehmensberater und Coaches arbeiten oft online mit ihren Klienten zusammen.

  • Projektmanagement

    Große Projektteams arbeiten oft an verschiedenen Standorten. Es macht keinen Unterschied, ob es andere Büros sind oder Mitarbeiter an selbstgewählten Arbeitsplätzen tätig sind.

  • Kreative Berufe

    Fast alle kreativen Berufe eignen sich für hybrides Arbeiten. Grafikdesigner, Texter, Videoeditoren, Modedesigner oder Illustratoren sind nicht an einen festen Arbeitsplatz gebunden.

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Hybrides Arbeiten einführen

Sie wollen hybrides Arbeiten einführen und das Modell in Ihrem Team etablieren? Dann haben wir Tipps für die Vorbereitung und Umsetzung:

    Vorbereitung

  • Ziele festlegen

    Legen Sie Ziele fest, die Sie mit der Einführung hybrider Arbeit verfolgen. So sehen Sie später, ob die Umsetzung erfolgreich war.

  • Mitarbeiter einbeziehen

    Das Modell richtet sich an Mitarbeiter, deren Wünsche sollten entsprechend berücksichtigt werden. Was wünscht sich das Team? Welche Umsetzung passt zu den Erwartungen? Worauf liegt der Fokus?

  • Technik vorbereiten

    Schaffen Sie notwendige technische Infrastruktur. Dazu zählen zum Beispiel Laptops für mobil arbeitende Kollegen, aber auch VPN-Systeme für eine gesicherte Verbindung und Datenschutz.

  • Umsetzung

  • Regelungen kommunizieren

    Damit es nicht zu Missverständnissen kommt, braucht es klare und transparente Kommunikation des neuen Arbeitsmodells. In welchem Umfang ist hybrides Arbeiten erlaubt? Welche Ausnahmen und Regelungen gibt es?

  • Unternehmenskultur anpassen

    Zu modernen Arbeitsmodellen gehört eine ebenso moderne Unternehmenskultur. Bauen Sie starre Hierarchien und Kontrollen ab, fördern Sie stattdessen Vertrauen und Selbstbestimmung von Mitarbeitern.

  • Schulungen anbieten

    Für einen leichteren Umstieg können Sie Schulungen für Führungskräfte und Mitarbeiter anbieten. Vermitteln Sie das notwendige technische Wissen, aber auch Methoden für die Arbeit an flexiblen Orten.

  • Optimierung

  • Feedback einholen

    Holen Sie regelmäßig Feedback vom Team ein. Möglich sind Mitarbeiterbefragungen oder gezielte Rückfragen in Meetings. So erfahren Sie aus erster Hand, was gut funktioniert und welche Probleme es in der täglichen Praxis gibt.

  • Kontrollen durchführen

    Die anfänglichen Ziele müssen kontrolliert werden. Haben Sie mit der Umsetzung erreicht, was Sie sich für das Unternehmen vorgenommen haben? Falls es Abweichungen von den Zielvorgaben, müssen Sie diese analysieren. Entwickeln Sie daraus Strategien, um das Arbeitsmodell anzupassen.


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