Die magischen Zahlen des Erfolgs
Eine Zahl sollten Sie sich gleich merken: die Sieben. Es ist DIE globale Lieblingszahl. Und da die meisten Menschen auch noch Blau als Lieblingsfarbe nennen, heißt das Phänomen Blue-Seven-Phänomen. Verrückt, oder? Aber es gibt noch spannendere Zahlen…
100 Millisekunden
Dem ersten Eindruck haftet eine schier unerträgliche Endgültigkeit an: Es gibt für ihn keine zweite Chance. Umso schlimmer, dass er nur ganze 100 Millisekunden benötigt, um sich zu manifestieren. Solange braucht das Gehirn, um einen optischen Reiz zu verarbeiten. Danach steht in Grundzügen fest, wie wir eine Person einschätzen, wer uns als sympathisch, leistungsfähig, zuverlässig und durchsetzungsstark erscheint und wer nicht. Weil wir von dieser ersten Wahrnehmung kaum wieder abrücken, beeinflusst sie enorm unseren beruflichen Erfolg. Denn um uns in einer komplexen Welt zurechtzufinden, bilden wir alle Stereotypen: Schublade auf, Mensch rein. Auf Grund solcher Schemata werden dann unbewusst Voraussagen über das Wesen und Verhalten eines Menschen getroffen. Tja, nicht viel Zeit, um einen guten ersten Eindruck zu machen.
20 Sekunden
Länger brauchen Sie nicht, um herauszufinden, ob Sie einem wildfremden Menschen trauen können und ob der Ihnen helfen kann und wird. Das ist das Ergebnis einer Studie der Universität von Kalifornien in Berkeley. Bemerkenswert: Die Zeit funktioniert sogar, obwohl Sie den Fremden 20 Sekunden lang lediglich dabei beobachtet haben, wie der sich mit einer anderen Person unterhält.
90 Sekunden
Genau solange dauert – laut Definition – ein Moment. Gefühlt kann das aber manchmal eine halbe Ewigkeit sein…
20 Minuten
Nach dieser kurzen Zeitspanne haben die meisten schon wieder 40 Prozent des Gelernten verlernt. Nach einer Stunde sinkt die Halbwertzeit des Wissens bereits auf 45 Prozent, nach einem Tag erinnern wir allenfalls noch ein Drittel (34 Prozent) der eingeprägten Inhalte. Dahinter steckt die sogenannte Ebbinghaus’sche Vergessenskurve. Kennen Sie nicht? Bestimmt nur vergessen…
30 Minuten
Mindestens so viel Zeit investieren die Deutschen täglich in ihre Karriere. Zu diesem Ergebnis kommt eine Linkedin-Umfrage (mehr als 3200 Befragte). Danach denken über zwei Drittel (69 Prozent) der deutschen Fach- und Führungskräfte, sie sollten zwischen einer halben und einer ganzen Stunde täglich in ihren Aufstieg investieren. Wie kaum eine andere Nation sehen die Deutschen ihre Karriere als eine Erweiterung ihrer persönlichen Interessen und möchten sich in ihrem Beruf selbst verwirklichen.
90 Minuten
Länger können wir uns am Stück kaum konzentrieren. Danach brauchen unsere grauen Zellen eine kurze Pause. Aber auch sonst schweifen unsere Gedanken gerne ab – und zwar häufiger als wir meinen: Glaubt man den Untersuchungen von Jonathan Schooler von der Universität von Kalifornien in Santa Barbara sagen die meisten, sie würden sich rund 10 Prozent ihrer Zeit dem Tagträumen hingeben. Tatsächlich aber sind es eher 30 Prozent im Schnitt und in einigen Situationen – etwa wenn wir eine eintönige Autobahnstrecke fahren -, sind es sogar bis zu 70 Prozent.
6 Stunden
Maximal. Produktiver sind die meisten an einem normalen Arbeitstag nicht. Sagen die Karrierebibel-Leser sogar selbst. Es gibt dazu aber auch eine umfassende Microsoft-Erhebung. Resultat: Bei einer durchschnittlichen Wochenarbeitszeit von 45 Stunden, kamen die Befragten auf stolze 17 unproduktive Stunden im Job. Im Durchschnitt verbrachten sie 5,6 Stunden täglich in Meetings, die 69 Prozent für völlig unproduktiv halten. Und Männer und Frauen unterscheiden sich in Ihrer Produktivität kaum. Frauen kamen auf einen durchschnittlichen Produktivitätstageswert von 72 Prozent, Männer auf 71 Prozent.
72 Stunden
Innerhalb dieser Frist, sollten Sie beginnen, was Sie sich vorgenommen haben. Sonst sinkt die Chance, dass Sie das Projekt jemals umsetzen, auf ein Prozent. Das ist die sogenannte 72-Stunden-Regel. Hintergrund ist aber nicht nur der innere Schweinehund, sondern vor allem mangelnde Entschlossenheit. Wer sich einer Sache ganz verschreibt, mit Herzblut und Leidenschaft, der will damit auch loslegen. Und der erste Schritt ist dabei der Wichtigste. Andernfalls bleibt es nur ein frommer Vorsatz.
15 Tage
Gute Freunde sind wichtig, deshalb sollte man die Beziehungen pflegen – und zwar mindestens alle zwei Wochen. Als Forscher der Universität von Notre Dame nach den Schlüsselfaktoren guter Freundschaften suchten, werteten sie die Daten von mehr als acht Millionen Anrufen von rund zwei Millionen Menschen aus. Ergebnis: Was gute und vor allem haltbare Beziehungen auszeichnete, war die Tatsache, dass sich die Freunde mindestens alle 15 Tage anriefen und austauschten. Heute geht das aber sicher auch per Skype, SMS, E-Mail, Postkarten und natürlich dem guten alten persönlichen Treffen bei einem Bier oder Wein.
66 Tage
Solange dauert es, bis man sich eine neue Gewohnheit zugelegt, beziehungsweise eine alte abgewöhnt hat. Hintergrund sind Untersuchungen von der Psychologin Phillippa Lally vom University College in London. Um herauszufinden, wie schnell ein Mensch eine Gewohnheit erlernen kann, entwickelte sie folgendes Experiment: 96 Probanden sollten sich eine neue gesunde Routine aneignen – täglich einen 15-minütigen Spaziergang zu absolvieren, 50 Sit-ups jeden Morgen oder mittags stets ein Stück Obst zu essen. Die Fortschritte wurden von den Probanden täglich auf einer Webseite protokolliert. Auch, wie bewusst sie diese neue Gewohnheit unternahmen oder wann der Ablauf bereits eingeübt und automatisch ablief. Ergebnis: Die Phase vom bewussten Ausführen einer Tätigkeit bis zur automatisierten Gewohnheit betrug im Durchschnitt 66 Tage.
5 Jahre
Laut Wissenschaftlern der Londoner Kingston Universität werden Menschen unglücklicher im Job, nachdem sie ein Kind bekommen haben – so ungefähr fünf Jahre nach dessen Geburt. Auch andere Lebensereignisse, wie etwa eine Hochzeit, haben laut Studie einen negativen Effekt auf die Jobzufriedenheit. Für Ihre Untersuchungen werteten die Forscher die Daten von rund 10.000 Beschäftigten in Großbritannien aus. Diese wurden jährlich zu ihrer Jobzufriedenheit befragt – und das zwischen den Jahren 1991 bis 2008. Dabei zeigte sich: Bald nach der Geburt des ersten Kindes fokussieren sich die Probanden weniger auf den Job, sondern mehr auf das Leben zuhause und nahmen die Stimmung dort auf die Arbeit mit. Hinzu kommen klassische Work-Life-Balance-Konflikte.
10.000 Stunden
Das ist angeblich der Unterschied zwischen Erfolg und Nicht-Erfolg. Der US-Psychologe Anders Ericsson stellte deshalb vor einiger Zeit die sogenannte 10.000-Stunden-Regel auf. Danach müsse sich jeder mit einer Sache mindestens 10.000 Stunden beschäftigen, bevor er über die nötigen Kenntnisse verfüge, um in seinem Bereich zur Weltspitze zu gehören. Die These gilt inzwischen als widerlegt. Wahr ist: Übung macht den Meister nur zu 12 Prozent (ist aber auch eine Zahl).
5 Prozent
Eine längere Ausbildung zahlt sich aus, für Frauen sogar noch mehr als für Männer. Laut einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung bringt ein zusätzliches Jahr Bildung später ein Gehaltsplus von fünf Prozent. Ein Beschäftigter, der beispielsweise 16 Jahre in seine Bildung investiert hat, hat also über das ganze Erwerbsleben hinweg im Durchschnitt ein um 25 Prozent höheres Einkommen zu erwarten als jemand, der das Bildungssystem nach elf Jahren verlassen hat. Fachleute sprechen in dem Zusammenhang vom Mincer-Koeffizient oder von „Bildungsrendite„.
20 Prozent
Einsatz reichen oft schon, um 80 Prozent des angepeilten Ergebnisses zu erreichen. Dahinter verbirgt sich das sogenannte Pareto Prinzip, auch bekannt als 80-20-Regel. Im Grunde geht es bei der 80-20-Regel darum, sich auf die effizienten 20 Prozent zu konzentrieren, um etwa seine Produktivität zu verbessern. Das heißt aber nicht, dass die anderen 80 Prozent generell verzichtbar wären. In jedem Job gibt es Aufgaben, die erledigt werden müssen, jedoch nicht sonderlich produktiv sind: E-Mails beantworten zum Beispiel. Darauf zu verzichten und sich nur noch auf die anderen 20 Prozent zu konzentrieren, hätte sicher dramatische Folgen. Allerdings lässt sich die Organisation und der Zeiteinsatz solcher Aufgaben zumindest soweit optimieren, dass der Anteil des Arbeitseinsatzes dafür unter 80 Prozent sinkt.
5 Eigenschaften
5 Eigenschaften bestimmen unsere Persönlichkeit – die Big Five. Nach dem Fünf-Faktoren-Modell der Persönlichkeitspsychologie lässt sich, grob gesagt, jeder Charakter anhand der jeweiligen Ausprägung dieser fünf Haupteigenschaften bestimmen. Es sind: Neurotizismus, Extraversion, Offenheit für Erfahrungen, Verträglichkeit und Gewissenhaftigkeit.
150 Freunde
Mehr können Sie angeblich nicht haben. Zu Beginn der Neunzigerjahre untersuchte der britische Psychologe und Anthropologe Robin Dunbar, wie viele Kontakte, vulgo Freundschaften, unser Gehirn überhaupt koordinieren kann. Heraus kam die sogenannte Dunbar-Zahl, wonach Menschen zu maximal 150 (genau genommen waren es nur 148) anderen Menschen stabile Beziehungen halten können. Zugegeben, Twitter, Facebook, Xing und Linkedin erlauben uns heute weitaus mehr Beziehungen Aufmerksamkeit zu schenken. Aber sind das deshalb schon echte Freundschaften, die wir dort pflegen? Als Bruno Gonçalves von der Indiana Universität in einer Studie sechs Monate lang rund 380 Millionen Tweets auswertete, stellte er bald fest: Auch dort pendelte sich die Zahl der Kontakte der Twitterati irgendwann zwischen 100 und 200 Menschen ein. Und wahre Freundschaft bemisst sich ohnehin nicht an Zahlen.
1 Cent
Macht ein Cent wirklich den Unterschied, dass wir ein Produkt günstiger finden und kaufen – etwa für 1,99 statt 2 Euro? Ja, sagen einige Studien. Der Preis-Effekt ist aber noch verrückter, als Sie annehmen: Wenn zwei Stifte 2 Euro beziehungsweise 3,99 Euro kosten, entscheiden sich knapp die Hälfte der Menschen für den teureren Stift. Werden die Preise aber verändert auf 1,99 beziehungsweise 4 Euro, dann wählen weniger als 20 Prozent den 4-Euro-Stift.
75.000 Dollar
Geld macht vielleicht nicht immer glücklich, aber zufrieden. Und je mehr ein Mensch davon zur Verfügung hat, desto zufriedener ist er mit seinem Leben. Das sagen der renommierte Psychologe und Wirtschafts-Nobelpreisträger Daniel Kahnemann und sein Kollege, der Ökonom Angus Deaton von der Princeton-Universität. Die beiden haben bei Studien herausgefunden: Ab einem jährlichen Einkommen von 75.000 Dollar (rund 58.000 Euro) haben wir unser Glücksmaximum erreicht. Danach mache ein noch höheres Einkommen vielleicht noch zufriedener, aber nicht mehr glücklicher. Basis der Untersuchung sind mehr als 450.000 Fragebögen, die US-Bürger zwischen 2008 und 2009 beantwortet hatten.
165 Liter
So viel Kaffee trinkt jeder Deutsche durchschnittlich pro Jahr. Das entspricht 0,45 Liter am Tag – rund zwei Standard-Kaffeetassen. Damit wird hierzulande sogar mehr Kaffee getrunken als reines Wasser: Der Wasser-Verbrauch lag im selben Jahr bei nur 140 Litern pro Kopf.
0,7 Taillen-Hüft-Ratio
Schönheit liegt zwar immer im Auge des Betrachters, manchmal aber scheint sie einigen Regeln zu folgen. Etwa dem sogenannten Taillen-Hüft-Verhältnis. Männer macht ein solches Verhältnis von Taillenumfang zu Hüftumfang zwischen 0,9 und 1,0 besonders attraktiv, weil das auf einen hohen Testosteronspiegel und damit auf sexuelle Potenz sowie körperliche Stärke hinweist. Bei Frauen liegt der Idealwert hingegen bei 0,7. Das signalisiert übrigens Fruchtbarkeit.
60 Zentimeter
Das ist der Abstand, den Sie zu einem Menschen halten müssen, um seine sogenannte Intimsphäre nicht zu verletzten. Gute Freunden und Kollegen dürfen auch schon mal zwischen 0,6 und einen Meter an uns heranrücken. Diese „persönliche“ Zone ist zugleich jene, in die jemand beim Händeschütteln eindringt. Deshalb sollten sich Fremde hierbei nur langsam nähern, wenn sie nicht gleich Vorbehalte schüren wollen.
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