Definition: Was ist ein Albtraum?
Ein Albtraum (Fachbegriff: Parasomnie) ist ein Angsttraum, der wenige Minuten oder eine halbe Stunde dauern kann. Danach schrecken Betroffene aus dem Schlaf auf – oft schweißgebadet, mit klopfendem Herzen und zutiefst erschreckt. Albträume haben Kinder (6. bis 11. Lebensjahr) wie Erwachsene.
Albträume treten meist in der zweiten Nachthälfte auf – im sog. REM-Schlaf. Auch wenn vielen danach bewusst ist, dass der Schreck nur ein Traum war, können sich Albträume von Nacht zu Nacht wiederholen. Treten sie häufiger auf und beeinträchtigen den Schlaf massiv, sollten Sie professionelle Hilfe durch einen Arzt suchen.
Richtige Schreibweise: Albtraum oder Alptraum?
Beide Schreibweisen sind laut Duden korrekt: Albtraum und Alptraum. Der Begriff geht auf die germanische Mythologie zurück, wonach Alben (= böse Elfen) für für schlechte Träume zuständig waren. Synonyme sind: Angsttraum, Inkubus (Medizin) oder Nachtmahr (Englisch: „nightmare“).
Welche Albtraum Arten gibt es?
Der Unterschied zwischen einem Albtraum und einem „schlechten“ Traum ist eigentlich nur: Von einem schlechten Traum wachen Sie in der Regel nicht auf. Deshalb handelt es sich bei Albträumen um eine Art Schlafstörung (siehe: Schlafstörungen Ratgeber, PDF).
Medizin und Psychologie unterscheiden zwischen zwei Formen von Albträumen:
-
Idiopahtischer Albtraum
Für diesen Traum gibt keine erkennbare Ursache oder psychische Störung. Betroffene träumen eine rein fiktive Angstgeschichte.
-
Posttraumatischer Albtraum
Dieser Traum geht auf ein Trauma zurück und bildet häufig in unveränderter Form eine tatsächliche Begebenheit ab.
Laut der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) haben etwa fünf Prozent der Bevölkerung in Deutschland häufige Albträume, die Sie belasten und die Lebensqualität einschränken. Frauen dreimal häufiger als Männer.
Unterschied zum Nachtschreck
Beim Nachtschreck (Fachbegriff: Pavor nocturnus) erwachen Träumende ebenfalls erschrocken und schweißgebadet aus dem Tiefschlaf. Die Pupillen sind vergrößert, Herz- und Atemfrequenz deutlich erhöht. Im Gegensatz zum Albtraum mit lebhafter Erinnerung können sich Betroffene beim Nachtschreck oft nicht mehr oder nur schwach an die Trauminhalte und Details erinnern.
Wovon handeln Albträume häufig? + Bedeutung
Im Albtraum geht es meist um irgendeine bedrohliche Situationen für den Träumenden oder eine ihm nahestehenden Person. Kinder träumen oft von Monstern; Erwachsene davon, in einen Abgrund zu fallen oder gejagt zu werden. Laut Psychologie und dem Schlafforscher Michael Schredl sind das die häufigsten furchteinflößenden Inhalte von Alpträumen:
-
Fallen
Bedeutung: Freier Fall im Albtraum ist meist ein Hinweis auf Zukunftsängste und ein starkes Ohnmachtsgefühl und weist auf berufliche oder finanzielle Sorgen hin.
-
Verfolgung
Bedeutung: Wer wegrennt und verfolgt wird, den belastet eine unangenehmen Aufgabe oder Pflicht, vor der er oder sie flüchtet. Das können auch traumatische Erlebnisse in der Kindheit sein, die Sie verdrängen. Ist der Träumende Verfolger, deutet das an, dass man einer Sache auf der Spur ist und am Ball bleiben sollte.
-
Paralyse
Bedeutung: Ist der Körper im Traum wie gelähmt, sodass man sich nicht bewegen kann oder tatenlos zusehen muss, gilt dass als Zeichen für das Gefühl, von anderen Menschen abhängig zu sein und nicht selbstständig handeln zu können.
-
Nacktheit
Bedeutung: Träume, in denen man nackt in der Öffentlichkeit steht, haben weniger mit Sexualität zu tun. Vielmehr geht es dabei um Angst vor Bloßstellung und Verletzlichkeit. Manche Träumer versuchen sich auch vor anderen zu verstecken oder denken schlecht über sich (siehe: Impostor-Syndrom).
-
Unpünktlichkeit
Bedeutung: Wenn Sie im Traum einen wichtigen Termin verpassen (z.B. Klausur oder Prüfung), bedeutet das, dass Sie Angst haben, einer Herausforderungen nicht gewachsen zu sein. Das Traumsymbol kann auch für Reue über verpasste Chancen stehen.
-
Tod
Bedeutung: Wer davon träumt, dass ein Mensch stirbt, macht sich starke Sorgen um diese Person. Übertragen kann es auch bedeuten, dass eine wichtige Beziehung oder Freundschaft „stirbt“, weil Sie sich von dem Menschen entfernt haben.
Sie wollen mehr Träume deuten und Traumsymbole entschlüsseln? Dann lesen Sie unseren ausführlichen Artikel über Traumdeutung – mit mehr als 130 Traumzeichen + Bedeutung.
Ursachen: Warum habe ich Alpträume?
Mal einen Alptraum zu haben, ist nichts Ungewöhnliches und kein Grund zur Sorge. Träumen Sie öfter schlecht, können das die Gründe sein:
- Unverarbeitete Erlebnisse
- Finanzielle Sorgen
- Offene Beziehungskonflikte
- Stress auf der Arbeit
- Posttraumatische Belastungsstörung
- Medikamente oder Drogenkonsum
- Falsche Ernährung (schwere Nahrung spät am Abend)
- Genetische Ursachen
Laut einer finnischen Studie können ein negatives Selbstbild, Schlaflosigkeit sowie verminderte Lebenszufriedenheit und starker Alkoholkonsum Albträume begünstigen.
Auswirkungen: Sind Albträume gefährlich?
Albträume sind ein Spiegel der Seele und Psyche. Sie können Warnsignal sein oder uns einen wichtigen Impuls für eine erforderliche Lebensveränderung geben.
Außer Schlafmangel hat ein einzelner Alptraum jedoch keine gesundheitlichen Folgen. Treten die Angstträume innerhalb von 3 Monaten tritt wenigstens einmal pro Woche auf, können Sie sich negativ auf die (mentale) Gesundheit auswirken. Typische Folgen sind zum Beispiel:
- Erhöhte Reizbarkeit
- Abfallen der Leistung
- Zunehmende Konzentrationsstörungen
- Negative Stimmung
- Geringere Lebensqualität
- Angst vor dem Schlafengehen
Aufgrund der schlechten Schlafqualität und Dauer können Herzprobleme, Übergewicht oder psychische Erkrankungen wie Depressionen auftreten. Konsultieren Sie in dem Fall unbedingt einen Facharzt!
Wie kann ich Albträume loswerden?
Wird Ihre Lebensqualität durch Alpträume bereits eingeschränkt, sollten Sie mittels Selbstreflexion mögliche Ursachen analysieren. Manchmal liefert der Traum selbst schon Hinweise. Je nach Auslöser gibt es verschiedene Tipps, was Sie gegen Albträume tun können:
-
Kontrollieren Sie Ihren Medienkonsum
Wer am Abend zuvor Horrorfilme konsumiert, begünstigt solche Albträume – auch wenn der Albtraum keine zwingende Konsequenz sein muss. Manche Menschen nehmen TV-Bilder mit in den Schlaf. Dann ist es wichtig, sein Medienverhalten anzupassen. Vielleicht sind Psychothriller vor dem Schlafengehen nichts für Sie.
-
Reduzieren Sie Stress
Gegen stressbedingte Albträume sollten Sie die ursächlichen Konflikte lösen oder zumindest vor dem Schlafengehen mental entspannen. Zum Beispiel durch Meditation oder ein Tagebuch (siehe: Journaling).
-
Arbeiten Sie an der Angst
Handelt der Albtraum immer wieder von der selben Angst, sollten Sie nicht versuchen, den Albtraum loszuwerden, sondern an der Angst zu arbeiten – alleine oder bei tiefsitzenden Ängsten mittels Therapie.
-
Reden Sie über den Albtraum
Reden hilft bereits in vielen Fällen. Sprechen Sie mit Partner oder Freunden über die Inhalte und versuchen Sie gemeinsam zu ergründen, was der Albtraum bedeutet. Das nimmt dem bedrohlichen Szenario schon viel von seinem Schrecken.
-
Arbeiten Sie gegen die Angst
Manche Schlafforscher raten zu einer sogenannten Selbst- bzw. Konfrontationstherapie. Wenn Sie zum Beispiel im Alptraum immer wieder Opfer einer Verfolgungsjagd sind, sollten Sie sich im Wachzustand immer wieder vorstellen, dass Sie den Verfolger stellen und Rechenschaft verlangen.
-
Klartraum
Der Klartraum (auch: luzider Traum) ist eine weitere Technik, bei der der Träumende sich im Traum bewusst wird, dass er träumt. Währenddessen greift er oder sie aber ebenfalls bewusst in das Geschehen ein. Effekt: Die bedrohliche Situation löst sich sofort auf und der Albtraum verschwindet mit der Zeit.
-
Machen Sie eine Psychotherapie
Bei hartnäckigen Albträumen empfehlen Ärzte eine Psychotherapie. Oft liegt die Ursache in einem traumatischen Erlebnis, das Sie noch nicht aufgearbeitet haben. Therapeuten nutzen hierzu oft die „Imagery Rehearsal Therapie“ (IRT), bei der Sie lernen, sich mit den Inhalten des Albtraums so auseinanderzusetzen, dass er nichts Bedrohliches mehr hat.
Tipps bei konkreter Ursache
Allgemeine Tipps bei Albträumen
Generell gilt: Betreiben Sie mehr Schlafhygiene! Bedeutet: Gehen Sie zu regelmäßigen Zeiten ins Bett, trainieren Sie einen festen Schlafrhythmus und sorgen Sie für ausreichend gesunden Schlaf. Bei Erwachsenen sind das 7-9 Stunden Schlaf pro Tag.
Was andere dazu gelesen haben