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Grenzen setzen: Vorteile, Psychologie & Tipps

Jeder Mensch sollte Grenzen setzen. Das dient dem Selbstschutz, ist Zeichen von Respekt und ist wichtig für die psychische sowie physische Gesundheit. Das Problem: Vielen Menschen fällt es schwer, gesunde Grenzen zu setzen und diese auch wirklich einzuhalten. Ständig geben sie nach, machen Ausnahmen und überfordern sich selbst. Aber warum eigentlich? Wir erklären, warum Sie Grenzen setzen müssen, welche Rolle die Psychologie spielt und wie Sie es schaffen, für Ihre Bedürfnisse einzustehen…



Grenzen setzen: Vorteile, Psychologie & Tipps

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Grenzen setzen: Was heißt das überhaupt?

Grenzen setzen bedeutet, dass Sie sich selbst und anderen gegenüber deutlich machen, wenn Ihnen etwas zu weit geht. Sie wollen etwas nicht tun, was von Ihnen verlangt wird oder sind mit einem Verhalten anderer Menschen absolut nicht einverstanden – das kommunizieren Sie auch offen und direkt an Ihr Gegenüber.

Dabei ist es individuell unterschiedlich, wann eine Grenze überschritten wird. Was den einen bereits vollkommen überfordert und eingeschränkt werden sollte, ist für andere noch akzeptabel. Sie müssen deshalb Ihre persönlichen Grenzen setzen, erkennen und einhalten.

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Grenzen setzen: Psychologie

Grenzen spielen auch in der Psychologie eine große Rolle. Sie sind Ausdruck der eigenen Bedürfnisse und zeigen, dass Sie sich selbst respektieren. Wer andere stets die eigenen Grenzen überschreiten lässt, leidet oftmals an geringem Selbstwertgefühl.

In der Psychologie liegt aber auch der Grund, warum die meisten Menschen nur schwer Grenzen setzen und einhalten können. Wir fürchten uns vor Ablehnung und Zurückweisung. Wenn wir für uns einstehen, stoßen wir andere möglicherweise vor den Kopf. Trotzdem müssen Sie genau das tun, um ein starkes Selbstbewusstsein aufzubauen.

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Darum müssen Sie Grenzen setzen und einhalten

Setzen Sie Grenzen und halten andere diese auch ein? Wenn nicht, sollten Sie unbedingt damit anfangen. Die eigenen Bedürfnisse sowie Grenzen zu kennen und dafür einzustehen, bringt zahlreiche Vorteile:

  • Sie werden nicht überfordert
    Überschrittene Grenzen führen schnell zu Überforderung. Sie sind mit Ihrer Kraft am Ende, haben längst keine Kapazitäten mehr und machen doch immer weiter. Das zeigt sich besonders häufig im Job, wenn der Chef ständig neue und mehr Aufgaben verteilt – und Sie alles hinnehmen.
  • Sie lassen sich nicht manipulieren
    Wer ständig tut, was andere sagen, wird leicht Opfer von Manipulation. Andere nutzen die Schwäche in Ihrem Verhalten aus, um Vorteile daraus zu ziehen. Sie lassen sich dazu bringen, Dinge zu tun, die Sie eigentlich nicht wollen.
  • Sie entwickeln größere Selbstsicherheit
    Mit persönlichen Grenzen wissen Sie genau, was Sie wollen, was Sie akzeptieren und an welchem Punkt für Sie Schluss ist. Das gibt Ihnen eine größere Selbstsicherheit, in jeder Situation ruhig und souverän zu reagieren.
  • Sie haben klare Prioritäten
    Grenzen sind auch Ausdruck Ihrer Prioritäten. Auf welche Bereiche wollen Sie sich konzentrieren? Wo wollen Sie weniger Zeit und Energie investieren? Mit diesem Wissen können Sie für sich bessere Entscheidungen treffen.
  • Sie schützen Ihre psychische Gesundheit
    Durch klare Grenzen schützen Sie Ihre psychische Gesundheit. Es ist emotional und mental ungemein belastend, es ständig allen anderen recht machen zu wollen (siehe: People Pleaser). Sie müssen eigene Ansichten, Standpunkte und Bedürfnisse verleugnen. Das kann auf Dauer zu ernsten psychischen Problemen führen. In schlimmen Fällen drohen Burnout oder Depressionen.
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Grenzen setzen: 6 Tipps

„Du musst auch mal Grenzen setzen…“ – Solch gut gemeinte Ratschläge von Freunden oder Familie bringen letztlich wenig. Wenn es so einfach wäre, würden Sie es schließlich tun. Damit Sie in Zukunft eindeutige Grenzen vorgeben, die andere auch einhalten, helfen diese sechs Tipps:

  • Finden Sie Ihre persönlichen Grenzen

    Zu Beginn müssen Sie Ihre individuellen Grenzen definieren. Bis zu welchem Punkt fühlen Sie sich wohl? Welche Art von Verhalten wollen Sie nicht tolerieren? Wie viel Zeit, Kraft und Energie steht zur Verfügung? Durch gründliche Selbstreflexion in verschiedenen Situationen finden Sie heraus, wo Ihre Grenzen liegen.

  • Haben Sie keine Angst vor der Reaktion

    Wenn Sie Grenzen aufzeigen, kann es zu Konflikten kommen. Dafür dürfen Sie jedoch keine Angst haben. Denken Sie daran: Es ist besser, einen Streit oder Ablehnung zu riskieren, als dauerhaft die eigenen Grenzen zu ignorieren und Bedürfnisse zu verleugnen.

  • Machen Sie eindeutige Ansagen

    In der Kommunikation Ihrer Grenzen müssen Sie eindeutig sein. Machen Sie keine schwammigen Aussagen und suchen Sie keine Ausflüchte. Ein Nein ist eine klare Ansage und sollte auch so rübergebracht werden.

  • Achten Sie auf die Einhaltung

    Reden allein reicht nicht aus. Sie müssen darauf achten, dass andere Ihre Grenzen tatsächlich einhalten und respektieren. Sollte jemand sich nicht daran halten, können Sie diese noch einmal betonen. Hilft auch das nicht, müssen Sie andere Konsequenzen für das Verhalten finden.

  • Setzen Sie immer wieder Grenzen

    Auch für Grenzen gilt: Übung macht den Meister. Anfangs mag es besonders schwierig sein, deshalb müssen Sie regelmäßig daran arbeiten. Im Job, bei Freunden, in der Familie – setzen Sie in jedem Bereich des Lebens klare Grenzen.

  • Trennen Sie sich von Grenzüberschreitern

    Manche Menschen sind leider unbelehrbar. Sie überschreiten ständig die Grenzen anderer und lassen sich nicht davon abbringen. Hier hilft meist nur noch, den Kontakt auf ein Minimum zu reduzieren. Meiden Sie solche Kollegen oder beenden Sie (falls nötig) bestehende Freundschaften. Kein leichter Schritt, doch langfristig ist es besser für Sie.

Grenzen setzen mit dem INGA-Prinzip

Ein einfacher Weg, bessere Grenzen zu setzen, ist das INGA-Prinzip. Hier können Sie sich gemäß der Anfangsbuchstaben vier einfache Reaktionen merken:

  1. Interesse zeigen
    Anfangs hören Sie aufmerksam zu. Egal, welches Anliegen geäußert oder welche Frage gestellt wird: Nehmen Sie diese zunächst ernst und zeigen Sie Interesse.
  2. Nein sagen
    Antworten Sie bestimmt und unmissverständlich mit „Nein“. Dabei sollten Sie stets freundlich und respektvoll sein, aber klarmachen, dass Sie nicht machen werden, was verlangt ist.
  3. Grund nennen
    Sie schulden niemandem eine Rechtfertigung. Eine kurze Begründung erhöht aber das Verständnis bei Ihrem Gegenüber. Außerdem verhindern Sie Spekulationen über Ihre Beweggründe.
  4. Alternative bieten
    Als Letztes bieten Sie eine Alternative, die nicht Ihre Grenzen überschreitet. Beispiel „Das werde ich so nicht machen. Ich könnte aber stattdessen…“

Beispiele und Formulierungen für gesunde Grenzen

Ein kurzes „Nein“ kann bereits ausreichen, um Ihre Grenzen deutlich zu machen. Sie beziehen damit Ihren Standpunkt und zeigen, was für Sie nicht geht.

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In der Praxis braucht es meist aber etwas längere Formulierungen. Wenn Sie nicht wissen, was Sie sagen sollen, können diese Beispiele weiterhelfen und inspirieren:

  • „Einen solchen Ton mir gegenüber werde ich nicht akzeptieren.“
  • „Dafür habe ich absolut keine Zeit mehr.“
  • „Diese Woche schaffe ich das auf keinen Fall. Frühestens nächste Woche könnte ich mich darum kümmern.“
  • „Das geht dich wirklich nichts an und ich möchte nicht, dass du weiter nachfragst.“
  • „Ich möchte nicht von dir angefasst werden.“
  • „Das ist so nicht möglich. Wenn du einen anderen Vorschlag hast, höre ich ihn mir gerne an.“
  • „Dein Benehmen ist respektlos und ich werde mich nicht darauf einlassen.“
  • „Dieses Verhalten passt nicht zu meinen Werten.“

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