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Mimik und Gestik: Definition, Beispiele + richtig deuten!

Die Mimik ist ein wesentlicher Teil unserer Körpersprache. Wir können auch ohne Worte mit dem Gesicht, mit Stirn, Augen- und Mundpartie reden. Der Gesichtsausdruck vermittelt unserem Gesprächspartner – nonverbal – was wir gerade fühlen oder denken. Eine authentische und trainierte Mimik kann wiederum Ihren Auftritt lebendiger und überzeugender machen – vor allem in der Bewerbung. Wir erklären in diesem Ratgeber, wie Sie die Mimik deuten und in Zukunft besser für sich nutzen…



Mimik und Gestik: Definition, Beispiele + richtig deuten!

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Was ist Mimik?

Selbst wenn wir schweigen, kann unser Gesicht Bände sprechen. Das liegt an unserer Mimik. Sie ist Teil der Körpersprache und nonverbalen Kommunikation. Unsere Mimik und Gestik kann Stimmungen, Gefühle und Gedanken ausdrücken – auch ohne Worte.

Viele Menschen fühlen sich wohler, wenn Sie einem anderen beim Gespräch ins Gesicht sehen können. Die Mimik hilft uns dabei, mögliche Absichten einzuschätzen oder zu beurteilen, ob uns jemand mag oder nicht.

Mimik Definition

Der Begriff Mimik umfasst unterschiedliche Bewegungen der Gesichtsmuskulatur – Augen, Mund, Lippen sowie Wangen und Stirn. Der Unterschied zwischen Mimik und anderen Gesichtsbewegungen liegt darin, dass die Mimik allein Ausdruck der persönlichen Emotionen oder nonverbaler Botschaften ist. Wer gerade kaut oder spricht, bewegt zwar viele Gesichtsmuskeln, zeigt aber deswegen noch keine Mimik.

Mimik und Gestik – einfach erklärt

Beide – Mimik und Gestik – gehören zur zwischenmenschlichen Verständigung ohne Worte und können mehr oder etwas ganz anderes ausdrücken, als das, was wir gerade sagen.

  • Mimik beschreibt den Gesichtsausdruck. Zum Beispiel ein Lächeln bei Freude, zusammengekniffene Augen bei Wut oder Stirnrunzeln bei Skepsis.
  • Gestik umfasst die Bewegungen der Arme und Hände sowie der Schultern oder des Kopfes. Zum Beispiel ein Nicken bei Zustimmung, ein Schulterzucken bei Unwissen oder heftiges Winken wenn wir jemanden wiedersehen.

Nonverbale Kommunikation Mimik und Gestik Körpersprache Gesten Haltung Gesichtsausdruck

Studien gehen davon aus, dass 65 bis 93 Prozent unserer Kommunikation auf nonverbalen Signalen, also der Gestik und Mimik basieren. Die Botschaften, die wir dabei übermitteln können entweder absichtlich und gesteuert oder unabsichtlich erfolgen (Beispiel: Erröten). Das kann zum Beispiel in der Bewerbung oder im Vorstellungsgespräch Vor- und Nachteile haben.

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Psychologie: Die 7 Grundemotionen (nach Paul Ekman)

Der Psychologe Paul Ekman entdeckte bereits in den 1960er Jahren, dass bestimmte Emotionen und Gesichtsausdrücke überall auf der Welt gleich sind und von jedem Menschen verstanden werden. Der Mimik dieser sieben Grundemotionen (auch Basisemotionen), wie Ekman sie nannte, können wir sofort einer bestimmten Emotion zuordnen – egal, wie gut wir den Menschen kennen. Es sind…

Mimik Paul Ekman 7 Grundemotionen Nonverbale Kommunikation Bilder

  1. Freude
    Die Stirn ist entspannt, es bilden sich Lachfältchen, die Wangen sind angehoben, die Nasenflügel auseinander gezogen, die Mundwinkel gehen nach oben.
  2. Wut
    Die Augenbrauen sind heruntergezogen, die Augen zusammengekniffen, die Nasenflügel stehen weit auseinander, die Lippen werden mit Druck geschlossen.
  3. Angst
    Die Augenbrauen gehen nach oben, die Augen sind weit aufgerissen, die Nase leicht hochgezogen, die Mundwinkel werden auseinander gezogen.
  4. Ekel
    Die Oberlippe ist hochgezogen, die Unterlippe schiebt sich nach vorn, es kommt zu sichtbaren Falten zwischen Nasenflügeln und Mundwinkeln, die Nase ist hochgezogen.
  5. Trauer
    Die Oberlider und die Mundwinkel hängen nach unten, der Blick ist starr, die Wangen schlaff.
  6. Überraschung
    Die Augen sind weit aufgerissen, die Wangen angespannt, der Mund leicht geöffnet.
  7. Verachtung
    Die Oberlider hängen herunter, der Blick ist starr, die Wangen gehen leicht nach oben, nur ein Mundwinkel wird angehoben.

Ekman entwickelte zudem ein System, mit dem Gesichtsausdrücke einfacher entschlüsselt werden können. Es heißt „Facial Action Coding System“ (FACS) und beschreibt 44 kleine Muskelbewegungen im Gesicht.

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Mimik Beispiele: Augenbewegungen deuten

Die Mimik eines anderen richtig zu deuten, ist nicht immer leicht. Typische Merkmale müssen nicht unbedingt eindeutig sein. Damit Ihnen das Entschlüsseln und Deuten der Mimik leichter fällt, finden Sie hier einige Beispiele und deren Bedeutung:

  • Intensiver Blickkontakt: Interesse, Sympathie
  • Gesenkter Blick: Unsicherheit, Schüchternheit, Scham
  • Augenrollen: Missbilligung, Desinteresse
  • Augen verdrehen: Ironie oder Verärgerung
  • Starren: Dominanz oder Drohung
  • Häufiges Blinzeln: Anspannung, Unsicherheit oder Flirtversuch
  • Weit geöffnete Augen: Überraschung, Erstaunen
  • Zusammengekniffene Augen: Skepsis, Unsicherheit
  • Augenbrauen hochziehen: Überraschung, Verwunderung, Skepsis
  • Augenbrauen zusammenziehen: Konzentration oder Ärger
  • Tränen in den Augen: Traurigkeit oder Rührung
  • Stirnrunzeln: Zweifel, Nachdenklichkeit, Ablehnung

Das gilt natürlich auch für Ihren eigenen Gesichtsausdruck: Wer seine Mimik nicht unter Kontrolle hat, kann Fehleinschätzungen auslösen oder sein Gegenüber gar verärgern. So kann das Verdrehen der Augen oder Hochziehen einer Augenbraue leicht als Missbilligung missverstanden werden.

Der optimale Blickkontakt

Augen sagen mehr als 1000 Worte. Sie sind die Fenster zur Seele, sagen Psychologie und Hirnforschung. Sobald sich zwei Menschen begegnen, blicken sie sich in die Augen – denn beim Blickkontakt passiert mehr. Die nonverbalen Blickwechsel signalisieren Akzeptanz, Interesse oder Sympathie. Wir deuten daraus, ob wir unserem Gegenüber vertrauen oder glauben können. Ob beim Flirten, im Job oder Vorstellungsgespräch: Die optimale Dauer ist allerdings immer gleich: möglichst nicht länger als 3,3 Sekunden am Stück. Darüber hinaus wird es Starren…
Blickkontakt Augenkontakt Mimik Optimale Dauer Bilder


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Mimik Beispiele: Mundbewegungen deuten

Neben den Augen spielt vor allem der Mund bei der Mimik eine große Rolle. Die Mundbewegungen oder Stellung der Mundwinkel verraten nicht nur beim Sprechen so einiges. Beispiele, wie Sie die einzelnen Mundbewegungen deuten können:

  • Lächeln: Freude, Sympathie, Zustimmung
  • Oberlippe hochziehen: Diskrepanz, Widerspruch, Protest
  • Vorgeschobene Unterlippe: (Schnütchen) Enttäuschung oder Skepsis
  • Lippen pressen: Ablehnung, unterdrückte Emotion
  • Lippen schürzen: Nachdenklichkeit, Abwägung, Empörung
  • Lippen beben: Angst oder Traurigkeit
  • Lippen zittern: Besorgnis, Unsicherheit, Ablehnung
  • Lippen befeuchten: Verlegenheit, Unbehagen oder Zuneigung
  • Zähneknirschen: Wut, Anspannung oder Stress
  • Nase rümpfen: Bedenken, Ablehnung oder Ekel

Positive Mimik

Die Macht der positiven Mimik und Gestik können Sie zum Vorteil für sich nutzen. Zum Beispiel im Bewerbungsgespräch, bei einer Präsentation oder einem Vortrag. Indem Sie Ihre Mimik gezielt einsetzen, können Sie die Wirkung Ihrer Worte verstärken und unterstreichen. Ein Lächeln bei der Begrüßung wiederum sorgt sofort für eine bessere Stimmung. Aber bitte nicht übertreiben: Künstliches Dauergrinsen wirkt schnell aufgesetzt und affektiert.

💡 TIPP: Auch am Telefon kann man ein Lächeln hören – obwohl man Sie gar nicht sieht. Falls Sie also im Vertrieb arbeiten oder ein Telefoninterview führen: Immer lächeln!


Negative Mimik

Zur negativen Mimik gehören alle Gesichtsausdrücke und Gesten, die Ablehnung, Unbehagen oder Zweifel und Widerspruch ausdrücken. Dazu gehören zum Beispiel das Naserümpfen, das Hochziehen der Augenbrauen oder Vorschieben der Unterlippe. Sollten Sie diese Ausdrücke beim Ihrem Gegenüber wahrnehmen, ist das ein Warnsignal: Das Gespräch läuft schlecht. Nutzen Sie die Signale dann, um gegenzusteuern.

Mimik deuten: Fehler beim Lesen von Gesichtern

Auch wenn wir hier einige Beispiel zur Mimik und ihre Bedeutung aufführen: Ganz so leicht ist es im Alltag nicht, einen Gesichtsausdruck richtig zu lesen. Eine kleine Muskelbewegung kann verschiedene Bedeutungen haben und die Unterschiede sind teils nur minimal. Ein vollständiges und besseres Bild ergibt sich erst in der Kombination aus Mimik und Gestik sowie Körperhaltung und verbaler Kommunikation.

Wenn Sie Gesichter lesen und die Mimik deuten wollen, sollten Sie unbedingt diese Fehler vermeiden:

❌ Isolation

Viele glauben: Wer sich beim Sprechen an die Nase fasst, lügt. Kann sein, muss aber nicht stimmen. Es könnte die Person ebenso gerade an der Nase jucken. Bedeutet: Eine einzelne Mimik oder Geste verrät noch überhaupt nichts. Erst wenn sich gleichartige Signale in der Mimik häufen, wird es zum Indiz. Betrachten Sie einen einzelnen Gesichtsausdruck also nie isoliert. Das erhöht nur die Gefahr einer Fehlinterpretation.

❌ Kontext

Nonverbale Signale gehören immer in einen Zusammenhang (Kontext). In einem Bewerbungsgespräch oder während einer Prüfung sind die meisten Menschen nervös. Das verändert Mimik und Gestik massiv. Wir sprechen im Job und auf der Arbeit ja meist auch ganz anders als unter Freunden oder im Familienkreis. Je nach Kontext hilft es nur, den anderen besser zu kennen, um die Unterschiede im Gesicht zwischen „normalem“ Verhalten und aktueller Situation besser einzuschätzen.

❌ Betriebsblindheit

Kennen Sie den Halo-Effekt oder seinen Gegenspieler, den Horn-Effekt? Beide beschreiben einen Wahrnehmungsfehler, bei dem eine einzelne Eigenschaft einer Person so dominant auf uns wirkt, dass sie einen überstrahlenden Gesamteindruck erzeugt. Bewerber mit Brille wirken zum Beispiel auf viele Personaler intelligenter. Und das ist das Problem: Sie deuten die Mimik immer durch Ihre eigene Brille – und die kann vernebelt sein.

Wie uns die Mimik selbst beeinflusst

Als Teil der nonverbale Kommunikation beeinflusst die Mimik massiv, wie uns andere Menschen wahrnehmen und beurteilen. Das Ganze funktioniert aber auch umgekehrt – bei uns selbst. Sie können Ihre Mimik ebenso gezielt einsetzen, um sich die eigene Stimmung zu verbessern oder selbstbewusster zu werden. Wie? Ganz einfach: Lächeln Sie – auch wenn Sie keinen Grund dazu haben!

Für das Gehirn macht das keinen Unterschied. Ob grundlos und gesteuert: Sobald wir lächeln oder lachen, werden dieselben Gesichtsmuskeln bewegt und die gleichen Signale an das Gehirn gesendet. Effekt: Es werden Glückshormone ausgeschüttet – und die machen sofort gute Laune oder versetzen uns in die Lage, bessere Ergebnisse und Leistungen zu erzielen. Facial-Feedback-Hypothese heißt das Phänomen in der Fachsprache.

Leider funktioniert das auch andersherum: Wer seine Ängste oder Zweifel ständig auf dem Gesicht mit sich herumträgt, verstärkt sie nur. Deshalb, daher und darum: Achten Sie auf Ihre positive Mimik! 😊


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[Bildnachweis: Karrierebibel.de]

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