Melancholie: Definition + Wie die Stimmung nutzen?

Melancholie ist große Niedergeschlagenheit, Traurigkeit und Schwermut – teilweise bis an die Grenze zur Depression. Melancholische Phasen haben aber auch ungeahnte Vorteile. Wir erklären, was Melancholie bedeutet, zeigen typische Symptome und geben Tipps, wie Sie positive Melancholie für sich nutzen…

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Definition: Was ist Melancholie?

Melancholie ist ein Gemütszustand von Schwermut, Nachdenklichkeit, Traurigkeit und einem Schmerz gegenüber der Welt und dem Leben. Melancholische Menschen verfallen oft ohne direkten Auslöser in die Stimmung. Es ist das Gegenteil von Lebensfreude und Optimismus.

Der Begriff Melancholie stammt vom Altgriechischen „μελαγχολία / melancholía“ ab und bedeutet „Schwarzgalligkeit“. Er bezieht sich auf die längst widerlegte Lehre von Körpersäften (Humoralpathologie), die die Gesundheit eines Menschen beeinflussen.

Melancholie Synonym

Synonym zur Melancholie wird von Weltschmerz, Trübsinn, Verzweiflung, Freudlosigkeit, Schwermut oder auch Depression gesprochen.

Allerdings sollten melancholische Stimmungen und eine ausgeprägte Depression nicht gleichgesetzt werden. Bei künstlerischem Wehmut werden auch die Begriffe Elegie oder Ennui verwendet.

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Melancholie Symptome

Die Grenzen sind schwer zu ziehen: Wann ist jemand traurig, wann schon melancholisch – oder bereits depressiv? Ein wehmütiges Gedicht eines Autors wird mit Melancholie verbunden, privat Trübsal blasen gilt eher als Trauer oder depressive Verstimmung. Diese Melancholie Symptome sind dabei besonders häufig:

Unterschied: Melancholie und Depression

Psychologisch gesehen ist eine manische Persönlichkeit das Gegenstück zu einer melancholischen. Während man früher in der Psychologie Melancholie als ein Synonym für Depression sah, unterscheidet die gegenwärtige Forschung deutlich zwischen beiden Begriffen:

  • Melancholie
    Ein Zustand vorübergehender Traurigkeit ohne bestimmten Auslöser.
  • Depression
    Eine ernstzunehmende psychische Erkrankung, die endogene oder exogene Ursachen haben kann und behandlungswürdig ist.

Melancholie ist zunächst keine Krankheit. Erst wenn sich über einen längeren Zeitraum von mindestens 2 Wochen keine Besserung einstellt oder die Symptome sehr stark werden, kann eine Behandlung ratsam sein.

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Positive Melancholie: 4 Vorteile

Melancholie ist vorübergehend und eine Frage des Temperaments oder gar eine Charaktereigenschaft. Zahlreiche Künstler – ob Musiker oder Maler, Dichter oder Philosophen – wurden und werden immer wieder von melancholischen Phasen beflügelt.

Die bittersüße Note ihrer Zitate, Gedichte und Bilder gibt anderen Menschen die Möglichkeit zur Identifikation. Und sie zeigen: Positive Melancholie kann durchaus einige Vorteile haben, durch die Sie von der Stimmung profitieren können:

  1. Melancholie lässt innehalten

    Wer melancholisch ist, nimmt sich Zeit zum Nachdenken und für Achtsamkeit. Melancholie fördert damit Entschleunigung und Selbstreflexion.

  2. Melancholie schärft die Wahrnehmung

    Wer Zeit zum Betrachten hat, sieht mehr. Das gilt für Gegenständliches genauso wie für zwischenmenschliche Beziehungen. So kann mehr Sorgfalt auf bestimmte Bereiche gelegt werden.

  3. Melancholie fördert die Kreativität

    Oft werden melancholische Phasen von Künstlern genutzt. In diesen Zuständen ist ihre Schaffenskraft und Kreativität am höchsten. Selbst wenn ein Leidensdruck existiert, nutzen Kreative die Stimmung, um den Gefühlen Ausdruck zu verleihen.

  4. Melancholie hilft bei der Lebensbewältigung

    Psychologen sehen in Melancholie eine Form der Lebensbewältigung – eine gesunde und realistische noch dazu. Melancholiker sind diejenigen, die die Schattenseiten sehen und akzeptieren. Sie wissen aber genauso um die schönen Dinge im Leben.

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6 Tipps: Was kann man gegen Schwermut tun?

Entscheidend ist, ob Melancholie Sie im Alltag blockiert und psychisch stark belastet. Dann braucht es professionelle Hilfe, um eine Depression zu verhindern. Nur selten sind melancholische Phasen aber so ausgeprägt. Oft können Sie selbst bereits gegensteuern, um die Schwermut zu bekämpfen. Diese 6 Tipps helfen:

1. Gehen Sie raus an die frische Luft

Wenn Sie merken, dass Sie in ein Gedankenkarussell abdriften, sollten Sie gegensteuern. Das geht besten in der Natur: Das Grün der Pflanzen und Bäume hat nachweislich eine beruhigende Wirkung auf den Geist. Luft, Sonne, vielleicht auch leichten Regen auf der Haut zu spüren, hilft Ihnen, im Hier und Jetzt zu sein. Licht und frische Luft vertreiben Melancholoie.

2. Sorgen Sie für Bewegung

Geben Sie sich nicht der Traurigkeit hin, sondern werden Sie aktiv. Bewegung und Sport (zum Beispiel Joggen, Walking, Radfahren oder Yoga) fördern die Ausschüttung von Glückshormonen und bauen Stress ab. Ideal ist körperliche Aktivität an der frischen Luft.

3. Ernähren Sie sich gesund

Vermeiden Sie ungesundes Fast Food und viel Zucker. Das macht zusätzlich träge und zieht runter. Besser ist eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und gesunden Omega-3-Fettsäuren (z.B. Fisch oder Nüsse).

4. Schlafen Sie ausreichend und regelmäßig

Gerade in melancholischen Phasen sollten Sie lange genug schlafen und einen möglichst festen Schlafrhythmus etablieren. Das stabilisiert die Stimmung und verbessert auch Ihren Hormonhaushalt. Ihr Körper kann die Ausschüttung von Melatonin (Schlafhormon) und anderen Botenstoffen besser regulieren und Sie überwinden den Schwermut.

5. Hören Sie Musik

Musik beeinflusst nachweislich die Emotionen. Gegen Melancholie helfen positive Lieder und Ihre Lieblingsmusik, die Sie in gute Stimmung versetzt. Verzichten Sie auf der anderen Seite auf traurige Songs – diese können die Melancholie sogar noch steigern.

6. Leben Sie sich kreativ aus

Melancholie macht kreativer, also lassen Sie die Inspiration auch raus. Malen, Schreiben, Musizieren, Fotofrafieren – egal, welche Ausdrucksform Sie wählen: Kreative Arbeit hilft Ihnen dabei, Ihre Gefühle auszudrücken und diese besser zu verarbeiten.

7. Lachen Sie viel

Klingt bei Melancholie schwierig, ist aber ein wichtiger Tipp gegen die Niedergeschlagenheit. Je mehr Sie lachen, desto schneller überwinden Sie melancholische Phasen in Ihrem Leben. Schauen Sie einen lustigen Film, besuchen Sie eine Comedy-Show oder suchen Sie nach anderen Dingen, die Sie zum Lachen bringen.

8. Treffen Sie sich mit anderen

Wer schon längere Zeit melancholisch ist, hat womöglich Schwierigkeiten, von selbst wieder positiv zu denken. Auf keinen Fall sollten Sie dann allein bleiben und sich isolieren. Verabreden Sie sich bewusst mit Freunden und Menschen, die Ihnen gut tun. Der Gedankenaustausch führt meist zu einem Perspektivwechsel. Und die schöne Zeit mit lieben Menschen, das gemeinsame Lachen wirken Wunder gegen melancholische Phasen.


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