Komfortzone verlassen: 12 einfache Tipps für den Alltag

In der eigenen Komfortzone ist es gemütlich. Wachstum, persönliche Entwicklung, Freiheit und Erfolg finden jedoch außerhalb von bekannten Abläufen und Routinen statt. Dazu muss man die Komfortzone verlassen – mit diesen Tipps schaffen Sie es…

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Was ist die Komfortzone?

Die Komfortzone beschreibt in der Psychologie den Bereich, in dem Sie sich besonders wohl, sicher und geborgen fühlen. Sie ist geprägt von Gewohnheiten, Routinen, Vertrautheit und Dingen, die Sie bereits kennen und verstehen.

In der Komfortzone gibt es nahezu kein Risiko, keine Unsicherheit oder Stress. Sie begegnen nur altbekannten Aufgaben und niemals neuen Herausforderungen. Das ist bequem und gibt Stabilität – führt aber auch zu Stillstand, verhindert Veränderungen und macht Wachstum unmöglich. Dazu müssen Sie Ihre Komfortzone verlassen.

Komfortzonen sind individuell

Nicht jeder Mensch hat die gleichen Komfortzonen. Sie sind Teil der Persönlichkeit und somit individuell. Extrovertierte Menschen fühlen sich in einem größeren Bereich wohl, Schüchterne haben eine kleinere Sicherheitszone.

Heißt: Sie müssen Ihre persönliche Zone erkennen und danach handeln. Was andere bereits aus deren Komfortzone bringt, ist für Sie vielleicht noch ein Gefühl der Sicherheit.

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Psychologie der Komfortzone

Die Komfortzone ist eng mit der menschlichen Psyche und unserem Gehirn verbunden. Evolutionär gesehen bevorzugt das Gehirn Sicherheit, um Energie zu sparen und Risiken zu minimieren.

Das erklärt, warum Veränderungen oft Angst oder Stress auslösen. Psychologisch betrachtet gibt es drei Zonen, die unsere Entwicklung beeinflussen (siehe: 3-Zonen-Modell):

  1. Komfortzone
    Der Bereich der Sicherheit und Vertrautheit.
  2. Lernzone
    Hier erleben wir Wachstum, Neues und Herausforderungen.
  3. Panikzone
    Eine Überforderungssituation, die Stress und Angst verursacht.

Das Ziel: Sie müssen Ihre Komfortzone verlassen und in die Lernzone kommen – gleichzeitig aber die Panikzone vermeiden.

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Komfortzone verlassen: Warum ist es so schwierig?

Die meisten Menschen bevorzugen die Komfortzone. Schon der Name zeigt: Ein solches Leben ist komfortabel und in vielen Bereichen einfach. Gemütlichkeit ist ein großer Faktor, warum kaum jemand die Komfortzone verlassen will. Das Bekannte erfordert keine Anstrengung, alles funktioniert auf Autopilot.

Noch stärker fesseln Ängste an die eigene Komfortzone. Vor allem drei Ängste sind entscheidend:

  • Angst vor dem Versagen

    Versagensangst ist eine der größten Hürden. Wenn Sie die Komfortzone verlassen, gibt es Risiken und keine Garantie, dass alles klappt. Scheitern ist eine Option, die Sie außerhalb Ihrer Komfortzone akzeptieren müssen.

  • Angst vor der Anstrengung

    In Ihrer Komfortzone fällt Ihnen (fast) alles leicht. Sie müssen sich wenig anstrengen. Wenn Sie die Zone verlassen, kommt Einsatz, Arbeit und Mühe auf Sie zu. Es ist kein Kinderspiel, sich neuen Dingen zu stellen und Herausforderungen aktiv anzugehen.

  • Angst vor Zurückweisung

    Außerhalb der Komfortzone drohen Ablehnung und Zurückweisung. Nicht jeder stimmt Ihren Zielen zu, und Sie müssen sich neu beweisen. Die Angst vor möglichen Reaktionen im sozialen Umfeld bremst viele Menschen aus.

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Vorteile: Gute Gründe, die Komfortzone zu verlassen

Ein bekanntes Bonmot lautet: Das Leben beginnt am Ende der Komfortzone. Wer nur in seinem bekannten Bereich verharrt, zelebriert den eigenen Stillstand. Sie müssen Ihre Komfortzone verlassen, wenn Sie mehr vom Leben wollen.

Diese Vorteile bringt es, wenn Sie in die Lern- und Wachstumszone kommen:

  • Persönliches Wachstum
    Neue Erfahrungen und Herausforderungen sorgen für persönliche Entwicklung.
  • Starkes Selbstvertrauen
    Sie gewinnen mehr Selbstvertrauen und erkennen Ihre Stärken.
  • Neue Fähigkeiten
    In der Lernzone bauen Sie neue Fähigkeiten auf, entwickeln Kompetenzen und gehen besser mit unbekannten Situationen um.
  • Weniger Ängste
    Die Konfrontation mit eigenen Unsicherheiten und Ängsten baut diese langfristig ab.
  • Größere Flexibilität
    Sie lernen den Umgang mit Neuerungen und Veränderungen. Das sorgt für mehr Flexibilität.
  • Kreativere Ideen
    Neue Abläufe und Reize stärken Ihre Kreativität. Sie kommen auf innovative Gedanken.
  • Unbekannte Möglichkeiten
    Außerhalb der Komfortzone liegen zahlreiche Chancen, die Sie bisher nie sehen konnten.
  • Mehr Resilienz
    Rückschläge werfen Sie nicht mehr so leicht aus der Bahn. Sie lernen einen besseren Umgang mit Schwierigkeiten und gehen gestärkt daraus hervor.
  • Echte Selbstverwirklichung
    Wenn Sie die Komfortzone verlassen, gestalten Ihr Leben so, wie Sie es wirklich wollen. Sie setzen Ihre eigenen Ziele und folgen nicht fremden Erwartungen.

Der Psychologe Anders Ericsson sagt zudem: Sie müssen die Komfortzone verlassen, um über sich hinauszuwachsen und echte Expertise zu entwickeln. Sie müssen ausprobieren, Scheitern akzeptieren und daraus lernen.

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Komfortzone verlasse: 12 Tipps und Schritte

Bevor Sie sich kopfüber in neues Terrain stürzen: Beginnen Sie mit kleinen Schritten! Sonst sind Sie schnell frustriert, wenn es nicht sofort funktioniert – und die Zonengrenzen werden bei großen Vorhaben härter.

Verlassen Sie Ihre Komfortzone langsam und gewöhnen Sie sich an die Unsicherheit, die damit einhergeht. Überwinden Sie die Scheu vor Neuem und Unbekanntem, bevor Sie große Sprünge wagen. Mit den folgenden Tipps können Sie im Alltag Ihre Komfortzone verlassen:

  1. Ansporn entwickeln

    Aus der eigenen Komfortzone kommen Sie nur mit der nötigen Motivation. Sie müssen sich aufraffen und überwinden. Machen Sie sich klar, warum Sie Ungewohntes ausprobieren und über den Tellerrand schauen wollen. Vielleicht ist es mehr Zufriedenheit, ein gesundheitlicher Wunsch oder eine berufliche Neuorientierung.

  2. Ziele aufschreiben

    Hilfreiches Tool für Ihre Motivation ist eine Bucket List mit Ihren ganz persönlichen Ziele. Für viele dieser Dinge müssen Sie etwas wagen. Jeder Punkt, den Sie abhaken, verstärkt den Effekt – weil Sie sehen, was Sie erreichen, wenn Sie über Ihren Schatten springen.

  3. Meinungen ignorieren

    Wer die Komfortzone verlässt, begegnet Kritik und Unverständnis. Haben Sie keine Angst vor der Meinung anderer und lassen Sie sich davon nicht bremsen. Sie müssen es nicht jedem recht machen.

  4. Früher aufstehen

    Stehen Sie 30 Minuten vor Ihrer gewohnten Zeit auf. Sie werden müde und wenig begeistert sein – haben Ihre Komfortzone damit aber schon verlassen. Nutzen Sie die gewonnene Zeit für Sport, Meditation oder eine andere Morgenroutine. Schon so kleiner Anstoß hilft, um die eigenen Grenzen auch bei anderen Gelegenheiten zu erweitern.

  5. Arbeitsroutinen verändern

    Ändern Sie Ihren Tagesablauf ganz bewusst, und probieren Sie eine neue Struktur oder Arbeitsweise. Gehen Sie früher oder später in die Pause – und nehmen Sie andere Kollegen mit. Kurz: Machen Sie nicht jeden Tag alles genau gleich. Wählen Sie andere Herangehensweisen, um der Komfortzone in kleinen Schritten zu entkommen.

  6. Vor Menschen sprechen

    Egal, ob in einem Meeting, bei einer Präsentation oder einer Tischrede: Üben Sie das Sprechen in der Öffentlichkeit und vor anderen Menschen. Das kostet jedes Mal Überwindung. Es geht aber mit einer hervorragenden Wachstumserfahrung einher. Die perfekte Gelegenheit, um die Komfortzone zu verlassen.

  7. Fremde ansprechen

    Ein Klassiker der Komfortzone: Bloß kein Kontakt zu bisher unbekannten Menschen. Eine einfache Übung sind kurze und lockere Gespräche mit Fremden. Stellen Sie eine kurze Frage oder führen Sie etwas Smalltalk. Das gibt Selbstbewusstsein für die Zukunft.

  8. Verantwortung übernehmen

    Suchen Sie sich aktiv Aufgaben, bei denen Sie mehr Verantwortung tragen als bisher. Sprechen Sie den Chef darauf an und suchen Sie mit ihm gemeinsam nach passenden Optionen. Beispielsweise die Leitung eines Teams oder Projekts. Sie erweitern Ihren beruflichen Horizont und wachsen über sich hinaus.

  9. Kleidung verändern

    Sie müssen nicht gleich Ihren gesamten Stil und Typ komplett verändern. Es holt Sie aber aus der Komfortzone, wenn Sie beim Outfit mutiger werden und mit Ihrer Kleidung Neues ausprobieren. Farben, Schnitte, Designs – experimentieren Sie und trauen Sie sich.

  10. Worst-Case-Szenario vorstellen

    „Wenn ich etwas probiere, wird alles schiefgehen…“ Durch diese Angst kleben Sie in der Komfortzone fest. Stellen Sie sich deshalb vor, was wirklich das Worst-Case-Szenario ist. Sie werden feststellen: Es ist meist gar nicht so schlimm. Diese Erkenntnis gibt Mut, um aus dem Schneckenhaus zu kommen.

  11. Hobby beginnen

    In der Freizeit können Sie mit Spaß und ohne Druck der Komfortzone entkommen. Suchen Sie sich ein neues Hobby: eine Sportart, ein Musikinstrument, eine neue Sprache… Hauptsache, es ist etwas, wofür Sie sich schon länger interessieren, aber bisher nicht getraut haben.

  12. Partner finden

    Ein Freund oder Partner, mit dem Sie sich den Herausforderungen gemeinsam stellen, ist eine große Stütze. Sie motivieren sich gegenseitig und sorgen dafür, dass der andere keinen Rückzieher macht. Außerdem lassen sich Ängste gemeinsam deutlich leichter besiegen.

Das Boiling Frog Syndrom

Das Boiling Frog Syndrom basiert auf einer Parabel: Setzt man einen Frosch in einen Topf mit kalten Wasser und erhitzt diesen langsam, wird es für den Frosch immer unbequemer – aber er bleibt sitzen, passt sich an und harrt aus, bis es zu spät ist und er verbrüht.

Menschen in der Komfortzone verhalten sich ähnlich. Sie arrangieren sich mit dem Umfeld, obwohl die Rahmenbedingungen immer schlechter werden. Die Moral der Geschichte: Seien Sie kein Frosch, sondern verlassen Sie die Komfortzone rechtzeitig.


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