Choleriker: Ursachen, Symptome + Richtig reagieren!

Von Null auf 100 in Sekunden – das kann ein Choleriker! Die Wut platzt nur so heraus – zusammen mit lauten Verbalattacken. Was tun? Wie reagieren? Die besten Tipps zum richtigen Umgang mit Cholerikern – und an welchen Eigenschaften Sie diese frühzeitig erkennen…

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Definition: Was ist ein Choleriker?

Ein Choleriker (Englisch: Choleric) ist jemand, der explosionsartig wütend und laut wird. Betroffene sind aufbrausend, aggressiv, jähzornig und verletzend. In seiner Wut verliert der Choleriker jedes Maß und die Kontrolle über sich. Opfer des cholerischen Anfalls erleben den Wutausbruch meist hilflos und einschüchternd.

Choleriker Eigenschaften und Merkmale

Das auffälligste Merkmal eines Cholerikers ist der „cholerische Wutanfall“ – er verläuft anders als ein normaler Wutausbruch und verschafft dem Choleriker kurzfristige Erleichterung:

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    Weitere Symptome

  • Hohe Empfindlichkeit und Erregbarkeit
  • Extreme Eskalation bei Kleinigkeiten
  • Große Lautstärke und Aggressivität während des Anfalls
  • Verhaltensmuster

  • Geringe emotionale Selbstkontrolle
  • Übersteigerte Impulsivität
  • Starkes Hierarchiedenken
  • Streben nach Dominanz
  • Unangemessene Sprache
  • Ungehemmtes Verhalten

Wichtig: Unkontrollierter Jähzorn ist ein erlerntes Verhalten! Betroffen davon sind Männer wie Frauen. Allerdings richtet sich weibliche Wut häufiger nach innen und gegen sich selbst, während Männer nach außen eskalieren.

Haben Choleriker auch positive Eigenschaften?

Jede Medaille hat zwei Seiten – das gilt auch für Choleriker: Neben den negativen Charaktereigenschaften besitzen Sie auch ein paar Vorzüge:

Die genannten Eigenschaften haben vor allem im Berufsleben Vorteile. Damit liefern sie eine Erklärung, warum es überproportional viele Choleriker in Führungs- und Chefetagen von Unternehmen gibt.

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Choleriker Tipps: Auf Hitzköpfe richtig reagieren!

Der Umgang mit Cholerikern ist alles andere als leicht und erfordert viel Fingerspitzengefühl, um die Situation nicht noch weiter zu eskalieren. Folgende Tipps im Umgang mit Cholerikern haben sich schon oft in Job, Familie oder Freundeskreis bewährt:

    Während des cholerischen Anfalls

  • Ruhe bewahren

    Versuchen Sie die Ruhe zu bewahren: tief durchatmen und den Anfall nie persönlich nehmen!

  • Verständnis zeigen

    Laut Studien der Universität Baltimore hilft es Cholerikern, wenn man Verständnis zeigt. Die meisten spüren, dass sie gerade die Contenance verlieren. Empathie beruhigt sie und bringt sie zurück in die Spur.

  • Wahrnehmung beschreiben

    Wechseln Sie in die Metaebene: Beschreiben Sie sachlich und besonnen, was Sie wahrnehmen: „Das scheint Sie aufzuwühlen – was ist der Grund dafür?“ Machen Sie danach eine rhetorische Pause und lassen Sie Ihrem Gegenüber Zeit, zu antworten.

  • Leise bleiben

    Je lauter ein Choleriker wird, desto leiser sollte Ihre Stimme werden. Das trägt zur Deeskalation bei und Sie verhindern, dass Sie von dem Wutanfall angesteckt und mitgerissen werden.

  • Situation verlassen

    Bleibt das Wut-Level ungebrochen hoch, ist die effektivste Methode, die Situation und den Raum zu verlassen, bis sich alle wieder beruhigt haben. Dadurch gewinnen Sie mehr Abstand – der Wüterich aber genauso.

  • Langfristige Strategien

  • Grenzen setzen

    Respektieren Sie einerseits die Charakterschwäche des Cholerikers – etablieren Sie aber zugleich klare Grenzen und beiderseitig akzeptierte Gesprächsregeln.

  • Verbindung aufbauen

    Auch wenn es anfangs schwerfällt: Versuchen Sie stärker mit der Person zusammenzuarbeiten und persönliche Gedanken und Gefühle zu teilen, um eine emotionale Bindung aufzubauen. Das erschwert spätere Wutausbrüche Ihnen gegenüber.

  • Anerkennung geben

    Würdigen Sie die Leistungen und Fähigkeiten des Cholerikers. Viele Betroffene suchen gerade diese Bestätigung und lassen sich dadurch besänftigen. Überdies stärkt es die Beziehung.

  • Codewort vereinbaren

    Unter Freunden oder in der Partnerschaft können Sie zusätzlich ein Code- oder Stopp-Wort vereinbaren, um den Choleriker auf seinen Anfall hinzuweisen. Zum Beispiel „Stopp!“ oder „Donnerwetter“ – Hauptsache, beide machen danach eine kurze Pause.

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Fehler im Umgang: So bitte nicht!

Gleichzeitig gibt es Reaktionen auf einen cholerischen Anfall, die Sie unbedingt vermeiden sollten, weil diese die Situation eher noch verschlimmern:

  • Nicht sagen „Entspann dich“

    Einem Wüterich zu sagen, er möge sich beruhigen oder entspannen, wirkt, als würden Sie Bezin ins Feuer gießen – es ist nur eine weitere Provokation. Im Subtext sagen Sie: „Du bist falsch!“

  • Nicht inhaltlich einsteigen

    Auch wenn Sie im Recht sind – für Argumente ist ein Choleriker nicht empfänglich, solange er oder sie in Rage ist. In dem Ausnahmezustand treffen Logik und rationale Aussagen auf taube Ohren.

  • Nicht zusätzlich reizen

    Wer schon auf 180 ist, den sollten Sie nicht noch provozieren. Lieber erstmal Dampf ablassen lassen oder harmlose Fragen stellen: „Ich glaube, ich habe Ihren Punkt nicht ganz verstanden. Was meinen Sie genau?“

Machen Sie sich aber bewusst: Zwar ist Jähzorn ein erlerntes Verhalten. Um es wieder abzulegen und „zu verlernen“, müssen drei Voraussetzungen erfüllt sein: Dem Choleriker ist sein Verhalten bewusst; er sieht sich in der Verantwortung und will daran arbeiten! Solange ein Choleriker denkt, „die anderen sind schuld“, wird er nichts ändern.

Choleriker als Partner: Was tun?

Wer einen Hitzkopf als Partner hat, muss überlegen, ob die Beziehung noch zu retten ist. Körperliche und psychische Gewalt sind keine Kavaliersdelikte, sondern Straftaten! Es bleiben aber ein paar Optionen:

  • Reden Sie über die Wutausbrüche und reflektieren Sie, wie Sie gemeinsam daran arbeiten können, Auslöser und Ausbrüche zu minimieren.
  • Vereinbaren Sie rote Linien, die in Zukunft nicht mehr überschritten werden dürfen und reagieren Sie frühzeitig auf erste Anzeichen eines cholerischen Anfalls.
  • Geben Sie sich Auszeiten und Pausen, in denen beide Stress abbauen und inneren Frieden wiederfinden können. Zum Beispiel bei Gesprächen mit Freunden.
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Selbsthilfe: Was können Choleriker selbst tun?

Cholerische Ausbrüche sind ein unerwünschtes Sozialverhalten – unsouverän und unprofessionell dazu. Choleriker sollten daher schon in eigenem Interesse daran arbeiten, ihre Wut besser zu kontrollieren. Die folgenden Tipps können helfen:

  • Problem ansprechen

    Gehen Sie offen und ehrlich mit Ihrem Defizit um. Dadurch finden Sie sofort mehr Verständnis. Wer zeigt, dass er oder sie an sich arbeitet, kann zudem auf Unterstützung zählen.

  • Notizen machen

    Schreiben Sie auf, wann Sie in die Luft gehen und warum. Entlarven Sie Ihre persönlichen Trigger und Verhaltensmuster und versuchen Sie diesen vorzubeugen.

  • Stress abbauen

    Stress begünstigt Wutausbrüche. Dagegen hilft Bewegung am besten, zum Beispiel 20 Minuten laufen. Helfen können ebenso Atemübungen und Meditation. Beide machen den Kopf frei.

  • Therapie machen

    Bei der sogenannten Akzeptanz- und Commitmenttherapie (ACT) lernen Sie, sich mit den Schwächen zu akzeptieren und gehen zugleich die Verpflichtung ein, an Ihrem Jähzorn zu arbeiten.

Achtung Arbeitrecht: Wer während seines Tobsuchtsanfalls den Chef schwer beleidigt oder Arbeitsmittel zerstört, kann dafür mindestens eine Abmahnung kassieren. Wer gar mit Gewalt droht, muss mit einer verhaltensbedingten Kündigung rechnen.

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Ursachen: Wie wird man zum Choleriker?

Grundsätzlich sind Choleriker nicht psychisch krank. Hinter ihrem aufbrausenden Verhalten können aber verschiedene Ursachen stecken:

  1. Geringes Selbstwertgefühl

    Ein häufiger Auslöser ist ein geringes Selbstwertgefühl, was dazu führt, dass Betroffene schon auf kleinste Kritik überempfindlich reagieren, alles persönlich nehmen und sofort zurückschlagen.

  2. Erlernte Hilflosigkeit

    Haben Betroffene in der Kindheit nie gelernt, mit negativen Gefühlen konstruktiv oder angemessen umzugehen sowie darüber zu sprechen, können sie als Erwachsene plötzliche Wut kaum noch zügeln und verlieren die Kontrolle.

  3. Psychische Störung

    Cholerische Anfälle können ein Symptom für eine neurologische Störung sein. Menschen aus dem Autismus-Spektrum (z.B. ADHS) neigen häufiger zu Wutanfällen und Aggressionen, weil sie mit ihren eigenen Gefühlen nicht umgehen können.

  4. Aufgestaute Probleme

    Was lange gärt, wird schließlich Wut. Hinter einem cholerischen Anfall können sich ebenfalls lange aufgestaute (private) Probleme oder anhaltender Ärger verbergen, die sich in einem Moment entladen. Das ist dann kein böser Wille, sondern schlicht mentale Überforderung.

  5. Verzerrte Selbstwahrnehmung

    Cholerische Wut richtet sich meist gegen andere. Der australische Psychologe Gilles Gignac vermutet dahinter eine verzerrte Selbstwahrnehmung: Choleriker schätzen sich häufig kompetenter oder intelligenter ein, als sie sind (siehe: Dunning-Kruger-Effekt). Deswegen platze ihnen der Kragen, wenn sie sich unterschätzt oder ungerecht behandelt fühlen.

Generell gilt: Einen cholerischen Anfall muss man manchmal aushalten – wir sind alle nur Menschen. Sind die Wutausbrüche aber chronisch und regelmäßig unter der Gürtellinie, müssen Sie Grenzen setzen! Langfristig dürfen Sie nicht nur runterschlucken, sondern müssen sich wehren – oder gehen.

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Häufige Fragen und Antworten

Welche Choleriker Ursachen liegen in der Kindheit?

Einige Ursachen für cholerische Anfälle haben ihren Ursprung in der Kindheit. Dazu zählen emotionale Verletzungen oder Missbrauch durch nahe Bezugspersonen (Eltern, Verwandte). Solche negativen Erfahrungen können im Erwachsenenalter zu übermäßigen Reaktionen führen oder diese triggern.

Welche Lebenserwartung haben Choleriker?

Studien zeigen, dass Choleriker ein erhöhtes Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko haben, was die Lebenserwartung erheblich senken kann. Der Wutanfall lässt Herzfrequenz und Blutdruck schlagartig ansteigen, was mit zunehmendem Alter nicht ungefährlich ist.

Gibt es für Choleriker eine Therapie?

Der richtige Umgang mit eigenem Jähzorn und cholerischen Anfällen lässt sich lernen. Besonders wirksam sind hierbei eine Verhaltenstherapie sowie Anti-Aggressions-Training. Auch Meditation und Übungen für mehr Achtsamkeit im Alltag zeigen positive Effekte bei Cholerikern.


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