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5 Säulen der positiven Kommunikation: Besser reden

Ein Gastbeitrag von Michael Ehlers

Rhetorik – das ist für viele die Kunst, andere durch subtile Techniken und sprachliche Methoden zu manipulieren oder zu dominieren. Dabei wird aber das Wichtigste vergessen: Kommunikation, die andere erreicht und verbindet, startet immer aus der Perspektive der Wertschätzung. Denn erst wir eine wertschätzende Position einnehmen, wird sich unser Gegenüber ernst genommen fühlen. Und nur wer sich ernst genommen fühlt, wird sich unserem Anliegen gegenüber öffnen. Der geschickte Einsatz von rhetorischen Techniken erzeugt einen kurzfristigen Scheinerfolg – langfristig überzeugen Sie aber mit den 5 Säulen der positiven Kommunikation…


5 Säulen der positiven Kommunikation: Besser reden

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Was bedeutet positive Kommunikation?

Positive Kommunikation ist Kommunikation, die das eigene Leben und das eigene Wohlbefinden langfristig verbessert. Positive Kommunikation ist ein Weg, endlich die beruflichen und privaten Ziele zu erreichen, die wir uns wünschen. Ihr zentrales Merkmal ist, dass sie grundsätzlich aus einer wertschätzenden Perspektive stattfindet. Diese Wertschätzung bezieht sich nicht nur auf das Gegenüber, sondern schließt auch ein, uns selbst und unseren eigenen Wünschen und Bedürfnissen mit Wertschätzung zu begegnen.

Kommunikation ist das mächtigste Werkzeug, dass uns für die Zielerreichung zur Verfügung steht. Wir müssen unsere Position erklären und andere von ihr überzeugen können. Positive Kommunikation gibt jedem Menschen die rhetorischen Werkzeuge an die Hand, um diesen Zielen näher zu kommen. Wenn Sie beispielsweise im klassischen Verkaufs- oder Servicegespräch erfolgreich sein wollen, wenn Sie Ideen pitchen oder eine Veränderung in einer privaten oder beruflichen Beziehung herbeiführen wollen ist eine überzeugende und vertrauenserweckende Wirkung extrem wichtig.

Daneben gibt es aber auch ganz konkrete Formulierungen, die Sie einfach nicht benutzen dürfen, um einen Abschluss oder eine Verhandlung nicht zu ruinieren. In den 5 Säulen wollte ich beide Ansätze vereinen: die Veränderung des eigenen Mindsets plus das Beherrschen von grundsätzlichen rhetorischen Werkzeugen.

Positive Kommunikation tut uns allen gut

In Zeiten des Populismus gewinnt meist der- oder diejenige, die am lautesten schreit. Schlagfertigkeit – im Wortsinn – wird zur Schlüsselfertigkeit der Kommunikation. Eine schlagfertige Antwort ist eine schnelle, treffende und im besten Falle witzige Reaktion auf einen sprachlichen Angriff. Allerdings mit dem Ziel die Debatte oder einen Debattenstrang schnell und sicher zu beenden.

Diese Grundhaltung beeinflusst aber nicht nur das Gespräch, sondern ebenso schon unsere Einstellung davor. Wer meint, einen vermeintlichen Angriff zurückschlagen zu müssen, kann gar nicht offen in ein Gespräch gehen. Mit einem heruntergeklappten Visier sieht man nur noch Ausschnitte. Das Gesamtbild geht verloren.

Statt mit Argumenten zu überzeugen oder unser Gegenüber zumindest dazu zu bringen, die eigene Einstellung zu hinterfragen, geht es vielen nur noch darum, das letzte Wort zu behalten. Und das Gefühl, der Sieger in einem Schlagabtausch zu sein. Die Ergebnisse sind aber viele Verlierer und eine toxische Atmosphäre. Das ist kein zivilisatorischer Fortschritt, sondern eher ein Rückfall in verborgene verbale und psychische Gewalt. Daher ist positive Kommunikation nicht nur eine Art Gegenmodell, sie ist auch eine Notwendigkeit – heute mehr denn je.

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Was sind die 5 Säulen der positiven Kommunikation?

Rhetorik ist so vielfältig, dass es für Einsteiger unumgänglich ist, sich auf bestimmte Bereiche zu beschränken, während andere Bereiche, insbesondere die theoretischen Grundlagen, nur gestreift werden können. In den Gesprächen mit meinen Seminarbesuchern kristallisierten sich über die Zeit immer wieder die gleichen Themen heraus, die für sehr viele Menschen große Relevanz haben.

  1. Redeangst und Lampenfieber besiegen
  2. Selbstbewusst den eigenen Standpunkt vertreten
  3. Sich Respekt verschaffen
  4. Verbale Angriffe sicher parieren
  5. Empathisch sein und kommunizieren

An erster Stelle steht bei vielen Menschen, die Angst, vor anderen Menschen zu reden. Sei es eine überzeugende Präsentation zu halten oder auch „nur“ auf der Familienfeier eine launige Rede zu schwingen, an die man sich noch nach Jahren erinnert, weil sie gut war. Nicht weil der Redner ins Stottern und Schwitzen kam. Auf dieser Ebene geht es nicht um das wie, sondern um das überhaupt! Erst wenn diese Stütze errichtet ist, kann am WIE gearbeitet werden.

Rechnen Sie mit der Gegenrede?

Die erste Säule musste deshalb sein, die Redeangst und das Lampenfieber zu beseitigen oder zu beherrschen. Nur wer dazu in der Lage ist, kann darangehen, andere Menschen von seinen Ideen und von sich als Person zu überzeugen. Und zwar auf eine Art und Weise, mit der wir wirklich ernst genommen werden. Respektiert und mit der eigenen Meinung ernst genommen zu werden, ist der zweite Wunsch, den viele Menschen als dritte Säule an die Rhetorik haben.

Wenn wir uns exponieren, besteht immer die Gefahr, dass wir Gegenrede bekommen. Wer sich auf die Bühne stellt kann nicht immer nur mit Applaus rechnen, sondern sollte vorbereitet sein, auch den aus dem Publikum möglicherweise geworfenen Tomaten auszuweichen. Diese hypothetische Möglichkeit der Gegenrede, die zumeist nicht auf sachlicher, sondern auf persönlicher Ebene passiert, ist ein weiterer Grund, der viele Menschen daran hindert, das zu sagen, was sie schon immer sagen wollten. Sie entscheiden sich stattdessen dafür, lieber gar nichts zu sagen, lieber Antworten runterzuschlucken als vermeintlichen Ärger zu provozieren.

Zurück auf die Sachebene

Solche Situationen lösen und Gespräche auf eine sachliche Ebene zurückführen zu können, ist deshalb die vierte Säule. Widerspruch können wir begegnen, in dem wir sofort mit hoher Aggressivität all-in gehen, laut und persönlich werden. Erfahrene Kommunikatoren wissen, dass sie mit dieser Strategie langfristig mehr Schaden anrichten als der kurzfristige Sieg wert ist. Der Großteil aller kommunikativen Situationen sind wiederkehrende Begegnungen: Wir treffen den Kollegen immer wieder, wir treffen immer wieder auf den Nachbarn und irgendwann werden wir auch unsere Mutter wieder anrufen. Wir müssen also Wege finden, die immer wieder auf eine sachliche Ebene zurückführen und kein böses Blut hinterlassen – ohne, dass wir uns kleinmachen oder entschuldigen, wenn es nicht angebracht ist.

Dafür benötigen wir einen großen Teil unserer geistigen und emotionalen Ressourcen. Umso klarer und einfacher müssen die Methoden sein, die uns dabei helfen sollen. Eine beispielhafte Methode möchte ich im Folgenden vorstellen. Sie hilft Redeangst und Lampenfieber zu bekämpfen…

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Wer etwas zu sagen hat, sollte reden können

Betrachten wir gemeinsam eine so oder ähnlich vielen Menschen gut bekannte Situation. Es geht um etwas Wichtiges: Sie haben ein Meeting und stellen das Arbeitsergebnis der Projektarbeit der vergangenen Wochen vor. Aus diesem Ergebnis haben Sie Maßnahmen für die nächsten sechs Monate abgeleitet. Der Termin ist für Sie eine großartige Chance, im Unternehmen auf sich aufmerksam zu machen und für höhere Aufgaben zu empfehlen. Sie sind entsprechend nervös. Im Magen kribbelt es, die Hände fangen an zu schwitzen.

Das erste Ziel ist es jetzt Redeangst und Stress zu reduzieren. Um uns selbst wieder runterzuregeln, stehen eine ganze Reihe von bewährten Techniken zur Verfügung. Anfängern empfehle ich häufig Methoden der physiologischen Stressreduzierung. Der Vorteil der physiologischen Stressreduzierung im Gegensatz zu Techniken der Selbstbejahung oder Visualisierung ist, dass der Anwender selbst gar nicht an den eintretenden Effekt glauben muss. Die Beruhigung ist eine Folge körperlicher Reaktionen.

Diese Technik ist unglaublich effektiv, leicht anzuwenden und steht damit stellvertretend für die Methodensammlung der positiven Kommunikation.

Mit diesem Trick senken Sie den Stress um 30 Prozent

Um diese Technik erfolgreich anwenden zu können müssen Sie zunächst wissen, durch welche Reaktionen Ihr Körper Stress ankündigt: Kribbeln im Bauch, Kloß im Hals, verstärktes Schwitzen…? Die Liste ist höchst individuell aber eben auch stabil, sodass Sie mit ein bisschen Übung diese körperlichen Reaktionen frühzeitig zuordnen können.

Wenn Sie in oder vor der Situation eine spezifische Reaktion spüren, gehen Sie in die Außensicht. Sie sagen dann ganz neutral zu sich selbst: „Oh, schau mal an. Eine Stressreaktion!“ Sie können wirklich diese einfache Formulierung nutzen. Bereits in dem Moment, in dem Sie Ihre Stresssymptome als solche benennen, reduziert sich Ihr Stressempfinden um bis zu 30 Prozent.

Dieser Effekt ist neurowissenschaftlich hochkomplex, und gleichzeitig leicht zu erklären, wenn Sie wissen, dass Stress auch als wahrgenommener Kontrollverlust definiert werden kann. Der Stress geht hoch, wenn Sie das Gefühl haben, die Kontrolle zu verlieren. Die Erkenntnis der eigenen körperlichen Reaktion als Stressreaktion ist jedoch in sich selbst ein Schritt zurück zur Kontrolle. Allein das bewusste Wahrnehmen und Benennen („der Sache ein Etikett verpassen“), dass Sie gerade eine Stressreaktion haben, zwingt den Körper, diese Stressreaktion zurückzufahren.

Aktivieren Sie Ihr Belohnungssystem!

Im nächsten Schritt müssen Sie die Situation positiv bewerten. Auch das ist genauso einfach wie das Etikettieren. Denken Sie gar nicht lange nach, sondern sagen Sie sich in Gedanken: „Mensch, toll, eine Stressreaktion!“ Das ist alles.

Es funktioniert, weil im limbischen System, einem Bereich in unserem Gehirn, neben einem Stresssystem auch ein Belohnungssystem beheimatet ist. Dieses System treibt uns an, Dinge haben zu wollen. Stress und Belohnung wirken antagonistisch – wie eine Wippe. Wenn der Stress oben ist, ist die Belohnung unten. Ist die Belohnung oben, muss der Stress unten sein. Allein durch die positive Bewertung aktivieren wir unser Belohnungssystem. Sie fahren dadurch deinen Stress um bis zu 40 weitere Prozent herunter und sind wieder klar im Kopf.

Dieser Effekt ist eine physiologische Notwendigkeit. Das heißt: Er funktioniert, ohne dass Sie daran glauben müssen. Sie können ihn sogar noch verstärken, wenn Sie sich in Verbindung mit der stressauslösenden Situation sagen: „Wow, eine tolle Chance!“ An Chancen zu denken, lässt im limbischen System sofort die Abteilung Belohnung anspringen. Ihr Lampenfieber, Ihre Aufregung, Ihr mentales „glaube ich nicht“ haben gegen diesen Effekt nicht den Hauch einer Chance. Mit klarem Kopf können Sie jetzt in die eigentliche und positive Kommunikation gehen…

Über den Autor
Michael Ehlers ist einer der bekanntesten deutschen Rhetoriktrainer und mehrfacher Bestsellerautor. Die „5 Säulen der positiven Kommunikation“ sind sein neuntes Buch und sind ein kompakter Einstieg in die Welt der Rhetorik. Das Buch dampft rhetorisches Wissen auf das Wesentliche ein und wendet sich gezielt an Einsteiger und Auffrischer.


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[Bildnachweis: Michael Ehlers]

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