Innere Kündigung: Was bedeutet das?
Laut Definition beschreibt die innere Kündigung eine stille, mentale Verweigerung. Also einen Zustand der stillschweigenden Resignation, fehlenden Motivation bis hin zur Demotivation. Betroffene Mitarbeiter haben sich bewusst oder unbewusst damit abgefunden, dass der Job keinen Spaß mehr macht (oder gar belastend ist), keine Perspektiven mehr bietet und schränken ihre Leistung auf ein Minimum ein. Kurz: Sie leisten nur noch „Dienst nach Vorschrift“ und protestieren somit passiv-aggressiv.
Wesentlich an der inneren Kündigung ist, dass sie zwar emotional bemerkt wird, aber keinerlei Konsequenzen hat. Es ist eine Art passive Opferhaltung. Die Arbeitnehmer können oder wollen ihren Job nicht verlieren oder aufgeben, obwohl dieser immer mehr zur Qual wird. An- oder ausgesprochen wird dies aber nicht. Deshalb bleibt die innere Kündigung lautlos und für Führungskräfte oft nur schwer zu erkennen. Trotzdem mündet sie nicht selten irgendwann in einer echten, rechtskräftigen Kündigung.
Gallup Studie: Zwei Drittel betroffen?
Seit Jahren dokumentiert die Gallup Studie eine extrem hohe Anzahl innerlich Gekündigter. Laut Gallup Index empfinden rund 83 Prozent der Mitarbeiter keine emotionale Bindung zu ihrem Arbeitgeber. 35 Prozent sagen, sie fühlen sich ausgebrannt. Und rund zwei Drittel (68 Prozent) der Befragten gaben an, bereits innerlich gekündigt zu haben.
Die Zahlen sind allerdings mit Vorsicht zu genießen. Denn sie ändern sich seit Jahren nur marginal. Das spricht zwar einerseits für die stoisch-passive Haltung der Betroffenen. Widerspricht aber andererseits der hohen Wechselbereitschaft vieler Arbeitnehmer und der permanenten Veränderung auf dem Arbeitsmarkt. Es ist unwahrscheinlich, dass so viele Arbeitnehmer jedes Jahr von einem miesen Job in den nächsten wechseln und sofort wieder innerlich kündigen. Unstrittig aber ist, dass die Zahl jener, die innerlich gekündigt haben, bemerkenswert hoch ist und die Dunkelziffer sogar noch höher liegen dürfte.
Symptome: Wie lässt sich innere Kündigung erkennen?
Die innere Kündigung passiert nicht über Nacht. Vielmehr handelt es sich dabei um einen schleichenden Prozess, der sich über Monate und Jahre hinziehen und verstärken kann. Oft ist dieser Prozess eine Folge von wiederholten negativen Erfahrungen und verletzenden Ereignissen oder Konflikten am Arbeitsplatz. Aus Arbeitslust wird Arbeitsfrust.
Für die Arbeitgeber und Führungskräfte bleibt diese Entwicklung zunächst oft unsichtbar, weil diese Art „Selbstpensionierung“ gar nicht oder erst viel zu spät zur Sprache kommt. Nicht wenige Arbeitnehmer verharren in dem Zustand der inneren Kündigung stillschweigend, jammern nur privat oder werden bitter – in der Hoffnung, dass sich an ihrer Lage irgendwann etwas ändert. Doch das tut es selten – wenn man nicht selbst aktiv wird.
Liste: Häufige Symptome und Anzeichen
Dennoch gibt es ein paar Symptome, die für eine wachsende Frustration und innere Kündigung eines Mitarbeiters sprechen. Die folgende Anzeichen-Liste stellt zugleich eine Reihenfolge in Eskalationsstufen dar:
- Wachsende Lustlosigkeit
- Nachlassende Eigeninitiative
- Passivität und Prokrastination
- Kreativitätsarmut
- Ausbleibende Beteiligung
- Beginnende Gleichgültigkeit
- Sinkende Produktivität
- Streichen aller Zukunftspläne (in diesem Unternehmen)
- Stiller Rückzug („Dienst nach Vorschrift“)
- Zunehmende Abneigung (gegenüber Job und Kollegen)
- Häufiges Klagen, negative Kommentare und Kritik
- Regelmäßiges Zuspätkommen oder Fehlen (Absentismus)
- Steigende Krankmeldungen
- Angespannte Beziehungen (zu Chef und Kollegen)
- Minderleistung
- Arbeitsverweigerung
Die letzten Punkte dienen meist dazu, eine echte Kündigung (durch den Arbeitgeber) zu provozieren. In dem Fall wird die innere Kündigung zwar auch von Außenstehenden bemerkt. Da ist es aber meist schon zu spät, und der bis dahin lautlose Prozess lässt sich kaum noch umkehren. Mehr noch: Er färbt bereits negativ auf das Betriebsklima ab.
Gesundheitliche Folgen der inneren Kündigung
Weitere gesundheitliche Folgen der inneren Kündigung können neben Schlafstörungen, Rückenschmerzen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen ebenso der Burnout, Boreout oder gar eine Depression sein.
Lesetipp: Intrinsische Motivation: Was ist das? Wie kann man sie fördern?
Ursachen: Wie entsteht innere Kündigung?
Die innere Kündigung kann viele Ursachen haben. Zu den häufigsten Auslösern gehören fehlendes Feedback und mangelnde Wertschätzung. Kaum etwas ist demotivierender, als im luftleeren Raum zu arbeiten und nicht zu wissen, wie andere einen beurteilen oder wie wichtig der eigene Beitrag ist. Aber auch eine zunehmende Perspektivlosigkeit (die „gläserne Decke“) im Job oder die geringe Bedeutung der eigenen Arbeit können dafür sorgen, dass Mitarbeiter innerlich kündigen.
Zu den häufigsten Ursachen und Gründen gehören:
- Fehlende Anerkennung
- Unterforderung und Monotonie
- Arbeitsbedingte Überforderung
- Perspektivlosigkeit
- Bedeutungslosigkeit der Arbeit
- Unfaire Kritik
- Ungerechte Bezahlung
- Unrealistische Erwartungen
- Hoher Leistungsdruck
- Willkürliche Entscheidungen
- Belastendes Arbeitsklima
- Intransparente Führung
- Häufige Konflikte
Lesetipp: Bitterkeit: So lässt sie sich überwinden
Wann entsteht die innere Kündigung?
Besonders häufig entsteht die innere Kündigung in Krisenzeiten. Also wenn Unternehmen in wirtschaftliche Schieflage geraten, Stellen abbauen oder Budgets und Projekte streichen. In all den Fällen erleben Beschäftigte starke Ohnmachtsgefühle und Kontrollverlust. Sie spüren die wachsende Jobunsicherheit und dass sie selbst doch nur ein (unwichtiges) Rad im Getriebe sind. Begleitet wird das oft von nachlassender Glaubwürdigkeit des Managements. Aussagen wechseln willkürlich oder widersprechen sich sogar. Das frustriert.
Innere Kündigung beginnt allerdings auch auf persönlicher Ebene. Zum Beispiel dann, wenn Leistungsziele unklar bleiben, Zielvereinbarungen weder getroffen noch Erfolge gewürdigt werden – und damit auch Belohnungen und Gehaltserhöhungen intransparent bleiben. Das Gleiche gilt, wenn seit Jahren keine Entwicklung mehr stattfindet oder gefördert wird. Zwar sprechen viele Manager vom Fördern und Fordern der Belegschaft. Oft bleibt es aber nur beim Fordern.
Innere Kündigung Test und Fragebogen
Falls Sie die obigen Symptome und Ursachen aufmerksam gelesen und sich darin häufig selbst erkannt haben, könnte das ein Anzeichen dafür sein, dass Sie bereits innerlich gekündigt haben. Um die aktuelle Situation genauer zu bestimmen, finden Sie im Folgenden einen kurzen Test zur inneren Kündigung. Finden Sie raus, wie frustriert Sie tatsächlich sind…
Den Test können Sie gleich hier (kostenlos) online absolvieren. Klicken Sie dazu einfach auf die Aussagen, denen Sie zustimmen können und zählen Sie anschließend die Anzahl der Haken zusammen. Die Lösung finden Sie am Ende des Fragebogens.
Aufgaben und Motivation
- Ich schleppe mich schon montags ins Büro und kann das Wochenende kaum erwarten.
- Ich komme morgens nur schwer aus dem Bett. Am liebsten würde ich liegenbleiben und gar nicht zur Arbeit gehen.
- Ich habe das Gefühl, dass sich meine Arbeitstage in die Länge ziehen.
- Bei jeder neuen Aufgabe, die ich übernehmen soll, stöhne ich innerlich auf.
- Es ist mir nicht mehr so wichtig, meine Arbeit gut zu machen.
- Ich habe kaum noch Ehrgeiz für herausragende Leistungen.
- Ich übernehme nur ungern Zusatzaufgaben und melden mich nicht mehr freiwillig.
- Die Arbeit macht mir schon lange keinen Spaß mehr.
Chef und Kollegen
- Meine Kollegen nerven mich immer öfter.
- Die Interaktion mit den Kollegen beschränkt sich auf Berufliches.
- Wenn die Kollegen nach Feierabend noch was trinken gehen, gehe ich nicht mit.
- Ich fühle mich nicht als Teil des Teams.
- Ich halte meinen Chef für eine Niete.
- Ich fühle mich vom Chef ungerecht behandelt.
- Ich habe nicht das Gefühl, dass andere meine Arbeit schätzen.
- Mit meinem Chef kann ich darüber nicht reden.
Identifikation mit dem Unternehmen
- Sie sehe bei diesem Arbeitgeber keine Entwicklungschancen.
- Meine Talente und Fähigkeiten werden hier nicht erkannt.
- Ich glaube nicht, angemessen gefördert zu werden.
- Wenn ich von meiner Arbeit spreche, spreche ich von „die“, nicht von „wir“.
- In Gesprächen mit Freunden beschweren ich mich häufig über meinen Job.
- Ich würde meinen Arbeitgeber nicht weiterempfehlen.
- Ich habe nicht das Gefühl, sinnvolle Arbeit zu leisten.
- Ich trage die Entscheidungen meines Arbeitgebers kaum noch mit.
Wünsche und Träume
- Ich beneide meine Freunde und Bekannten um deren Jobs.
- Ich stelle mir vor, etwas anderes zu machen.
- Ich frage mich immer öfter: Will ich das bis zur Rente machen?
- Ich werfe regelmäßig einen Blick in die Stellenanzeigen.
- Ich wollte ursprünglich etwas ganz anderes machen.
- Ich bin auf der Suche nach einem neuen Job.
Test Auswertung
Natürlich kann so ein kurzer Test zur inneren Kündigung nur Indizien liefern. Voraussetzung ist überdies, dass Sie ehrlich zu sich sind und akuten Frust nicht überbewerten. Erst wenn dieser chronisch wird, sollten Sie etwaige Symptome ernst nehmen. Aber jetzt zur Lösung:
Sie haben noch nicht innerlich gekündigt. Zwar sind Sie unzufrieden mit der aktuellen Situation, resigniert haben Sie aber noch nicht. Einiges lauft schief, ja. Aber noch können Sie an der Situation viel verändern. Wahrscheinlich handelt es sich bei Ihrer aktuellen Unzufriedenheit um eine Phase und nicht um einen Zustand. Ist es momentan besonders stressig? Hat das Arbeitsklima allgemein gelitten?
In einer solchen Situation kann es helfen, sich noch einmal vor Augen zu führen, warum Sie diesen Job machen und sich einst dafür entschieden haben. Nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit und listen Sie alles auf, was Sie an Ihrem Job schätzen und lieben. Überlegen Sie, was Sie selbst (!) ändern oder ansprechen können, um Ihre Situation zu verbessern – und dann beginnen Sie damit!
Das sieht bedenklich aus. Die Anzeichen sprechen stark für eine innere Kündigung. Tatsächlich schieben Sie schon Dienst nach Vorschrift, und Ihre Unzufriedenheit hat ein Ausmaß erreicht, das sich kaum noch verbergen lässt. Gefährlich! Denn das fällt irgendwann auch dem Chef und anderen negativ auf. De facto sägen Sie bereits auf dem Ast, auf dem Sie sitzen. Die ehrliche, aber unbequeme Frage lautet: Warum haben Sie bisher nichts daran geändert?
Vielleicht trauen Sie sich nicht, vielleicht ist Ihr Verhalten aber auch längst zu einer passiven Gewohnheit geworden. Motto: „Wenigstens habe ich einen bezahlten Job.“ Achtung: Wer wegen schlechten Leistungen irgendwann auf die Abschussliste gerät, tut sich bei der anschließenden Bewerbung deutlich schwerer. Werden Sie vorher aktiv und wiegen Sie sich nicht in falscher Sicherheit! Statt sich mit der Situation abzufinden oder zu arrangieren, sollten Sie Alternativen prüfen und eine Veränderung gezielt anstoßen. Wie? Das zeigen die folgenden Tipps…
Lösungen: Tipps gegen innere Kündigung
Sie haben bis hierhin gelesen? Gut! Die bewusste Auseinandersetzung mit der inneren Kündigung ist nicht nur der erste, sondern auch der wichtigste Schritt zur Lösung. Erst wenn Sie sich eingestehen, dass es so nicht weitergehen kann und sich das Problem nicht aussitzen lässt, kommen Sie in die Lage, etwas zu verändern. Und ja: Das müssen Sie! Das sind jetzt die wichtigsten Schritte:
1. Selbstreflexion
Beginnen Sie damit Ihre Situation und die Ursachen der innerlichen Kündigung genau zu analysieren: Was frustriert Sie an dem Job? Warum und seit wann? Was waren die Auslöser und sind diese von Dauer? Neben diesem Blick in die Vergangenheit, sollten Sie vor allem aber in die Zukunft blicken: Wie sieht Ihr Traumjob konkret aus? Wohin wollen Sie sich beruflich entwickeln? Was müsste sich verändern, damit Sie diesem (IHREM) Ziel näher kommen? Was können Sie selbst dazu unternehmen?
2. Deadline
Nachdem Sie sich klare Ziele gesetzt und auch Schritte überlegt haben, wie Sie dorthin kommen und Ihre Lage verbessern, sollten Sie sich eine Deadline setzen. Wir empfehlen hierzu ein halbes Jahr (6 Monate). Innerhalb dieser Zeit versuchen Sie ALLES, um eine positive Veränderung zu bewirken. Engagieren Sie sich wieder mehr, sprechen Sie mit dem Chef (siehe nächster Punkt), suchen Sie sich neue Projekte oder einen internen Wechsel. Kurz: Sie lassen nichts unversucht, um sich hinterher auch nichts vorwerfen zu müssen. Sollte sich nach dieser Frist trotzdem keine positive Entwicklung einstellen, bleibt immer noch der letzte Schritt: die Eigenkündigung.
Als Initial, um überhaupt erstmal was ins Rollen zu bringen, kann es zudem helfen, sich privat einen Ausgleich zu suchen. Ein neues Hobby zum Beispiel. Oder Sie gründen als Sidepreneur ein kleines Online-Business, um sich ein zweites Standbein oder passives Einkommen aufzubauen. Das sollte aber keine Dauerlösung sein, weil die grundsätzliche Belastung durch den Hauptjob weiterhin besteht.
3. Feedbackgespräch
Suchen Sie nun das 4-Augen-Gespräch mit dem Vorgesetzten. Natürlich nicht zwischen Tür und Angel, sondern bei einem vereinbarten Termin. Bitten Sie ihn zunächst um Feedback und wie er Sie und Ihre Leistungen aktuell beurteilt. Dann sagen Sie ihm – unbedingt vorwurfsfrei -, dass Sie aktuell unzufrieden sind und dass es das ist, was ihm vermutlich auch aufgefallen ist. Sie haben aber schon eine Lösung oder zumindest Vorschläge (aus Schritt 1) – und die teilen Sie ihm nun mit. Versuchen Sie gemeinsam an einer Verbesserung und Veränderung zu arbeiten. Allein dieses Engagement zeichnet Sie als Macher und „Unternehmer“ (nicht „Unterlasser“) aus! Oft lässt sich schon mit ersten kleinen Maßnahmen die innere Kündigung stoppen, und Sie gewinnen neuen Spaß am Job.
4. Interner Wechsel
Bevor Sie über eine Kündigung nachdenken (manchmal geht das auch aufgrund finanzieller Verpflichtungen nicht so einfach), sollten Sie versuchen, ob nicht auch ein interner Wechsel eine Verbesserung bringt. Es kann sein, dass aktuell keine passenden Jobs vakant sind, ja. Aber wie sieht es aus mit einem innovativen Projekt, das Sie anstoßen und leiten? Versuchen Sie sich intern stärker zu vernetzen und abteilungsübergreifend Kontakte zu knüpfen. Oft erfahren Sie erst so von passenden Jobs oder neuen Stellen. Tipps für die interne Bewerbung finden Sie zudem HIER.
5. Sabbatical
Auch dass ist eine Option, wenn man das Gefühl hat, in einer Karrieresackgasse zu stecken. Sprechen Sie mit Ihrem Arbeitgeber über die Möglichkeit, sich eine unbezahlte Auszeit zu nehmen. Das können drei Monate sein oder ein einjähriges Sabbatical. Viele Menschen kommen bei diesem Tapetenwechsel nicht nur aus dem Alltagstrott, sondern auch auf ganz neue Gedanken. Manche starten danach neu durch – oder entscheiden sich sogar für die Selbstständigkeit.
6. Jobwechsel
Wenn nichts mehr geht, bleibt immer noch die Kündigung und damit der Jobwechsel. Damit Sie nicht vom Regen in die Traufe kommen, wenn Sie die Reißleine ziehen, sollten Sie bei der Jobsuche, Bewerbung und Arbeitgeberwahl umso stärker auf Ihre Ziele und das richtige Arbeitsumfeld achten. Nur wenn Sie beim neuen Unternehmen Ihre Potenziale entfalten können, werden Sie auf Dauer glücklich und zufrieden sein im neuen Job.
Ich will einen Job, der zu mir passt!
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7. Branchenwechsel
Eine Stufe radikaler ist ein kompletter Neustart. Im Laufe des Berufslebens haben Sie vielleicht festgestellt, dass Ihre Leidenschaft und Interessen gar nicht in Ihrem aktuellen Beruf liegen, sondern in einer anderen Branche oder Tätigkeit. Womöglich ist das ein Wink des Schicksals, endlich Nägel mit Köpfen und ganz woanders weiterzumachen. Dann wagen Sie den Sprung und werden Sie zum Quereinsteiger. So manche(r) hat dabei schon seine wahre Berufung entdeckt.
Führungskräfte: Was tun bei innerer Kündigung im Team?
Wenn Sie als Führungskraft feststellen, dass ein oder mehrere Mitarbeiter im Team innerlich gekündigt haben oder nur noch Dienst nach Vorschrift schieben, sprechen Sie das an! Aber bitte nicht beiläufig oder mittels Kritik. Laden Sie den Kollegen gezielt zum Mitarbeitergespräch und hören Sie erst einmal aufmerksam zu, wie und warum es dem Mitarbeiter gerade so geht.
Je früher (und regelmäßiger) Sie mit Ihren Mitarbeitern sprechen, desto weniger Schaden entsteht. Die besten Maßnahmen gegen innere Kündigung sind präventiv, sodass sich der Missmut erst gar nicht wie ein Virus ausbreiten kann. Je eher Sie mit der Ursachenforschung beginnen, desto gezielter können Sie der inneren Kündigung entgegen wirken. Ansonsten kann sich das frustriert-bittere Verhalten und fehlende Engagement Einzelner schnell auf das ganze Team übertragen. Es lässt sich leicht ausrechnen, dass dies zu hohen Kosten aufgrund sinkender Produktivität und hohen Fehlzeiten führt…
Achtung: Fehldiagnose!
Wie eingangs erwähnt, lässt sich eine innere Kündigung nicht immer eindeutig bestimmen. Es gibt Anzeichen – die sind teils aber auch doppeldeutig. Was Sie als „innere Kündigung“ wahrnehmen, kann in Wahrheit auch eine psychische Erkrankung sein oder Folge privater Umstände oder Belastungen – eine Scheidung oder der Tod eines nahen Angehörigen etwa. Ebenso kann heimliches Mobbing dahinter stecken. Seien Sie also nicht vorschnell mit Ihrem Urteil, und fragen Sie genau nach! Hauptsache ist und bleibt, Sie suchen den Dialog mit den betroffenen Mitarbeitern.
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