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Ikigai-Modell: Mit 4 Fragen den Sinn im Leben finden

Ikigai ist nicht nur ein japanisches Restaurant in Backnang oder Zweibrücken. Es ist ein persönliches Lebensmodell – ein umfassendes Konzept, die dem Leben Sinn und Freude verleiht. Hinter dem Ikigai-Modell sowohl eine fernöstliche Philosophie, als auch eine generelle Einstellung und Orientierungshilfe für mehr Glück und Lebensqualität. Das Modell hilft bei Fragen wie: Was macht mich glücklich? Wohin möchte ich mich entwickeln? Wir erklären, wie das Ikigai-Modell funktioniert und wie Sie von Ihrem Ikigai beruflich und privat profitieren…



Ikigai-Modell: Mit 4 Fragen den Sinn im Leben finden

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Definition: Was ist Ikigai?

Das Wort Ikigai stammt aus dem Japanischen und setzt sich zusammen aus „iki“ für Leben und „gai“ für Wert. Übersetzt bedeutet Ikigai soviel wie „Wert des Lebens“ oder „lebenswert“. Salopper lässt sich Ikigai auch als „wofür es sich zu leben lohnt“ oder „Freude am Leben“ verstehen.

Ziel des Ikigai-Modells ist den Sinn des eigenen Lebens zu finden, ihm eine Bedeutung zu geben – und so zu absoluter Erfüllung und Zufriedenheit zu gelangen.

Was sind die 4 Fragen im Ikigai Modell?

Um das persönliche Ikigai zu finden, nutzt das Modell vier zentrale Fragen:

  1. Was liebe ich? (Begeisterung)
  2. Worin bin ich gut? (Talent)
  3. Wofür werde ich bezahlt? (Wert)
  4. Was braucht die Welt? (Bedarf)

Die Schnittmenge dieser vier Bereiche ist das Ikigai – der Idealzustand in der japanischen Philosophie. Er symbolisiert den Sinn des Lebens. Wem es gelingt, diesen zentralen Zustand im Ikigai-Modell zu erreichen, dem folgen Glück und Zufriedenheit.

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Bedeutung: Ikigai-Methode verlängert das Leben!

Entwickelt wurde die Idee des Ikigai auf der japanischen Insel Okinawa. Dort leben nicht nur besonders glückliche, sondern auch besonders gesunde und alte Menschen – speziell im Dorf Ogimi, das als „Dorf der Langlebigen“ bekannt ist. Rund 48 Prozent der über 70-Jährigen sind hier noch immer aktiv, gehen weiterhin ihrer Arbeit nach, engagieren sich in Hobbys und Gemeinschaft.

Bemerkenswert: Auf der Insel gibt es kein Wort für „Rente“ oder „Rentner„! Ikigai bedeutet hier: „Das, wofür es sich morgens lohnt, aufzustehen.“ Und das tun die Menschen auf Okinawa bis ins hohe Alter. Sie bleiben aktiv, haben aber trotzdem keinen Stress.

Der Grund dafür ist einfach: Ikigai steigert die Lebensqualität und damit die Lebenserwartung. Es bedeutet aber für jeden Menschen etwas anderes: Es braucht einen persönlichen Prozess der Selbstreflexion, um den eigenen, individuellen Ikigai-Zustand zu finden und zu erreichen.

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Ikigai-Modell: Die Schnittmenge des Glücks

Der Aufbau des Ikigai-Modells folgt vier Themenkomplexen, die sowohl den Beruf als auch private Bereiche (und Fragen) umfassen. Anwenden können Sie das zum Beispiel, wenn Sie ein Hobby suchen, in dem Sie gut sind und das Sie lieben. Wir gehen die Bereiche der Reihe nach durch:

1. Leidenschaft (Passion)

Die Leitfrage dazu: Was liebe ich?

Überlegen Sie, was Sie stundenlang tun könnten, ohne müde zu werden. Bei welchen Dingen verlieren Sie die Zeit aus den Augen? Was macht Ihnen so richtig Spaß? Worüber können Sie anderen mit großem Enthusiasmus berichten? Das können Hobbys sein, aber auch der Beruf. Weitere Fragen aus diesem Bereich im Ikigai-Modell:

  • Was weckt meine Begeisterung?
  • Womit verbringe ich meine Freizeit am liebsten?
  • Worüber rede ich am häufigsten?
  • Welche Leidenschaft habe ich seit vielen Jahren?

2. Aufgabe (Mission)

Die Leitfrage dazu: Was braucht die Welt?

Vielleicht gibt es etwas, wovon Sie im tiefsten Inneren überzeugt sind. Jeder Mensch trägt irgendwelche Werte und Ideale in sich – die einen widmen sich dem Kampf gegen die Umweltverschmutzung, anderen liegt der Tierschutz besonders am Herzen. Wiederum andere engagieren sich für Verbraucherschutz oder arbeiten ehrenamtlich als Fußballtrainer. Auch hierzu gibt es Orientierungsfragen:

  • Welche Werte vertrete ich?
  • Wofür will ich mich einsetzen?
  • Welche Probleme will ich lösen?
  • Was möchte ich in der Welt verändern?
  • Was will ich bewirken oder hinterlassen?

3. Berufung (Vocation)

Die Leitfrage dazu: Worin bin ich gut?

Nicht immer können wir die Frage selbst beantworten. Unsere größten Talente und Stärken sehen manchmal andere viel besser – auch weil einige zu selbstkritisch sind. Wenn Sie hierbei nicht weiterkommen, sollten Sie (wohlwollende) Kollegen und Freunde um eine Einschätzung bitten. Bei der Suche nach den Top-Skills helfen zusätzlich diese Fragen:

  • Was fällt mir besonders leicht?
  • Welche Eigenschaften bewundern andere an mir?
  • Was fällt mir besonders leicht?
  • Welche Kompetenzen konnte ich immer schnell lernen?

4. Beruf (Profession)

Die Leitfrage dazu: Wofür werde ich bezahlt?

Im Idealfall sind die Überschneidungen zwischen Beruf und Berufung groß. Was wir regelmäßig tun, darin sind wir meist auch besonders gut. Anderes herum: Für das, was Sie besonders gut können, können Sie unter Umständen auch Geld verlangen. Nicht umsonst machen manche Menschen ihr Hobby zum Beruf. Fragen zu diesem Aspekt im Ikigai-Modell lauten:

  • Was ist mein Beruf?
  • Womit verdiene ich mein Geld?
  • Welche Einnahmequellen habe ich noch?
  • Mit welcher Fähigkeit kann ich Geld verdienen?

Alle vier Themen und Kreise überlappen sich wie bei einer Blume. In der Schnittmenge zweier nebeneinander liegender Kreise können Sie schon erkennen, welches Bedürfnis Sie erfüllen. Der Idealzustand des Ikigai ist erreicht, wenn Sie etwas haben, in dem sich alle Bereiche treffen: Sie brennen für etwas, was Sie gut beherrschen, was die Welt braucht und wofür Sie bezahlt werden. Sprich: Sie können davon leben.

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Wie kann ich mein Ikigai finden?

Nun kennen Sie die verschiedenen Bereiche und zugehörigen Fragen aus dem Ikigai-Modell. Im nächsten Schritt zeigen wir, wie Sie das Ikigai-Modell nutzen und worauf es dabei ankommt. Die Tipps dazu:

  • Analyse

    Nehmen Sie sich einen Zettel und arbeiten Sie die obigen Fragen ab. Lassen Sie sich dabei Zeit. Nur wenn Sie gründlich und ehrlich zu sich sind, finden Sie Ihr Ikigai. Denken Sie auch an Fähigkeiten, die Sie haben, aber bisher nicht nutzen. Je genauer die Selbstreflexion, desto näher kommen Sie dem Idealzustand. Suchen Sie dabei aktiv nach Überschneidungen verschiedener Bereiche des Ikigai-Modells.

  • Ziel

    Im Idealfall haben Sie durch die obige Analyse ein Ziel vor Augen, Ihr persönliches Ikigai, das alle Bereiche vereint. Machen Sie dieses Ziel möglichst konkret und planen Sie, wie Sie es erreichen können. Ist es ein Job? Dann überlegen Sie, wie Sie diesen bekommen können und was Sie dafür brauchen.

  • Netzwerken

    Tun Sie sich mit anderen Menschen zusammen, die Ihre Leidenschaft teilen. Selbst wenn die Vorteile nicht unmittelbar erkennbar sind: Es zahlt sich aus. Die Kontakte sind inspirierend, bei Problemen haben Sie schneller Ansprechpartner und Unterstützer.

  • Durchhaltevermögen

    Lassen Sie sich von Rückschlägen nicht zurückhalten. Niederlagen gehören zum Leben. Das kann bedeuten, dass eine geplante Selbständigkeit vorerst (!) auf Eis legen müssen, weil Sie keine finanziellen Mittel haben. Sein Ikigai zu finden und zu erreichen bedeutet durchaus harte Arbeit, Geduld und Durchhaltevermögen – aber es lohnt sich. Immer.

Lesetipp: Kintsugi: Die Schönheit in Fehlern entdecken

Ikigai: 10 Regeln

Die Buchautoren Francesc Miralles und Héctor García haben mehr als 100 Bewohner der japanischen Insel Okinawa interviewt, um das Geheimnis ihres Glücks und außergewöhnlich langen Lebens zu erforschen. Entstanden sind daraus die „10 Regeln des Ikigai“, die zu einem erfüllten Leben führen können:

Ikigai Modell 10 Regeln Methode

  1. Aktiv bleiben

    Alter ist eine Ausrede, aber kein Grund! Statt Ruhestand pflegen die Ikigai Eleven auf Okinawa einen Unruhestand und gehen bis zum Schluss aktiv einer Tätigkeit oder einem Hobby nach, das für sie sinnstiftend ist und wirkt.

  2. Ruhe bewahren

    Ärger, Stress und Hektik verkürzen das Leben und dessen Qualität. Nachweislich. Die Kunst des Ikigai besteht darin, Gelassenheit zu praktizieren, loszulassen und seine innere Ruhe zu bewahren.

  3. Weniger essen

    Genügsamkeit und weniger zu essen, als einem der Hunger suggeriert, ist nicht nur Teil der Philosophie des Hara Hachi Bu. Die Mäßigung ist ein echter Jungbrunnen. So sagt ein japanisches Sprichwort: „Wer seinen Hunger nur zu 80 Prozent stillt, wird Ärzte für immer los.“

  4. Freunde treffen

    Zahlreiche Studien bestätigen, dass Lebensglück massiv mit dem sozialen Umfeld korreliert. Viele und gute Beziehungen machen glücklich und verlängern das Leben. Eine der wichtigsten Ikigai-Regeln!

  5. Körper pflegen

    Wir haben nur diesen einen Körper – und lebend kommen wir dort nicht heraus. Die Ikigai-Regel meint daher nicht nur Hygiene, sondern mehr noch körperliche Fitness – durch regelmäßige Bewegung und angemessenen Sport bis ins hohe Alter.

  6. Mehr lächeln

    Lachen ist nicht nur gesund – Lächeln macht glücklich und verbessert das Immunsystem. Sogar unabhängig davon, ob wir einen guten Grund dafür haben. Lächeln Sie jedem neuen Tag ins Gesicht und schenken Sie anderen Ihr Strahlen.

  7. Natur genießen

    Gehen Sie öfter raus in die Natur und an die frische Luft – egal bei welchem Wetter. Ein Spaziergang im Wald oder in freier Natur durchlüftet den Geist und lässt Sie leichter Ihr Ikigai finden.

  8. Dankbarkeit üben

    Dankbarkeit ist nicht nur in fernöstlichen Religionen und Philosophien ein zentrales Element. Dankbarer zu sein – für Gesundheit, Freunde, Familie, Job, Leben… – wirkt sich unmittelbar auf unser Lebensgefühlt und Wohlbefinden aus.

  9. Jetzt leben

    Nicht gestern. Nicht morgen. Dahinter steckt das Konzept der Achtsamkeit: Leben im Hier und Jetzt. Das schließt ein, dass wir mit der Vergangenheit abschließen und uns über die Zukunft weniger Sorgen machen.

  10. Ikigai folgen

    Die letzte Ikigai-Regel bedeutet, seinen Werten und Leidenschaften konsequent zu folgen und an sein Ikigai zu glauben. Das ist nicht esoterisch gemeint, sondern sagt: Warten Sie nicht darauf, dass es Ihnen in den Schoß fällt, sondern suchen Sie aktiv danach. Und wenn Sie es gefunden haben: Bleiben Sie ein Leben lang dran!

Ikigai Methode: Wo anwenden?

Auf den ersten Blick sieht es so aus, als profitieren Sie vom Ikigai-Modell ausschließlich bei der Berufswahl. Das wäre aber zu kurz gesprungen. Tatsächlich eignet sich die japanische Weisheit und Philosophie bei allen Situationen, in denen Sie sich über sich selbst und Ihre Ziele klar werden wollen.

Zum Beispiel in einer Sinnkrise wie der Midlife-Crisis oder nach einem Schicksalsschlag und wenn sich das Leben radikal ändert. Oder – ganz simpel: Wenn Sie akut unzufrieden mit Ihrem Leben und Job sind.

  • Sinnsuche

    Sinnkrisen oder ein Burnout können dazu führen, dass unser Privat- und Berufsleben neu sortiert werden müssen. Wo liegen die neuen Prioritäten? Abstriche zugunsten der Gesundheit können beispielsweise zum selbstgewählten Downshifting führen.

  • Umbruchsituationen

    Im Leben gibt es immer wieder Umbruchsituationen. Etwa nach einer Kündigung oder einem generellen Kontrollverlust. Ebenso falls Sie eine berufliche Neuorientierung anstreben und sich dazu entschieden haben, Ihren alten Job an den Nagel zu hängen. In all diesen Fällen gibt Ihnen das Ikigai-Modell neue Orientierung.

  • Potenzialanalyse

    Berufsanfänger stehen häufig vor der Frage, wie es nach der Schule weitergehen soll. Unsicher über die eigenen Kompetenzen, kann das Ikigai-Modell zur Potenzialanalyse dienen. Dabei werden nicht nur die eigenen Stärken ermittelt, sondern ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt.

  • Selbstcoaching

    Überdies lässt sich das Ikigai-Modell als Selbstcoaching-Tool nutzen. Beispielsweise wenn Sie der Meinung sind, dass Sie sich weiterentwickeln wollen und können. Hier kann es ein wunderbares Instrument der Persönlichkeitsentwicklung sein.


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