Lebenslanges Lernen: Definition, Beispiele, Vor- & Nachteile

Man lernt nie aus. Lebenslanges Lernen über Schule oder Studium hinaus ist heute die zentrale Voraussetzung für die eigene Beschäftigungsfähigkeit und Persönlichkeitsentwicklung. An Beispielen einfach erklärt: Was bedeutet lebenslanges Lernen – und welche Vor- und Nachteile hat es?

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Definition: Was ist lebenslanges Lernen?

Lebenslanges Lernen (LLL) bezeichnet den aktiven Prozess, bei dem sich Menschen bewusst neues Wissen und neue Fähigkeiten in allen Lebensphasen und Lebensbereichen aneignen – unabhängig von Alter, Bildungsweg oder Lebenssituation.

Das lebenslange Lernen umfasst unterschiedliche Bildungsformen:

  1. Formale Bildung
    Das Lernen in Schulen, Hochschulen und anderen offiziellen Bildungseinrichtungen.
  2. Non-formale Bildung
    Geplante Lernaktivitäten außerhalb von Bildungseinrichtungen – z.B. Online-Kurse, Webinare oder Workshops.
  3. Informelle Bildung
    Lernen durch Beobachten, Machen (Learning by doing) sowie eigene Erfahrungen (Training on the job).

Beispiele für lebenslanges Lernen

  • Fachseminare und Workshops
  • Bücher und Fachliteratur lesen
  • Podcasts hören oder Videos anschauen
  • Selbststudium mittels Online-Kursen und Webinaren
  • Teilnahme an Konferenzen und Fachveranstaltungen
  • Ehrenamtliches Engagement und die Übernahme neuer Aufgaben
  • Mentoring und Coaching

„Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.“ (Platon)

Lebenslanges Lernen – wichtige Merkmale:

  • Freiwilligkeit

    Lebenslanges Lernen basiert stets auf Selbstmotivation, Eigenständigkeit und Freiwilligkeit.

  • Anpassung

    Betroffene reagieren mit dem lebenslangen Lernen vor allem auf den stetigen Wandel und neue Anforderungen – etwa durch Digitalisierung oder KI.

  • Vielfalt der Lernorte

    Das Lernen findet nicht nur in Bildungseinrichtungen, sondern ebenso am Arbeitsplatz, zu Hause oder mittels Internet statt.

  • Persönlichkeitsentwicklung

    Ziel ist – neben der Anpassung an wirtschaftliche Veränderungen – die persönliche Entwicklung, Beschäftigungsfähigkeit und aktive gesellschaftliche Teilhabe.

Eine EU-Definition fasst lebenslanges Lernen (auch: lebensbegleitendes Lernen) zusammen als: „Alles Lernen während des gesamten Lebens, das der Verbesserung von Wissen, Qualifikationen und Kompetenzen dient und im Rahmen einer persönlichen, bürgergesellschaftlichen, sozialen bzw. beschäftigungsbezogenen Perspektive erfolgt.“

„Bildung ist das, was übrig bleibt, wenn man all das, was man in der Schule gelernt hat, vergessen hat.“ (Albert Einstein)

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Warum ist lebenslanges Lernen wichtig?

Lernen ist ein Entwicklungsprozess. Es sorgt für geistige Fitness und fördert die kognitiven Fähigkeiten durch die Bildung neuer neuronaler Verbindungen.

Für die meisten Menschen aber entscheidender ist, dass das lebenslange Lernen berufliche und persönliche Chancen schafft – und das in einer Welt die sich in immer schnelleren Zyklen wandelt und weiterentwickelt. Schon um mithalten zu können, müssen wir permanent dazulernen – oder werden von der Konkurrenz abgehängt.

Gute Gründe für kontinuierliche Fortbildung

Kontinuierliche Weiter- und Fortbildung steigert nicht nur den eigenen Marktwert und hilft in einer dynamischen Arbeitswelt konkurrenzfähig zu bleiben. Weitere Gründe für lebenslanges Lernen sind:

  1. Lernen macht glücklich

    Lernerfolg wirkt wie eine natürliche Droge. Jeder Lernerfolg, jedes Etappenziel erzeugt ein Erfolgserlebnis und neue Motivation. Studien bestätigen: Das Erreichen besonders ehrgeiziger Ziele macht uns glücklich!

  2. Lernen hält geistig fit

    Menschen können bis ins hohe Alter lernen. Das sollten sie auch: Neues Wissen schützt vor Demenz und hält das Gehirn fit und flexibel. Dank kristalliner Intelligenz (auch: Altersweisheit) werden wir im Alter sogar intelligenter!

  3. Lernen lehrt Demut

    Sokrates wusste, dass er nichts wusste. Die Ahnung von dem, was wir noch nicht wissen, erdet uns und macht bescheiden. Indirekt bewahrt das lebenslange Lernen so vor Überheblichkeit und lehrt uns Respekt vor dem Wissen anderer – von denen wir lernen können.

Was passiert beim Lernen im Gehirn?

Die Fähigkeit des Gehirns, neue Informationen aufzunehmen, zu verarbeiten und zu speichern, heißt in der Fachsprache „Neuroplastizität“. Diese nimmt im Alter stetig ab. Indem wir aber ständig Neues lernen, können wir diesen Prozess stark verlangsamen. Beim Lernen bilden sich im Gehirn ständige neue Verbindungen (sog. Synapsen) zwischen den Nervenzellen. Je mehr Synapsen auf eine Information zeigen, desto besser und länger können wir sie behalten und abrufen.

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Methoden: Wie lerne ich am besten?

Es gibt inzwischen zahlreiche erfolgreiche Lernmethoden, die den Lernprozess im Gehirn unterstützen – angefangen von Karteikarten, über Lerngruppen bis hin zu Eselsbrücken oder Zusammenfassungen.

Allen gemein sind jedoch drei wichtige Prinzipien, die Sie für Ihr lebenslanges Lernen umsetzen können:

  1. Übungen mit Wiederholung

    Lernen funktioniert am besten durch Wiederholung (siehe: Feynman-Methode). Immer dann, wenn Sie neue Informationen abrufen oder eine bestimmte Fähigkeit trainieren, wird die neuronale Verbindung im Gehirn gestärkt. Stellen Sie sich das wir einen Trampelpfad vor: Je häufiger er begangen wird, desto deutlicher und fester wird er. Durch regelmäßige Wiederholung wird das Gelernte stabiler und belastbarer. Statt also auf stundenlanges Pauken auf den letzten Drücker zu setzen, sollten Sie besser kontinuierliche, kurze Übungen einplanen (sog. Spaced Repetition). Die verankern Lern-Lektionen wesentlich effektiver und nachhaltiger im Gedächtnis.

  2. Verknüpfung mit Emotionen

    Lernen fällt leichter, wenn Emotionen und Sinneseindrücke ins Spiel kommen. Verbinden Sie Ihre Lerneinheiten mit positiven Gefühlen und unterschiedlichen Sinneseindrücken wie Hören (entspannende Musik), Riechen (Spaziergang im Wald) oder Fühlen (Karteikarten aus Karton). Ebenso ist es sinnvoll, Lernziele zu wählen, die Sie persönlich ansprechen und begeistern. Schaffen Sie dafür Lernumgebungen, die Sie emotional und positiv stimulieren. Auch Ihre Motivation spielt dabei eine zentrale Rolle: Wer ein klares Ziel vor Augen hat (z.B. eine Gehaltserhöhung), mobilisiert seine geistigen Ressourcen deutlich effektiver.

  3. Verbindung mit Erfahrungen

    Besonders schnell lernt unser Gehirn, wenn es das neue Wissen mit bekannten Inhalten oder Erfahrungen verknüpfen kann. Für das lebenslange Lernen bedeutet das: Versuchen Sie, neues Know-how systematisch mit Ihren bisherigen Kenntnissen oder Kompetenzen zu verbinden und darauf aufzubauen. Eine besonders effektive Methode hierfür ist zum Beispiel die Frage: „Woran erinnert mich das?“ Diese bewusste Reflexion hilft Ihnen, neue Inhalte mit bestehenden Wissensstrukturen zu verknüpfen und so besonders effektiv zu lernen.

„Lernen ist wie Rudern gegen den Strom. Sobald man aufhört, treibt man zurück.“ (Edward Benjamin Britten)

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Lerntypen und Lernstile

Zu den Lernmethoden kommen jedoch noch die individuellen Lernstile hinzu. Kurz: Jeder Mensch lernt anders am besten. In der Psychologie werden dabei verschiedne Lerntypen unterschieden – Beispiele:

  • Visueller Lerntyp
    Dieser Typ lernt am besten durch Sehen, also mithilfe von Bildern, Videos, Grafiken, Diagrammen oder Mindmaps.
  • Auditiver Lerntyp
    Er oder sie bevorzugt das Lernen durch Hören und Sprechen – zum Beispiel durch Vorträge, Diskussionen oder Hörbücher.
  • Haptisch-kinästhetischer Lerntyp
    Der motorische Typ lernt besonders schnell durch Anfassen, Ausprobieren (siehe: Trial and Error) und praktische Übungen, wie Experimente oder Rollenspiele.
  • Kommunikative Lerntyp
    Er oder sie lernt vor allem durch den Austausch mit anderen, durch Erklären oder Nachdenken, etwa in Diskussionen oder Lerngruppen.

Diese Einteilung nach nach Frederic Vester soll helfen, individuelle Lernstrategien zu entwickeln, ist aber wissenschaftlich umstritten, weil Mischtypen die Regel sind. Für Ihr lebenslanges Lernen kann es aber nützlich sein, den eigenen Lernstil und -typ zu ermitteln und die Lektionen danach auszurichten.

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Lernblockaden: Warum lerne ich nur schwer?

Wenn das (lebenslange) Lernen plötzlich oder dauerhaft schwerfällt, obwohl Interesse oder Motivation grundsätzlich vorhanden sind, liegt das meist an typischen Lernblockaden. Diese haben unterschiedliche Ursachen und begünstigende Faktoren. Dazu gehören:

  • Angst & Stress

    Besonders häufig führen Versagensängste und die Angst vor einer Blamage oder Strafe zu einer Lernblockade. Ängste erhöhen den Stresspegel und sorgen für eine verstärkte Ausschüttung des Stresshormons Cortisol. Folge: Das Gehirn wird in einen Alarmzustand versetzt, der die Datenverarbeitung einschränkt.

  • Selbstzweifel & Druck

    Wer glaubt, etwas „sowieso nicht zu verstehen“, blockiert sich selbst. Auch hoher Leistungsdruck – durch sich selbst oder von außen – kann das Lernen massiv behindern.

  • Ablenkung & Reizüberflutung

    Ganz banal: ständige Ablenkungen durch Handy, Internet oder Fernsehen erhöhen die kognitive Belastung und verhindern ein effektives Lernen.

  • Kognitive Überforderung

    Ist der Lernstoff zu komplex oder fehlt das nötige Vorwissen, wird das Gehirn schnell überlastet. Die Informationsaufnahme und -verarbeitung geraten ins Stocken, was das Lernen praktisch unmöglich macht.

  • Fehlende Kontextualisierung

    Werden Lerninhalte nicht in einen sinnvollen Zusammenhang eingeordnet, bleiben sie nur schwer verständlich und werden schlechter behalten.

  • Bewegungsmangel

    Richtig gelesen: Zu wenig Bewegung und frische Luft führen zu Konzentrationsproblemen und machen das Gehirn weniger aufnahmefähig (siehe: Spazieren gehen).

  • Falsches Lernverhalten

    Auch ungeeignete bzw. falsche Lernmethoden, mangelnde Struktur oder fehlende Wiederholungen können ebenfalls Blockaden begünstigen.

Die Folge und Symptome solcher Lernblockaden sind Konzentrationsstörungen, Blackouts (besonders in Prüfungssituationen), das Gefühl von Überforderung sowie ein fehlender Überblick.

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Tipps: Wie kann ich lebenslang lernen?

Sie wollen Ihr lebenslanges Lernen auf ein neues Level heben? Dann probieren Sie doch einfach mal folgende bewährte Tipps und Strategien aus, die Ihnen helfen, Lernprozesse zu optimieren und sich über die Jahre hinweg immer neues Wissen anzueignen:

  1. Setzen Sie sich klare Ziele

    Sie lernen schneller und effektiver, wenn Sie genau wissen, wofür und was Sie damit erreichen können. Definieren Sie also motivierende und messbare Ziele (siehe: SMART-Methode) und überwachen Sie regelmäßig Ihren Fortschritt.

  2. Nutzen Sie Lernroutinen

    Ein wesentlicher Schlüssel zu größeren Lernerfolgen sind Routinen bzw. Konsistenz. Versuchen Sie am Tag oder in der Woche feste Zeiten zum Lernen einzuplanen – und halten Sie sich daran. Dadurch wird es Ihnen immer leichter fallen, permanent dazuzulernen.

  3. Machen Sie Pausen

    Länger als 90-110 Minuten am Stück kann sich das Gehirn nicht konzentrieren. Danach braucht der Geist eine Pause, um die Informationen zu verarbeiten. Bei der Pomodoro-Technik lernen Sie zum Beispiel in Intervallen von 25 Minuten intensiv und machen danach 5 Minuten Pause. Probieren Sie solche Lerneinheiten aus und finden Sie für sich den besten Rhythmus.

  4. Nutzen Sie verschiedene Lernmethoden

    Abwechslung gewinnt – und kitzelt die Sinne auch mehr. Lesen Sie zum Beispiel Bücher und üben das neue Know-how dann wieder, indem Sie es (im Job) direkt anwenden. Oder absolvieren Sie E-Learning-Kurse oder hören Sie Podcasts und trainieren Sie das Gelernte mit Freunden. Hauptsache, Sie wählen die Methode, die gerade am meisten Spaß macht.

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  5. Lassen Sie sich Zeit

    Lebenslanges Lernen bedeutet nicht Druckbetankung! Wichtiger ist, dass Sie sich kontinuierlich Neues aneignen und auch immer wieder anwenden und das Wissen nutzen (siehe: Lernphasen). Folgen Sie dabei Ihren Interessen und wagen Sie auch einen Blick über Tellerrand und die Komfortzone hinaus! Mit dem neuen Wissen erfahren Sie auch eine Menge über sich selbst.

Lebenslanges Lernen in der Erwachsenenbildung

Die Erwachsenenbildung ist ein zentraler Bestandteil des lebenslangen Lernens, vor allem zwischen 25 und 64 Jahren. Sie bietet strukturierte Lernangebote für Erwachsene, fördert das informelle Lernen und unterstützt Menschen dabei, sich neuen beruflichen und gesellschaftlichen Anforderungen anzupassen. Auch nach dem Erwerbsleben im Ruhestand bleibt lebenslanges Lernen bedeutsam – etwa für die gesellschaftliche Teilhabe, Medienkompetenz oder ehrenamtliches Engagement.

Der „European Lifelong Learning Index“ (ELLI) misst mithilfe von 36 Indikatoren, wie stark das lebenslange Lernen in einem Staat ausgeprägt ist. Deutschland landet hierbei nur auf Platz 10 von 23 Ländern. Vor allem in der formalen Bildung und betrieblichen Weiterbildung offenbart Deutschland deutliche Schwächen.

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Vor- und Nachteile des lebenslangen Lernens

Lebenslanges Lernen hat zahlreiche Vorteile, keine Frage. Es gibt allerdings auch ein paar Nachteile, die Sie zumindest im Blick haben sollten. Eine Übersicht:

Vorteile

  • Selbstbewusstsein

    Mit neuem Wissen steigen die Erfolgserlebnisse. Das wiederum gibt Selbstvertrauen. Wer um seine Stärken weiß, tritt souveräner auf und ein sich selbstverstärkender Effekt ist die Folge: Selbstbewusste Menschen wirken attraktiver – automatisch ergeben sich dadurch neue Kontakte, Chancen und Impulse.

  • Kontakte

    Lebenslanges Lernen bedeutet Wissenszuwachs in zahllosen Bereichen. So wächst nicht nur das Allgemeinwissen, sondern auch die soziale Intelligenz, die wiederum die Zusammenarbeit und Beziehungen und Freundschaften verbessert.

  • Absicherung

    Das lebenslange Lernen führt in der Regel zu einem größeren Schutz vor Arbeitslosigkeit. Wer sich mit relevanten Inhalten weiterbildet, bleibt für den Arbeitsmarkt attraktiv und sichert sich damit zugleich seine Altersvorsorge.

Nachteile

  • Unendlichkeit

    „Lebenslang“ oder „lebensbegleitend“ zu lernen, bedeutet ebenfalls, nie fertig zu sein. Im Kopf manifestiert sich der Gedanke einer ewigen Baustelle. Das wirkt auf nicht wenige Menschen wie eine Bedrohung – immer weiterlernen zu „müssen“. Ändern Sie daher Ihr Mindset! Nicht fertig zu werden ist das Ziel, sondern das Lernen selbst.

  • Zeitaufwand

    Wer Zeit ins Lernen investiert, dem fehlt sie an anderer Stelle. Das kann Gefühle von Fremdbestimmung auslösen, weil man die Freizeit anders gestalten, ja sogar „nutzen“ muss. Eine Alternative sind Kurse als Teil der betrieblichen Weiterbildung.

  • Finanzierung

    Zwar gibt es heute zahlreiche kostenlose Angebote (sog. MOOCs = Massive Open Online Course). Wer aber lebenslanges Lernen praktiziert, muss meist auch eigenes Geld für relevante Zertifikate investieren. Eine Lösung sind staatliche Finanzierungshilfen wie die Bildungsprämie oder Bildungsurlaub.

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Kritik am Konzept des lebenslangen Lernens

Das Konzept des lebenslangen Lernens steht trotz seiner weiten Verbreitung und Plausibilität in der Bildungspolitik zunehmend in der Kritik. Die wichtigsten Kritikpunkte lassen sich wie folgt zusammenfassen:

    1. Ökonomisierung

  • Kritiker bemängeln, dass lebenslanges Lernen immer stärker als Mittel zur Steigerung des individuellen Marktwerts und zur Anpassung an ökonomische Anforderungen verstanden wird, statt als persönlicher Bildungsweg.
  • Lernen wird zur Investition in Humankapital, wobei das Risiko, ob sich diese Investition lohnt, beim Individuum liegt.
  • Wissen und Lernen werden zunehmend als Ware betrachtet, was zu einer Kommerzialisierung des Bildungsbegriffs führt.
  • 2. Anpassungsdruck

  • Lebenslanges Lernen wird häufig als notwendige Anpassungsleistung an sich ständig wandelnde Arbeitsmärkte dargestellt.
  • Dadurch entsteht ein gesellschaftlicher Zwang, sich permanent weiterzubilden, um nicht abgehängt zu werden. Die Nichtteilnahme an Weiterbildung wird zunehmend stigmatisiert.
  • Kritische Stimmen sehen darin einen Akt der Unterwerfung unter externe Anforderungen, nicht der individuellen Befreiung.
  • 3. Pädagogisierung

  • Bildungspolitische Programme suggerieren, dass gesellschaftliche Probleme wie Arbeitslosigkeit oder Armut durch individuelles Lernen gelöst werden könnten. Kritiker betonen, dass diese Probleme struktureller Natur sind und nicht allein durch Bildung bewältigt werden können.
  • Gleichzeitig herrscht Uneinigkeit darüber, was „lebenslanges Lernen“ genau bedeutet. Unterschiedliche Begriffe und Konzepte werden oft synonym verwendet, was zu Unsicherheiten in der Umsetzung führt.
  • 4. Ungerechtigkeit

  • Das Marktmodell des lebenslangen Lernens erzeugt systematisch Verlierer, da nicht alle Menschen gleichermaßen Zugang zu Weiterbildungsangeboten oder Ressourcen haben.
  • Für viele bleibt der versprochene soziale Aufstieg durch Bildung unerreichbar, was zu Frustration und Exklusion führen kann.

Lebenslanges Lernen (Englisch: livelong learning) bedeutet im Kern: Lernen, weil Sie Ihren persönlichen Horizont erweitern, sich weiterentwickeln wollen und damit eigene Interessen verfolgen. Genau das sollte es auch bleiben – und vor allem Spaß machen!


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