Definition: Was ist Selbstbewusstsein?
Selbstbewusstsein bezeichnet das Bewusstsein einer Person über sich selbst, die eigenen Fähigkeiten, Stärken und Schwächen sowie das Vertrauen in den eigenen Wert und die generelle Handlungskompetenz.
Das Wissen um die eigene Identität, Individualität und Persönlichkeit und ist eine zentrale Eigenschaft in der Psychologie, Philosophie und Soziologie. Sie bildet die Grundlage für ein gesundes Selbstwertgefühl und selbstsicheres Auftreten.
Selbstbewusstsein ist ein Sammelbegriff
Selbstbewusstsein – zum dem auch die mentale Stärke gehört – ist jedoch ein Sammelbegriff, der mehrere Eigeschaften umfasst:
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Selbstwahrnehmung
Die bewusste Auseinandersetzung mit der eigenen Person. Kernfragen sind: „Wer bin ich? Was macht mich aus?“
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Selbstwertgefühl
Das Wissen um den eigenen Wert und die Fähigkeit sich selbst zu lieben mit allen Schwächen und Fehlern.
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Selbstvertrauen
Das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen und die Überzeugung, Herausforderungen aller Art bewältigen zu können.
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Handlungskompetenz
Das Bewusstsein, das eigene Leben aktiv gestalten und die eigenen Bedürfnisse und Wünsche vertreten zu können.
So offenbart sich Selbstbewusstsein
Im Zusammenspiel entstehen daraus unterschiedliche Ausprägungen und Facetten des Selbstbewusstseins:
- Selbsterkenntnis: „Das bin ich.“
- Selbstakzeptanz: „Ich bin gut.“
- Selbstannahme: „Ich mag mich.“
- Selbstliebe: „Ich liebe mich.“
- Selbstwirksamkeit: „Ich kann das.“
- Selbstsicherheit: „Ich schaffe das.“
- Selbstglaube: „Es wird mir gelingen.“
- Selbstkontrolle: „Ich habe mich im Griff.“
- Selbstverantwortung: „Ich bin Herr über mein Leben.“
- Selbstachtung: „Ich respektiere mich.“
Selbstvertrauen vs. Selbstbewusstsein – Unterschied?
Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein werden häufig synonym verwendet und sind enge Verwandte. Es gibt aber einen Unterschied:
- Selbstbewusstsein blickt auf die Gegenwart
Selbstbewusste Menschen kennen die eigenen Stärken, Schwächen und Grenzen und sind sich dieser bewusst. - Selbstvertrauen schaut nach vorn
Es versetzt Menschen in die Lage, persönliche Grenzen zu überwinden – sie trauen sich mehr zu und haben in der Folge oft auch mehr Erfolg.
Merkmale: Wie zeigt sich starkes Selbstbewusstsein?
Es ist leicht, andere für ein starkes Selbstbewusstsein zu bewundern oder gar zu beneiden. Aber wofür genau bewundern oder beneiden wir diese selbstbewussten Menschen? Ist es ihr Auftreten? Ihre Sprache oder Körpersprache? Oft ist es eine Kombination mehrerer Signale, die selbstbewusste Menschen aussenden:
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Körpersprache
Selbstbewusstsein zeigt sich vor allem an der Körpersprache: offene Haltung, direkter und anhaltender Blickkontakt, keine nervösen Gesten.
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Selbstreflexion
Menschen mit starkem Selbstbewusstsein sind extrem reflektiert, verstehen ihr Verhalten und ihre Gefühle und können beide realistisch einschätzen und bewusst beeinflussen oder steuern. Deshalb handeln sie selten impulsiv.
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Offenheit
Je selbstbewusster jemand ist, desto offener und kontaktfreudiger geht er oder sie auf andere, fremde Menschen zu, knüpft auch leichter Kontakte – kann aber genauso die eigenen Interessen klar und respektvoll vertreten.
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Fehlertoleranz
Wer ein gesundes Selbstbewusstsein besitzt, kennt nicht nur seine Schwächen, sondern kann auch eigene Fehler offen zugeben, daraus lernen und konstruktiv mit Kritik umgehen. Umgekehrt sind selbstbewusste Menschen meist auch anderen gegenüber nachsichtig und fehlertoleranter.
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Gelassenheit
In Konfliktsituationen oder bei Herausforderungen bleiben Betroffene ruhig und zuversichtlich, ohne arrogant zu wirken. Auch negative Rückmeldungen können sie gelassen annehmen und einordnen, ohne sich sofort persönlich angegriffen zu fühlen.
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Abgrenzung
Selbstbewusste Menschen setzen klare Grenzen und können auch Nein sagen – ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.
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Eigenständigkeit
Wesentliches Merkmal ist aber ihre Eigenständigkeit: Selbstbewusste Menschen ruhen in sich selbst und brauchen keine ständige Bestätigung von außen. Gleichzeitig können Sie auch mal andere um Unterstützung bitten, wenn sie diese benötigen – ohne die Angst, schwach zu wirken.
All diese Merkmale führen dazu, dass selbstbewusste Menschen oft als authentisch, sympathisch und souverän wahrgenommen werden.
Selbstbewusstsein kommt nicht daher, immer richtig zu liegen, sondern daher, keine Angst zu haben, auch mal daneben zu liegen.
Wann entsteht Selbstbewusstsein?
Wie selbstbewusst ein Mensch ist und welches Selbstwertgefühl er oder sie hat, hängt zum Teil von den Genen ab. Manchen Menschen ist das in die Wiege gelegt, sie werden selbstbewusst geboren. Den stärkeren Einfluss haben aber das soziale Umfeld und die kindliche Prägung.
Den Eltern kommt bei der Entwicklung eines gesunden Selbstbewusstseins eine wichtige Rolle zu: Sie sind die ersten, die uns vermitteln, dass wir ein wertvoller, geliebter Mensch sind. Gerade für ein gesundes Selbstbewusstsein braucht es diese frühe Wertschätzung und soziale Akzeptanz.
Hinzu kommt die sogenannte Selbstwirksamkeitserfahrung: Wenn Kind erfahren, dass sie durch ihr Handeln etwas bewirken können, stärkt das ihr Selbstbild und ihren Selbstwert. Auch die Menschen, die uns im Leben begegnen und prägen – Lehrer, Freunde, Partner, Chefs, Kollegen – nehmen Einfluss auf die Selbstbewusstseinsentwicklung durch ihre Aussagen über uns.
Selbstbild und Feedback bilden Selbstvertrauen
So entwickelt sich unser Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen in der Schnittmenge aus dem eigenen Selbstbild und den Rückmeldungen durch unser soziales Umfeld (siehe Grafik):
Die rechte Seite können Sie nur mittelbar beeinflussen – zum Beispiel durch eine kluge Auswahl Ihrer Freunde und das Meiden von toxischen Menschen.
Umso mehr können Sie aber auf der linken Seite tun: Ein wichtiger Schritt zu mehr Selbstbewusstsein ist, sich selbst besser kennenzulernen. Gewinnen Sie mehr Vertrauen in die eigene Wahrnehmung. Wer Sie sind, was Sie schaffen können. Dass Sie es wert sind und niemand Ihnen den Selbstwert nehmen kann. Niemand!
Erst auf Basis dieser Selbsterkenntnis, Selbstakzeptanz und Selbstannahme kann der zweite Schritt erfolgen: das Stärken Ihres Selbstbewusstseins.
Selbstbewusstsein Test
Bevor wir zu den Tipps kommen, wie Sie Ihr Selbstbewusstsein stärken, können Sie einen kurzen Selbstbewusstsein Test absolvieren. Haken Sie gleich online im Browser ab, welchen Aussagen Sie zustimmen:
- Ich fühle mich in ungewohnften Situationen oft unwohl.
- Ich habe Angst davor, Fehler zu machen.
- Ich traue mich selten, meine Meinung zu äußern.
- Ich schlucke Probleme gerne herunter.
- Es fällt mir schwer, Nein zu sagen.
- Ich bin besonders harmoniebedürftig.
- Ich fürchte mich vor der Kritik anderer.
- Ich frage mich oft, wie ich bei anderen ankomme.
- Ich gehe Konflikten gerne aus dem Weg.
- Es fällt mir schwer, mich über Ungerechtigkeiten zu beschweren.
- Ich versuche meist, es anderen recht zu machen.
- Ich kann meine Forderungen schlecht durchsetzen.
- Ich kann Wünsche schlecht ablehnen.
- Ich denke viel nach und gerate oft ins Grübeln.
- Ich habe häufig Schuld- oder Schamgefühle.
- Ich tue mich schwer damit, Augenkontakt zu halten.
- Ich vergleiche mich viel mit anderen Menschen.
- Ich warte lieber ab, statt etwas zu unternehmen.
- Ich habe oft das Gefühl, anderen unterlegen zu sein.
Falls Sie mehr als 7 Haken zählen, ist Ihr Selbstbewusstsein noch schwach ausgeprägt und könnte eine Stärkung vertragen.
Warum habe ich mein Selbstbewusstsein verloren?
Nicht wenige Menschen leiden unter mangelndem Selbstbewusstsein und kämpfen im Alltag damit, sich nicht immer wieder unterkriegen zu lassen. Dahinter stecken häufig zwei Ängste:
Ursache hierfür ist ein negatives Selbstbild. Betroffene sind nicht von ihren Fähigkeiten überzeugt, sondern werden von Zweifeln geplagt. Das führt zu einer inneren Unsicherheit.
Diese Unsicherheit prägt wiederum das Verhalten und die Beziehung zu anderen. Oft benötigen unsichere Menschen immer wieder positive Rückmeldungen und Anerkennung von außen. Das macht sie und ihr Selbstbild jedoch instabil und anfällig für Manipulationen.
Den größten Fehler, den man im Leben machen kann, ist, immer Angst zu haben, einen Fehler zu machen. (Dietrich Bonhoeffer)
Der Einfluss negativer Glaubenssätze
Eine weitere Ursache für mangelndes oder geringes Selbstbewusstsein ist übermäßige Selbstkritik sowie negative Glaubenssätze.
Unsichere Menschen tendieren dazu, zu hart mit sich ins Gericht zu gehen. Sie gewichten ihre Schwächen stärker als ihre Stärken. Im Ergebnis sehen sie nur noch ihre Defizite und Makel – schätzen ihre Stärken und Möglichkeiten geringer ein.
Typische negative Glaubenssätze sind zum Beispiel:
- „Ich bin nicht gut genug.“
- „Andere Menschen sind wichtiger als ich.“
- „Ich bin ein Verlierer.“
- „Es ist meine Schuld, dass ich schlecht behandelt werde.“
- „Wenn ich so bin wie ich bin, werde ich abgelehnt.“
- „Mein Job oder mein Geld bestimmen meinen Wert.“
- „Ich kann das niemals schaffen.“
- „Ich bin zu jung/alt/dumm…“
Auch negative Erfahrungen mit Ablehnung, Mobbing, Niederlagen und Leistungsdruck können das Selbstvertrauen schwächen und zu mentalen Selbstblockaden führen.
Kann ich mein Selbstvertrauen stärken?
Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen entwickeln sich nicht nur passiv! Sie lassen sich aktiv fördern, lernen und stärken.
Dazu müssen wir aber zunächst verstehen, wie Selbstvertrauen bzw. Selbstbewusstsein entstehen. Das Fundament bilden diese drei Fragen der Selbstanalyse:
- Wer bin ich?
- Was kann ich?
- Was bin ich wert?
Indem Sie diese Fragen beantworten, werden zwei Prozesse in Gang gesetzt:
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Die Eigenwahrnehmung verbessert sich
Das Bewusstsein darüber, wer und was man ist, fühlt und kann, wird realistischer und optimistischer.
-
Die Eigenbewertung wird positiv
Wir erkennen nicht nur die eigenen Talente und Fähigkeiten, sondern erkennen diese auch an und werden stolz darauf.
Beide Prozesse beeinflussen und stärken sich gegenseitig: Wer Vertrauen in seine Fähigkeiten gewinnt, sich seiner Stärken und Qualitäten bewusst wird und sich selbst als wertvoll wahrnimmt, verliert zunehmend Hemmungen und Ängste. Die Folge: Selbstbewusstsein und geistige Unabhängigkeit werden gefördert und gestärkt. Sie sind auf dem Weg zu mentaler und emotionaler Freiheit!
Wer weiß, wie wichtig er ist, braucht sich nicht mehr wichtig zu machen. (Ernst Ferstl)
Selbstbewusstsein stärken: 16 Tipps und Übungen
Selbstbewusstsein lässt sich lernen. Leicht ist es aber nicht. Sie werden dazu über Ihren Schatten springen sowie Geduld mitbringen müssen. Selbstbewusstsein stärken, ist ein Prozess, der nicht über Nacht funktioniert.
Das soll Sie aber nicht entmutigen, sondern helfen, mit der richtigen Einstellung am Selbstvertrauen zu arbeiten – und schließlich erfolgreich zu sein. Mit den folgenden Übungen und bewährten Tipps können Sie Ihr Selbstbewusstsein trainieren:
1. Stellen Sie sich Ihren Ängsten
Der amerikanische Motivationstrainer Dale Carnegie drückte seine Strategie so aus: „Selbstvertrauen gewinnt man dadurch, dass man genau das tut, wovor man Angst hat, und auf diese Weise eine Reihe von erfolgreichen Erfahrungen sammelt.“ Sie müssen also Ihre Komfortzone verlassen und sich Ihren Ängsten stellen, um das Selbstbewusstsein steigern zu können (siehe: Reframing).
Häufig sind unsere Ängste übersteigert: In Erwartung dessen, was passieren „könnte“, nehmen wir die möglichen Antworten anderer vorweg und handeln in einer Art vorauseilendem Gehorsam. Je häufiger Sie merken, dass es gar nicht so schlimm ist, wie Sie dachten und dass Sie viel mehr erreichen, als Sie sich zugetraut haben, desto größer wird Ihr Selbstbewusstsein.
2. Erlauben Sie sich Fehler zu machen
Zerfleischen Sie sich nicht für Fehler, die Ihnen unterlaufen. Damit rütteln Sie unaufhörlich an Ihrem Ego und nähren Selbstzweifel.
Versuchen Sie Ihre Einstellung zu Fehlern zu ändern und sehen Sie diese als Möglichkeit sich weiterzuentwickeln. Wenn Sie sich in Ihrem Team umschauen, werden Sie feststellen, dass auch Ihre Kollegen Fehler machen. Dass Fehler passieren, ist normal. Entscheidend ist, dass Sie herausfinden, wie es dazu kam und daraus lernen.
Ein Fehler bestimmt nicht Ihren Wert als Person. Es gibt keinen Grund, sich davor zu fürchten. Trauen Sie sich selbst mehr zu und bleiben Sie bereit, hin und wieder daneben zu liegen. Diese Einstellung hilft dem eigenen Selbstbewusstsein ungemein.
3. Fühlen Sie sich wohl
Je wohler Sie sich fühlen und desto zufriedener Sie mit sich selbst sind, desto stärker wird Ihr Selbstbewusstsein. Auch wenn es wie eine Binse klingt: Achten Sie darauf, dass Sie sich wohl fühlen – sowohl innerlich als auch äußerlich. Tun Sie Dinge, die Sie glücklich machen und die Ihnen Kraft geben.
Das gilt auch für die Kleidung: Ziehen Sie sich so an, dass Sie sich darin gut und selbstsicher fühlen. Sie sind mit Ihrem Aussehen unzufrieden? Dann überlegen Sie, was Sie ändern können: Ihren Kleidungsstil, die Frisur oder eine bessere Figur – sorgen Sie dafür, dass Sie rundum zufrieden mit sich selbst sind.
4. Seien Sie freundlicher zu sich selbst
Ein genereller Feind des Selbstbewusstseins ist der sog. innere Kritiker. Es ist die Stimme im Kopf, die Zweifel säht, eigene Fähigkeiten schlecht redet, uns zum Grübeln bringt und unser Selbstvertrauen vergiftet. Ein wirksames Gegengift sind freundliche Worte und positive Affirmationen, die wir uns selbst sagen. Beispiele:
- „Ich bin gut, so wie ich bin.“
- „Ich bin ein wertvoller Mensch.“
- „Ich verzeihe mir selbst meine Fehler.“
- „Ich achte auf mich und meine Bedürfnisse.“
- „Ich bin liebenswert.“
- „Ich bin dankbar für alles in meinem Leben.“
- „Ich freue mich auch über die kleinen Dinge.“
- „Ich weiß meine Gesundheit zu schätzen.“
- „Ich akzeptiere jeden Tag so, wie er ist.“
- „Ich ärger mich nicht über Dinge, die ich nicht ändern kann.“
- „Auf Probleme reagiere ich gelassen und fokussiert.“
- „Ich bin innerlich ruhig und gewinne daraus Kraft.“
- „Äußere Einflüsse bringen mich nicht aus meinem Gleichgewicht.“
- „Ich lebe voll und ganz im Hier und Jetzt.“
- „Ich lasse die Vergangenheit los und denke an die Gegenwart.“
- „Ich werde von Tag zu Tag besser.“
- „Ich schaffe, was ich mir vornehme.“
- „Ich kann mit dieser Situation umgehen.“
Selbstliebe
Dankbarkeit
Gelassenheit
Selbstvertrauen
Studien aus Psychologie und Neurowissenschaft bestätigen, dass solche Worte messbar den Stress reduzieren, negative Glaubenssätze durchbrechen und das Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein stärken.
5. Lachen Sie über sich selbst
Nehmen Sie sich selbst nicht so ernst und versuchen Sie nicht einen unfehlbaren Eindruck zu machen. Eine unverkrampfte Haltung wird Ihnen erleichtern, sich Ihren Ängsten zu stellen. Was soll schon groß passieren? Sie melden sich im Meeting zu Wort, sind nervös und versprechen sich. Nehmen Sie es mit Humor und die anderen werden es auch tun.
Wer über sich selbst lachen kann, zeigt nicht nur ein großes Selbstbewusstsein, sondern wirkt zudem sympathisch, menschlich und offen.
6. Machen Sie sich Komplimente
Setzen Sie sich vor einen Spiegel, schauen Sie sich an und in die Augen. Dann sagen Sie Ihren Namen und sich selbst: „Du bist ein wunderbarer und wertvoller Mensch. Du siehst gut aus. Du hast viele Stärken. Du hast schon einiges erreicht. Ich mag dich!“
Ja, das kommt einem zunächst komisch vor, peinlich sogar. Aber je schwerer Ihnen das fällt, desto unsicherer sind Sie und können sich selbst offenbar (noch) nicht annehmen. Überwinden Sie sich trotzdem und wiederholen Sie diese Übung. Es wird mit der Zeit besser und leichter gehen. Solche positiven Affirmationen, Glaubenssätze und Gedanken sind mächtiger als viele denken.
7. Nehmen Sie Komplimente an
Anders herum gilt: Wenn Ihnen jemand ein Kompliment macht, lassen Sie dieses zu und nehmen Sie dieses an. Fehlt es an Selbstbewusstsein, werden positive Bemerkungen oft heruntergespielt und schlecht gemacht. Motto: „Das hat der bestimmt nicht so gemeint!“ Oder: „Das stimmt doch gar nicht!“
Unfug! Lösen Sie sich von diesen Gedanken und hören Sie auf, Komplimente zu hinterfragen und zu analysieren. Freuen Sich sich einfach darüber. Ein aufrichtiges Kompliment von einer anderen Person kann das Selbstbewusstsein enorm steigern.
8. Verbessern Sie Ihre Körpersprache
Es kommt nicht nur darauf an, was Sie sagen, sondern auch wie Sie dabei auftreten. Unsicherheit spiegelt sich nicht nur in unserer Körpersprache wieder. Der Effekt funktioniert auch anders herum: Biofeedback heißt das in der Fachsprache. In dem Sie sich vor anderen nicht klein machen, sondern buchstäblich aufrichten, gewinnen Sie an Selbstbewusstsein und innerer Sicherheit. Das Ganze wird sogar noch einmal verstärkt, weil Ihr Umfeld auf Ihr selbstbewusstes Auftreten positiv reagiert.
Versuchen Sie sich daher nervöse Gesten, wie durchs Haar streichen oder an der Oberlippe kauen, während Sie sprechen, abzugewöhnen. Stehen Sie breitbeinig mit festem Stand und verstecken Sie Ihr Gesicht nicht hinter den Händen.
9. Nutzen Sie Power-Posen
Bereits eine aufrechte Körperhaltung wirkt auf unser Denken, unser Wohlbefinden und die innere Haltung zu uns selbst. In der Sportpsychologie werden solche Power-Posen beispielsweise dazu genutzt, um die Leistungsfähigkeit von Sportlern vor Wettkämpfen zu steigern.
Probieren Sie dazu folgende Übungen aus: aufrecht und mit den Beinen hüftbreit hinstellen, die Arme in die Taille stemmen, die Schultern gerade rücken und Kinn und Blick nach oben richten. Dann tief ein- und ausatmen. Die Pose eine Minute lang einhalten. Schon nach dieser kurzen Übung verbessern sich Motivation und Zutrauen.
10. Stehen Sie zu Ihren Wünschen und Erwartungen
Stört Sie etwas oder Sie haben das Gefühl, dass etwas besser laufen könnte? Dann sprechen Sie diese Punkte an. Sie dürfen und sollen solche Forderungen stellen. Im ersten Moment wird Sie das Überwindung kosten. Sie stehen damit aber für sich selbst ein und zeigen, dass Sie eigene Interessen haben, die Ihnen wichtig sind.
Zu sehen, dass diese respektiert und umgesetzt werden, ist ein großer Schub für das eigene Selbstbewusstsein. Sie haben sich erfolgreich für eigene Bedürfnisse eingesetzt und können stolz auf sich sein.
11. Hören Sie auf, sich zu vergleichen
Nicht wenige verstehen das Leben als permanenten Wettbewerb. Ständig vergleichen sie sich mit anderen: Wer führt die glücklichere Beziehung? Wer hat die intelligenteren Kinder? Wer verdient mehr Gehalt? Wer besitzt das größere Haus, Auto, Handy? Fatal! Die ständigen Vergleiche mit anderen richten enormen seelischen Schaden an. Sie sind eine Kampfansage an unser Selbstbewusstsein und schüren Minderwertigkeitsgefühle.
Lernen Sie stattdessen dankbarer zu werden. Lernen Sie die Meilensteine zu schätzen, die Sie schon erreicht haben. Seien Sie dankbar für besondere Freundschaften oder Ihre Gesundheit. Leider neigen die meisten dazu, Erfolge und Erreichtes nicht lange genug zu schätzen. Stattdessen streben wir gleich zum Nächsten. Das Gegengift dazu ist stetige Wertschätzung und mehr Achtsamkeit.
12. Praktizieren Sie mehr Dankbarkeit
Niemand kann unglücklich und dankbar zugleich sein. Dankbarkeit ist nicht nur ein Schlüssel zu mehr Lebensfreude – sie stärkt auch unser Selbstbewusstsein und Stressresistenz.
Wir empfehlen schon seit Jahren, Übungen wie ein Dankbarkeittagebuch zu führen oder positive Briefe an sich selbst zu schreibe, wofür Sie jeden Tag dankbar sind. Damit stärken Sie Ihre innere Zufriedenheit. Eine gute Übung ist, jeden Abend drei positive Erlebnisse zu notieren. Studien zeigen: Schon nach 25 Tagen sieht das Gehirn mehr Chancen als Risiken und die Zuversicht wächst!
13. Mehr Sport treiben
Auch Bewegung hat eine nachweislich positive Wirkung auf das Selbstbewusstsein. Wer zum Beispiel regelmäßig Sport macht oder spazieren geht, bekommt nicht nur ein besseres Körpergefühl, sondern schüttet dabei auch Glückshormone aus. Gleichzeitig werden Stresshormone wie Cortisol oder Adrenalin abgebaut. Das fördert den Optimismus und Sie denken insgesamt positiver.
14. Nehmen Sie Kritik nicht persönlich
Es wird immer wieder vorkommen, dass Ihnen jemand widerspricht, Sie kritisiert oder Ihnen Defizite vorhält. Das ist unangenehm und kann am Ego kratzen. Doch sollten Sie das nie persönlich nehmen. Kritik an Ihren Leistungen ist keine Bewertung Ihres Wertes als Person. Entsprechend sollte Ihr Selbstbewusstsein davon nicht betroffen sein.
Sehen Sie Kritik nicht als Angriff auf sich und Ihre Persönlichkeit, sondern als Chance zur Verbesserung und zu persönlichem Wachstum.
15. Umgeben Sie sich mit den richtigen Menschen
Wer in seinem Umfeld Menschen hat, denen er vertrauen kann, die einen unterstützen und fördern, wird von innen heraus gestärkt. Sie haben damit das gute Gefühl nicht alleine dazustehen. Weil Sie wissen, dass diese Menschen Sie schätzen, stärken sie zugleich Ihr Selbstbewusstsein.
Das bedeutet aber umgekehrt: Halten Sie Abstand zu negativen Menschen, die Sie runterziehen und Sie ständig schlecht machen. In einem solchen Umfeld kann das Selbstbewusstsein nicht wachsen.
16. Feiern Sie Ihre Erfolge
Jeder Erfolg, egal wie groß oder klein, ist ein Beweis dafür, dass Sie Schwierigkeiten überwinden und alles erreichen können, was Sie sich vornehmen. Das sollten Sie feiern und stolz auf Ihre Leistungen sein.
Gleichzeitig behandeln Sie sich selbst gut, wenn Sie sich feiern oder sich eine kleine Belohnung gönnen – ein Grundgerüst für starkes Selbstbewusstsein, das nur entstehen kann, wenn Sie sich selbst mögen.
Gesundes vs. ungesundes Selbstbewusstsein
Wie bei allem macht auch beim Selbstbewusstsein die Dosis das Gift. Gesundes Selbstbewusstsein befreit und verleiht innere und äußere Stärke sowie mentale Freiheit. Es ist ein wesentlicher Bestandteil für ein glückliches und erfülltes Leben – beruflich wie privat.
Sobald aber jemand sein großes Selbstvertrauen anderen beweisen muss, kippt das Ganze schnell in Richtung Arroganz und Selbstgefälligkeit. Das Maß ist dann überschritten. Das Selbstbewusstsein wirkt nur noch aufgebläht. Wie das Ego.
Lassen Sie sich davon aber bitte nicht täuschen. Wer so agiert, ist in der Regel alles andere als selbstbewusst! Der- oder diejenige tut nur so und überspielt oder überkompensiert damit lediglich starke Minderwertigkeitsgefühle.
Hinter der Hochglanzfassade stecken in Wahrheit oft ein zutiefst verletzter und unsicherer Charakter oder eine veritable narzisstische Persönlichkeitsstörung und Profilneurose.
Mehr Selbstvertrauen gewinnen – es lohnt sich
Es lohnt sich immer an seinem Selbstbewusstsein zu arbeiten. Solche Menschen strahlen am Ende unerschütterliche Souveränität und tiefe Zufriedenheit mit sich und ihrem Leben aus, was auf andere enorm anziehend wirkt.
Damit gewinnen selbstbewusste Menschen nicht nur zahlreiche Sympathien, sie ziehen ebenso den beruflichen wie privaten Erfolg an. Und das meist mühelos.
Du bist mutiger als du glaubst, stärker als du scheinst und intelligenter als du denkst. (Alan Alexander Milne)
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